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gamescom 2017: Astragon-Pressekonferenz

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Seit 17 Jahren versorgt uns Astragon mit allerlei Simulationen, Edutainment und Casual Games. Auf der gamescom wird uns das aktuelle Line-up präsentiert.

Es ist Dienstag, der 21. August 2017. Für uns steht der erste Termin auf der diesjährigen gamescom, der größten Publikumsmesse für Videospiele, an. In das sonst kinderleicht zu erreichende Pressezentrum Nord zu gelangen gestaltet sich schwierig, denn parallel laufen die Vorbereitungen zur Eröffnungszeremonie mit der Bundeskanzlerin als Gesprächsthema Nummer eins der Veranstaltung und der Norden der Kölner Messehallen wird abgeschirmt.

Im Rheinsaal angelangt werden uns knapp zehn neue Produkte präsentiert, darunter auch eine Weltpremiere. Doch wir beginnen von Anfang an.

Der Police Simulator 18 wird vom portugiesischen Studio Big Moon Entertainment entwickelt. Der enthusiastische Paulo J. Gomes (auf der Visitenkarte passenderweise Games genannt) führt die sympathische Truppe an und präsentiert die zahlreichen Features, mit denen man detailgetreu den Alltag eines Streifenpolizisten darstellen möchte, darunter das Schreiben von Parktickets, Verfolgungsjagden mit Verbrechern und das Sichern eines Bankgebäudes bei einem Überfall. Während die Tätigkeiten vielseitig erscheinen, überzeugt die Technik des Spiels mit hölzernen Animationen und ruckeliger Bildwiederholungsrate nicht gerade. Es wird hervorgehoben, dass man selbst entscheiden kann, wie man die Stadt führt (als Streifenpolizist eine merkwürdige Rolle) und jeden Zivilisten filzt und seine Machtposition missbraucht oder bedacht mit seinen Befugnissen umgeht. Genau dieser Aspekt klingt interessant. Das Spiel erscheint am 25. Januar 2018 für den PC.

Habt ihr in TransOcean gigantische Ozean-Kreuzer durch die Weltenmeere bugsiert, setzt man in TransRoad: USA das Spielsystem auf die Straße um. In der PC-Simulation managt ihr ein Logistikunternehmen und versucht den amerikanischen Traum zu realisieren und schon bald eure Trucker-Flotte Quer durch die USA und Teile von Mexiko und Kanada zu schicken. Euch stehen verschiedene lizenzierte Trucks u. a. von Peterson zur Verfügung, die wir bereits aus dem Astragon-Game American Truck Simulator kennen, und allerlei Arten von Anhängern für Autos, Lebensmittel oder Gefahrengut. Imposant ist, dass wir von der Gesamtkarte der Spielwelt bis hin zur Verfolgeransicht auf einen eurer Trucks stufenlos und ohne Ladezeit hinein- und herauszoomen können. Es stehen drei Spielmodi zur Verfügung: Story, Quest und Sandbox. Wir sind gespannt, ob die veranschlagten 25 Euro am 9. November zur Realisierung des amerikanischen Traumes führen.

Fishing: Barents Sea schlägt ebenso in die Simulationskerbe. Im charmanten Beginn starten wir einem kleinen Bötchen und stellen uns schon bald unsere erste Crew zusammen. Das Industriefischerspiel verfügt über lizenziertes Equipment und unter den sechs Schiffen befinden sich etwa solche der Marke Hermes. Wetter und Tageszeit ändern sich dynamisch. Seefahrer können einen 32 Quadratkilometer großen Ozean erkunden und sich mit Gøran Myrland, dem norwegischen Chefentwickler, vortrefflich darüber streiten, ob die Barentsee nun zu Norwegen oder zu Russland gehört. Interessant an dem seit 2013 in Entwicklung befindlichen PC-Spiel ist, dass wir uns um die Fischvorkommen kümmern müssen, sonst sterben diese aus.

Die in Stockholm ansäßigen Entwickler von Avalanche Studios bzw. deren Submarke Expansive Worlds kennt man insbesondere durch ihre von Square Enix vertriebenen Spiele Just Cause 1-3 und Mad MaxtheHunter: Call of the Wild ist ein gänzlich anderes Spiel, obwohl es auf der gleichen Technik der vorigen Erzeugnisse der Schweden basiert und damit als einziges Spiel auf der Astragon-Pressekonferenz nicht die Unreal Engine 4 verwendet. Es handelt sich um ein Jagdspiel in einer 50 Quadratkilometer großen offenen Welt, die mit 12 Tierarten mit dynamischen Laufwegen bevölkert ist. Mit 14 Waffen darf gemeinsam mit 7 weiteren Spielern auf Jagd gegangen werden. Das Besondere daran ist, dass ihr die Jagd von Grund auf gestaltet. Ihr könnt dabei auch einen ATV zur Fortbewegung verwenden. Das Spiel ist bereits im Februar für den PC erschienen und wird am 2. Oktober zum Preis von 40 Euro für die PlayStation 4 und Xbox One veröffentlicht. Auf der PS4 Pro wird theHunter: Call of the Wild in Ultra-HD (3.840 x 2.160 Pixel) dargestellt.

Der Euro Truck Simulator 2 bekommt lediglich eine Randnotiz spendiert. Die Ende des Jahres anstehende vierte Kartenerweiterung namens Italia wird nur kurz durch einen Teaser im Fußballstil gezeigt. Gleichzeitig wird eine neue Retail-Edition der vom tschechischen Entwickler SCS Software entwickelten Trucker-Simulation angekündigt. Die Heavy Cargo Edition erscheint Ende des Jahres und beinhaltet das Hauptspiel sowie alle bislang veröffentlichten Anhänger-Erweiterungen. zum Preis von 30 Euro. Digital wird man das Paket auch für 10 Euro ohne das Hauptspiel erwerben können. Im Einzelhandel dürfte dies für weitere Verwirrungen sorgen, schließlich gibt es bereits die Titanium Edition mit der zweiten Kartenerweiterung Scandinavia und die Legendary Edition mit Scandinavia und des ersten Map-Packs Going East! und in beiden ist bereits das Heavy Cargo Pack enthalten, welches allerdings nur einen Teil der neuen Edition darstellt. Wir sind insbesondere daran interessiert, inwieweit SCS das Straßendesign in Italia verändern wird und welche Orte verfügbar sein werden.

Bei der Präsentation des Firefighting Simulator fühlen wir uns drei Jahre in der Zeit zurückversetzt, als uns die Jungs von Ghostlight Games Flame Over und deren realistische Entwicklung von Feuer und Rauch präsentieren und wie unterschiedliche Materialien verschieden schnell verbrennen. Das Spiel basiert auf einem Voxel-System. Dank der punktuellen Verbreitung des Feuers rauscht das Feuer erst einmal eine Holztreppe hoch, dann zur Seite und sobald alle Ankerpunkte zerstört sind, kracht das Konstrukt in vielen Einzelteilen in sich zusammen. Zudem gibt es schon jetzt einen Showroom auf Steam, der euch die äußerst detaillierten Modelle der Feuerwehrautos unter die Lupe nehmen lassen und zwar mit aktualisierten Fahrzeugen von Rosenbauer & Co. bis zur Veröffentlichung des finalen Spiels Anfang nächsten Jahres auf dem PC.

Auch vom Landwirtschafts-Simulator 2017 wird eine neue Retail-Edition angekündigt. Am 14. November können Freizeitbauern am PC, an der PlayStation 4, an der Xbox One und am Mac auch Zuckerrohr anbauen und dabei südamerikanische lizenzierte Geräte und Ausrüstung auf einer landestypischen Karte einsetzen. Die neue Version kann sowohl ohne Hauptspiel als auch als Upgrade erworben werden.

Am gleichen Tag feiert die Serie ihre Premiere auf Nintendo-Konsolen: der Landwirtschafts-Simulator erscheint in der Nintendo Switch Edition. Diese soll der PC-Version in nichts nachstehen und die gleiche Fülle an Inhalt bieten. Euer Ziel ist es, einen Bauernhof in nordamerikanischem oder osteuropäischem Terrain aufzuziehen, mächtig zu ernten, die Güter mit LKWs, Anhängern oder fahrbaren Zügen zu transportieren und sich um Nutzvieh wie Schweine, Kühe, Schafe und Hühner zu kümmern. Enthalten sind 250 in Detailarbeit virtuell nachgestellte Vehikel und Werkzeuge von über 75 Herstellern.

Als große Überraschung hebt sich Astragon zum Ende hin den Bus Simulator 18 auf. Im Vergleich zu Bus Simulator 16 greift man einige Kritikpunkte, die auch wir am Spiel haben, auf. So erweitert man das überschaubare Areal des Vorgängers auf die zweieinhalb-fache Größe und bietet die Möglichkeit mit bis zu drei Freunden gleichzeitig auf einem Server Bus zu fahren. In Bus Simulator 16 überschneiden sich die Busrouten oft, weil die Stadt recht klein ist. Zudem ist es in der 16er Iteration lediglich möglich Kooperationen mit anderen menschlichen Spielern einzugehen, aber nicht mit ihnen auf einem Server zu fahren. Hinzu kommt mit Iveco ein neuer Lizenzpartner für die möglichst realitätsgetreue Darstellung der Busse via einer verbesserten Unreal Engine 4 (wie soll es auch anders sein). Die Modifikation von Bussen ist bereits in BS16 möglich. Der Bus Simulator 18 fügt die Möglichkeit hinzu, Straßenschilder, Laternen usw. anzupassen. Wir freuen uns auf die kreativen Ergebnisse. Der Bus Simulator 18 erscheint im nächsten Jahr. Wann genau, kann selbst der Moderator dem eisernen Entwickler trotz ergiebiger Nachfragen nicht entlocken.

Fazit

Ein Line-up voller Simulationen, das kann zur Ermüdungserscheinungen bereits am ersten Messetag führen. Astragon schafft es in entspannter Atmosphäre einige Genres näherzubringen, die wir bislang nicht auf dem Schirm hatten. Entwickler streuen dabei auf der Bühne interessante persönliche Anekdoten mit ein. Auch die Moderation hat Sachverstand und Witz. Zwar richten sich die Spiele an einen bestimmten Kundenstamm, öffnet sich das Mönchengladbacher Unternehmen jedoch auch für Konsolen, wie bei theHunter, können auch Joypack-Enthusiasten reinschnuppern. Wobei Astragon das beim Landwirtschafts-Simulator wörtlich nimmt und im Publikumsbereich die Gerüche eines Bauernhofs einbaut. Ein 4D-Feature, das im Zeitalter von Virtueller Realität noch fehlt? Wir werden es im nächsten Jahr sehen.

One comment
  1. Exxoz Zockt

    Hmm jaja… die Welt der Simulationen ob nun der LW oder BS… mal sehen wie gut der BS18 gegenüber den 16er wird. Vor allem weil es ja noch OMSI2 gibt und bald Lotus erscheint.

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