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Im Test: Deadlight

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Inmitten der Flut an Zombiespielen sticht ein Game hervor, das die Sache etwas anders angeht. Wir schauen und Deadlight näher an anlässlich des Steam-Sales, bei dem ihr nur eine Hand voll Euro dafür hinlegen müsst.

Deadlight – PC-Spiel-Test

Entwickelt von Tequila Works und veröffentlicht durch Microsoft Studios

 

Ein Test von  J.D. “GunMod” Wohlever, Übersetzung von Patrick
 

EINFÜHRUNG

Obwohl man sich von vielen Seiten inspirieren hat lassen – besonders Zombie Überlebensspielen, Jump’n’Runs und Side-Scrollern -, ist Deadlight von Tequila Works schon fast in einem eigenen Untergenre zu Hause.
Inmitten der 80er erzählt Deadlight die Geschichte eines Mannes mit einer verfluchten Vergangenheit. Er ist auf der Suche nach Familie und Freunden, während die Zombie-Apokalypse gerade wütet.

main_character
Das bist du!

“Na super!”, sagt ihr bestimmt… aber Moment mal, das ist nicht das typische 08/15 Zombie-Überlebensspiel.
Was unterscheidet denn Deadlight von den Hunderten “Zombie”-Spielen da draußen?
Allen voran ist es nunmal aus der Side-Scrolling-Perspektive in der Vergangenheit, 1986 um genau zu sein.
Eine realistische und glaubwürdige Geschichte ist ebenfalls verbaut und sie reißt euch nicht aus der Atmosphäre.
Das Grundkonzept sieht euch von Punkt A zu Punkt B zu gelangen und dabei möglichst wenig in Kontakt mit Zombies zu geraten, während ihr euch im Fall der Fälle mit einem kleinen Revolver, der Axt, Schrotflinte und Steinschleuder verteidigt.
Bei Waffen und Ausrüstung besteht Abwechslungsarmut, ihr müsst sie aber geschickt einsetzen.
Und ihr stellt euch besser schlau an, denn die Munition ist knapp und sollte nur eingesetzt werden, wenn ihr in der Minderheit seid.

FIRE_AXE_01
Die Feuerwehraxt.

Eure Hauptwaffe wird höchstwahrscheinlich die Feuerwehraxt. Sie ist nicht schnell, aber mit etwas Grips vor dem Schwung behaltet ihr die Oberhand.
Ein durchdachtes Ausdauersystem beachtet jeden Sprung, Sprint und Hieb. Ein Schwung mit der Feuerwehraxt und eure Ausdauer ist dahin. Damit wird die Taktik einfach in die Untotenherde zu rennen und sie zu Tode klicken zu wollen, zum Scheitern verdammt.
Den Zombie den Kopf zu entfernen ist die einzige Möglichkeit ihn aufzuhalten und um dies mit der Axt zu bewerkstelligen, müsst ihr den Gesellen erst zu Boden schlagen.
Eure Ausdauer verliert bereits die Hälfte, wenn ihr nur einen Zombie niederschlagt, also müsst ihr wohl bedacht vorgehen.
Der Kaliber .38 Revolver, der nach der Smith & Wesson Saturday Night Special modelliert wurde, ist eine weitaus tödlichere Waffe. Plumpes Bleivergießen nutzt aber auch nichts. Ein gezielter Kopfschuss schaltet die meisten Zombies aus.

gun
Gewappnet für den nächsten Kampf.

Zählt ihr nicht zu den besten Schützen, ist die Schrotflinte euer bester Freund.
Das Schrot der streuenden Wumme erledigt gewöhnlich zwei bis drei Zombies.

HANDLUNG

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Die Bösewichte?

Im Spiel geht’s nicht nur um das Töten von Zombies.
Auf eurer Reise stößt ihr auf leichtere Rätsel, die ihr mit Schnelligkeit, Springen oder der betäubenden Steinschleuder löst. Letztere kippt etwa lose Bretter um oder löst Fallen aus der Ferne aus.
Während die Geschichte voranschreitet kümmert ihr euch nicht nur um die lebenden Toten, sondern deckt ebenfalls auf was eurer Frau und dem Kind widerfahren ist.
Einstürzende Gebäude, Rasierklingen, die gelegentliche Bärenfalle und Waffenschmiede – noch atmende Menschen sind ebenfalls ein großes Hindernis, um das Schicksal des Protagonisten zu erfahren.

GRAFIK

Visuell macht das Spiel einiges her.
Das Stadtbild von Seattle in 1986 sieht beinahe perfekt aus für die anvisierte Zeitperiode.
Die Stadt fühlt sich glaubhaft an – von den korrekten Fahrzeugen über Schilder bis hin zu Anzeigen, die während dieser Zeit geschaltet wären.
Dem Spiel ist eine Noir-Stimmung zu Eigen, die man sorgsam kreiert hat.

Seattle, 1986.

Ursprünglich erschien das Spiel vor zwei Jahren als Xbox 360 Live Arcade-Titel und wir waren positiv überrascht, wie gut es auf einem modernen PC aussieht.
Es gibt zwar keine Fülle an Grafikoptionen und es gibt keine modernen Kamerafahrtorgien (ja, du bist gemeint, Watch_Dogs), aber es sieht heute noch gut aus, besonders wenn man die moderneren Sachen nicht so gern mag.

AUDIO

In unserer Testumgebung brauchen wir nicht immer einen plärrenden Soudntrack und bevorzugen eine realistische Audioumgebung. Also wurde die Musik auf rund 20 Prozent heruntergeregelt, trägt dabei aber immer noch hervorragend zur gruseligen Stimmung bei.
Die Schussgeräusche klingen realitätsnah und Zombies hört man schon von Weitem anschlurfen.
Die Vertonung der Charaktere klingt ziemlich professionell und auch wenn die Story keine Preise abräumt, wird sie gut durch die Synchronisation transportiert.

SPIELMECHANIK

Die Kampagne ist nicht wirklich lang, um ehrlich zu sein.
11 Stunden stehen bei Steam auf dem Zähler und das, obwohl wir versucht haben jeden Sammelgegenstand zu bekommen.
Für ein Spiel in diesem Preissegment und mit Xbox Live Arcade-Vergangenheit gehen die Anschaffungskosten in Ordnung (außerdem kostet das Spiel gerade unter 4 Euro).
Ihr habt die Auswahl zwischen der üblichen Maus-/Tastatursteuerung und einem Xbox-ähnlichen Controller.
Angesichts der Deadlights Herkunft haben wir uns für den Xbox 360-Controller entschieden.
Der Charakter steuert sich direkt, auch wenn es ab und an Verzögerungen zwischen Eingabe und Ausgabe der Aktionen gibt, die zu Toden führten.
Im Großen und Ganzen funktioniert die Bedienung gut und ist le
Beim Schießen stößt uns nichts sauer aus, nur hätten wir uns mehr Schießeinlagen innerhalb der Kampgne gewünscht.
Die Axt als Nahkampfwaffe erfüllt ihren Zweck ideal – sie fühlt sich geschmeidig, aber auch wuchtig an.
Senkt ihr die Axt in die Brust der Untoten, spürt ihr regelrecht den Kontakt von Metall und Fleisch.

Axe Attack!
THUNK!

EXTRAS

Während eurer Reise findet ihr die verschiedensten Tagebucheinträge eures Hauptcharakters, aber auch persönliche Erinnerungsbruchstücke der Opfer der Apokalypse.
Zwar benötigt ihr diese Seiten nicht für den Abschluss des Spiels, sie tragen aber zur Spieltiefe eures Kurztrips bei.

Scrapbook Collectable
Einer der Sammelgegenstände eures Sammelalbums.

Sobald die Hauptkampagne abgeschlossen ist, wird der “Albtraum (Nightmare)”-Modus freigeschaltet. Ihr startet das Abenteuer erneut mit einem neuen Outfit.
Außer den neuen Klamotten, wurde auch das Spielgefühl drastisch verändert. Sterbt ihr im “Nightmare”-Mode, dann müsst ihr ganz von vorn beginnen. Liebhaber von Roguelikes haben ihre Freude damit.
Da es sich um einen Steam-Titel handelt, gibt es natürlich Steam-Errungenschaften zu holen, ein paar Konzeptzeichnungen und eine Hand voll “Making of”-Videos im Hauptmenü zu bewundern, sobald ihr diese freigeschaltet habt.
Das alternative Ende bekommt ihr nur zu Gesicht, wenn ihr das Spiel im “Nightmare”-Modus abschließt.
Ähnlich wie in Alan Wake kann das Tagebuch des Protagonisten vom Spieler durch Sammeln der Seiten komplettiert werdne.
Besitzt ihr alle 60 Seiten des Tagebuchs, so erfahrt ihr mehr über den Hintergrund des Hauptcharakters und die Geschehnisse vor der Zombie-Apokalypse.

FAZIT

Seid ihr auf der Suche nach einem andersartigen Zombie-Spiel, dann solltet ihr Deadlight eine Chance geben.
Die Sprungpassagen können durch die teils ungenaue Steuerung etwas frustrierend werden, sollten aber im Großen und Ganzen nicht das Zünglein an der Waage sein.
Ein Negativpunkt ist sicherlich, dass die Online-Ranglisten nicht mehr funktionieren und euch dadurch zwei bis drei Steam Achievements durch die Lappen gehen.
Zum Release unterstützte das Spiel Games for Windows Live und da der Service bekanntlich von Microsoft eingestellt wurde, ist es unverwunderlich, dass die Ranglisten auch nicht mehr funktionieren.
In unserer Recherche fanden wir aber heraus, dass die Ranglisten schon seit mind. einem Jahr nicht mehr funktionieren, hier ist für Erfolgesammler also Achtung geboten. Genauso viel eben, um auch durch die Zombie-Apokalypse zu kommen.

No Connection to Leaderboards
So sehr wir es auch versuchten, die Online-Ranglisten wollten nicht funktionieren.

Deadlight
Genre: Action-Adventure
Getestet auf: PC
System: PC, Xbox 360 (nur digital)
Preis: ca. 12 Euro (derzeit nur 3 Euro auf Steam)
Entwickler: Tequilla Works
Publisher: Microsoft Studios