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Test

Im Test: OlliOlli

Viele Jahre war es still um Skateboard-Videospiele, dann kam Tony Hawk’s Pro Skater HD und schaffte für eine kleine Wiederbelebung des Genres. Jetzt kehrt die Trendsport in abgewandelter Form zurück und zwar für die PS Vita.

OlliOlli erscheint heute im PlayStation Network exklusiv für die PlayStation Vita und ist ein Mix aus Skateboard-Trickparade und Endlos-Runner. Manche bezeichnen es gar als Hotline Miami der Skateboardspiele, doch was dahintersteckt klären wir im XTgamer-Review.

OlliOlli

Wir starten in der Stadt und schwingen uns auf unser Skateboard. OlliOlli wird komplett in 2D dargestellt. Zu Beginn jedes der 50 Level bekommt ihr eine Reihe von Zielen vorgesetzt, die ihr in euren Sessions abarbeiten könnt. Dazu gehören etwa einen gewissen Punktestand zu erlangen, einen festgelegten Kombowert zu erreichen oder bestimmte Tricks zu absolvieren. Das kennen wir schon aus der Tony Hawk’s-Reihe und dieses Feature ist es, was euch jede Strecke ausloten lässt und motiviert zum mehrmaligen Angehen der Level.

Die Präsentation ist ebenso simpel gehalten wie die Spielmechanik. Drückt ihr den Analog-Stick in eine Richtung, so vollführt ihr einen Trick (darunter eine Menge Variation aus Kicks und Flips) oder grindet bzw. slidet an Geländern. Als Skate– bzw. THPS-Spieler fordert das etwas Eingewöhnung, da nicht vorher gesprungen werden muss, sondern mit der Richtungstaste direkt der Trick ausgeführt wird. Mit X holt ihr zwischendurch Schwung und landet Tricks. Die Landungen sind imens wichtig, denn bei unsauberen Abschlüssen gibt es deutlich weniger Punkte aufs Highscore-Konto. Schön: Ihr habt immer Feedback, wo ihr etwas verbessern könnt. Landungen werden mit “unsauber”, “OK” und “perfekt bewertet”, ebenso könnt ihr beim richtigen Timing bei Slides mehr Punkte erzielen.

OlliOlli

Später wird es noch wichtig mit den Schulterknöpfen das Board zu drehen und somit z. B. einen Backside 360 Spin zu vollführen. Durch das schnelle Spieltempo und die besonders ab Ende der vorletzten Welt höhere Schwierigkeit der Kurse wird das Einsteiger etwas überfordern. Doch bis dahin habt ihr bereits einige Stunden Übung und schon eine Menge Spaß mit OlliOlli gehabt.

Zu Beginn setzen euch die Entwickler von roll7 nur Treppen und Geländer in den Weg, über die ihr Tricks vollführt. In späteren Arealen wie dem Hafen oder Neon City wird es dann schon kniffliger, da Unebenheiten und Hindernisse zu beachten sind. Am Hafen gibt es etwa jede Menge Strandbuden, an denen wild gegrindet werden kann und so ellenlange Kombos auf den Asphalt gelet werden können.

OlliOlliOlliOlli

Für das Freischalten von neuen Level ist es im Gegensatz zu Neversofts Skateboardspiel-Allmanach nicht nötig die Ziele zu erfüllen, sondern einzig das Level abzuschließen. Doch selbst das erweißt sich später beispielsweise in der von Tiefschnee geprägten Militärbasis schwieriger als gedacht. Hier darf der Tony Hawk’s-typische Grind an den Rotorblättern von Helikoptern natürlich nicht fehlen, etwas dynamische Umgebung wie etwa in Urban Trial Freestyle (XTgamer-Test) hätte dem Spiel sicher auch gut getan.

Das Erfüllen dieser Mini-Missionen hat aber durchaus Vorteile, denn habt ihr alle Ziele in einem Level erfüllt, so schaltet sich eine Profi-Variante davon frei mit noch kniffligeren Kursen und höher gesteckten Zielmarken.

OlliOlli

Neben den Levels, die ihr in knapp 3 bis5 Stunden durchgespielt haben solltet, gibt es noch Spots. Das sind die gleichen Kurse wie bei den Trick-fokussierten Level, nur gilt es hier eine einzige möglichst lange Kombination von Tricks hinzulegen. Für ein 10 Euro-Spiel (bzw. 8 Euro für PS Plus-Mitglieder) wird also eine Menge Inhalt geboten.

Doch wie sieht es mit der Steuerung aus? Die Bedienung geht recht schnell in Fleisch und Blut über, lässt aber auch Profis stets Möglichkeiten die Grenzen ihrer Fingerfertigkeit zu testen. Ihr werdet stets noch einen effektiveren Weg finden, Punkte zu scheffeln und in der Online-Rangliste nach oben zu klettern. Einen Geistmodus, um die Runs anderer menschlicher Skater zu sehen, gibt es leider nicht. Auch ein Leveleditor wäre etwas, womit man dem Spiel nochmals einen großen Schub hätte geben können, da neuer Content bei dem gut funktionierenden Gameplay sicher nicht falsch wäre.

OlliOlli

Was ebenfalls motiviert sind die täglichen Challenges. Ähnlich wie beispielsweise in Rayman: Legends (XTgamer-Test) gibt es jeden Tag eine neue Herausforderung, bei der ihr einen Versuch habt um die meisten Punkte zu holen.

Optisch verfügt OlliOlli über einen charmanten Pixelart-Look mit schönen Sprites, vielen Details und hübschen Effekten, etwa wenn ihr einen besonders guten Slide hinlegt. Der Hotline Miami-Vergleich (XTgamer-Test) zu Beginn des Artikels hingt nicht unbedingt, da beide Spiele langsam in die simple Spielmechanik einführen und stetig den Anspruch erhöhen. Zudem verfügen beide Indie-Games über eine zweckmäßige Inszenierung und liefern einen groovigen Soundtrack mit fetten Beats, die euch zu Höchstleistungen anspornen.

Fazit

OlliOlli mag ein unscheinbares Kleinod für die PS Vita sein, doch hinter dem mickrigen Produktionsbudget und der 1 Mann-Produktion verbirgt sich ein kurzweiliges und motivierendes Skateboardspiel, das wie aus einem Guss zu sein scheint, sich hervorragend spielt und bislang zu den Highlights des Spielejahres 2014 zählt. Selbst mit dem Genre völlig unvertraute Gelegenheitsspieler finden schnell Einstieg und bald grindet und kickt ihr wie Andy Mac in seinen besten Jahren als Street-Skater. Roll out!

OlliOlli
Genre: Geschicklichkeit/Trendsport
System: PlayStation Vita
Preis: ca. 9,99 Euro (20% Rabatt via PS+)
Entwickler: roll7
Publisher: roll7

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