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Im Test: Senran Kagura – Bon Appétit!

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Die Senran Kagura-Serie hat sich selbst nie besonders ernst genommen. Hier und da gibt es sicherlich ein paar ernsthafte Momente, doch der Fokus liegt darin, die Charaktere auf verschiedenste Weise in perverse Situationen zu bringen. In Bon Appétit trägt man das auf die nächste Ebene und lässt Story und Gameplay weit in den Hintergrund rücken. Stattdessen ziehen sich junge Mädels aus unerklärlichen Gründen aus.

Anders als die Hauptserie der Senran Kagura-Spiele (etwa Estival Versus: XTgamer-Test) kämpft man in Bon Appétit mit dem Kochlöffel um den guten Geschmack und nicht bis zum Tod. Die reduzierte Geschichte dreht sich um einen Kochwettbewerb, veranstaltet vom legendären (perversen) Shinobi Hanzō. Zu gewinnen gibt es eine Schriftrolle, die einen beliebigen Wunsch erfüllt. Nach dem Auftakt gibt es hingegen sehr wenig Story-Exposition. Um es nochmal deutlich zu machen: Die Serie ist nicht bekannt für ihre Ernsthaftigkeit, Bon Appétit versucht aber nicht einmal den Charakteren mehr Tiefe zu verleihen. Die Figuren sind allesamt eindimensional und selbst deren Eigenheiten aus der Hauptserie sind verschwunden.

Das könnte man verschmerzen, wenn spielerisch viel geboten werden würde. Die Persona 4-Ableger haben gezeigt, dass Games durch großartige spielerische Qualitäten getragen werden können, auch wenn die Narrative schwachbrüstig ist. Davon kann in Bon Appétit aber nicht die Rede sein. Anstatt das Kochen in interessanten spielerischen Systemen darzustellen, läuft jeder Kampf im gleichen Quick-Time-Event-Stil zum ausgewählten Song des Charakters ab. Wie in anderen Spielen gibt es Noten, bei denen man Knöpfe länger gedrückt halten oder schnell aufeinander hämmern muss. Nichts Neues also.

Das Ziel jeder Küchenschlacht ist es, so viele Noten wie möglich zu treffen, um euch einen Vorteil über eurer Gegnerin zu verschaffen. An drei Punkten wird jeweils geprüft, wer vorne liegt und diejenige bekommt sodann die Klamotten entfernt. Ähnlich wie in anderen Senran Kagura-Spielen unterbrechen diese Strip-Szenen das Gameplay unvermittelt und bringen euch total aus dem Rhythmus. Uns persönlich haben diese sich wiederholenden und nicht überspringbaren Szenen seit jeher davon abgehalten, die Senran Kagura-Serie mehr genießen zu können, da diese selbst beim ersten Mal nicht besonders angenehm anzusehen sind, ganz zu schweigen von der 100. Wiederholung.

Ein noch größeres Manko ist die angebotene Musikauswahl. Die Liste an Lieder ist kurz und es gibt wenig Lieder, die Spaß machen zu spielen. Hinzukommt, dass ein Großteil der Songs weder anspruchsvoll ist noch interessante Kombinationen von Noten bieten. Da die Noten sauber von rechts nach links eingeblendet werden und visuell nicht viel passiert, gestaltetet es sich ausgesprochen einfach alle Noten beim ersten Versuch zu treffen, wenige Lieder ausgenommen. Diese Tatsache befreit Bon Appétit beinahe vollkommen von jeglichem Wiederspielwert.

Visuell gibt es großen Verbesserungsbedarf, was dem Umstand der Portierung von Bon Appétit von der Vita auf den PC geschuldet ist. Die Charaktermodelle sehen größtenteils gut aus, ein Großteil der Kleidungsstücke leidet allerdings unter den niedrig aufgelösten Texturen. Die Hintergründe machen auch nicht viel her, allerdings fällt das bei der Konzentration auf die Noten nicht so sehr auf. Auch die Bildschirmanzeigen hätten eine höhere Auflösung vertragen können. Die Umsetzung ist solide, die Umsetzung für den PC hätte aber etwas mehr Hingabe vertragen können, anstatt alles so zu portieren, wie es war.

Auf der Habenseite der PC-Veröffentlichung steht, dass jeglicher DLC der Vita-Version direkt eingebaut wurde. Mit dabei sind neue Charaktere, Lieder und Kleidungsstücke/Accessoires. Dem reinen Spiel auf der Vita mangelte es ohne das Zukaufen der DLCs an Figuren, doch selbst mit all den Erweiterungen hält es gegenüber der Songauswahl anderer Rhythmusspiele nicht stand.

Fazit

Senran Kagura: Bon Appétit ist ein enttäuschendes Gesamtwerk. Betrachtet man die magere Musikauswahl und das Fehlen wichtiger Story-Impulse, gibt es keine wirklichen Kaufgründe gegenüber anderen besseren Spielen dieser Gattung. Selbst waschechte Senran Kagura-Liebhaber können um das Spiel einen Bogen machen, da es die bestehenden Charaktere und das Setting nicht erweitert. Da der nächste Ableger Peach Beach Splash schon vor der Tür’ steht, hoffen wir, dass hier die Fehler nicht wiederholt werden.

Senran Kagura: Bon Appétit
Genre: Geschicklichkeit
Systeme: PC (“Full Course”; getestet), PlayStation Vita
Preis ca. 30 Euro (Steam / PSN)
Entwickler: Meteorise (Ciel Nosurge, Valkyrie Drive: Bhikkhuni)
Publisher: XSEED Games / Marvelous USA

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