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Download Donnerstag

Download Donnerstag: Doc Clock und Analogue

Abenteuerfans aufgepasst: Diese Woche stellen wir euch zwei Downloadspiele vor, in denen ihr in die Zukunft reist, spannende Kämpfe bestreitet und die Auslöschung einer gesamten Kolonie untersucht.

Staubt euer PlayStation Move-Controller langsam ein? Seid ihr auf der Suche nach einer weiteren tollen Visual Novel? Dann helfen wir euch gerne weiter.

Doc Clock: The Toasted Sandwich of Time – PS Move-Abenteuer für Rätselfüchse

Doc Clock ist ein Geschicklichkeitsspiel, das schon seit geraumer Zeit auf Steam (4,99 Euro) und als WiiWare (1.000 Nintendo-Punkte) erhältlich ist. Die PlayStation 3-Fassung ist nun brandneu im PlayStation Store erschienen und wir haben sie bereits angezockt. Als namensgebender Doc Clock müsst ihr euren Kater Franklin, der bei einem misslungenen Experiment in einen schmucken Kaktus verwandelt wurde, retten und in seinen ursprünglichen Körper zurück auf die Erde schicken. Dazu reist ihr in der Zeit zurück. Natürlich geht auch das falsch und ihr findet euch plötzlich in der Zukunft wieder. Wie in nahezu jeder aktuellen futuristischen Vision ist die Erde von jeder Menge Pflanzen überzogen und seltsame Kreaturen bevölkern den Planeten. Roboter kontrollieren innovativerweise das Geschehen. Wie in Vessel müsst ihr nun euer Schlamassel wieder gut machen und die Maschinen bändigen.

Ihr steuert den verrückten Professor in klassischer Side-Scroller-Manier von links nach rechts über den Bildschirm. Dies geschieht entweder mit dem normalen Controller oder PlayStation Move plus Navigationscontroller. Der Clou an dem Spiel ist, dass ihr Rätsel durch das Zusammenstecken von Objekten lösen müsst. Zwei Räder und eine Badewanne plus Motor ergibt ein Gefährt. Schraubt ihr noch eine Sprungfeder dran, fügt einen Propeller und einen Regenschirm hinzu, so könnt ihr springen, schweben und etwas fliegen. Bevor es soweit ist benutzt ihr Kisten und Bretter, um voran zu kommen. Es gibt mehrere thematische Settings wie einen Wald, eine blühende Landschaft und ein Eisszenario.

Anders als in den meisten Spielen dieser Art kann der Protagonist nicht springen. Hindernisse müsst ihr daher auf anderen Wegen überwinden. Dabei helfen euch besonders die selbst zusammengesteckten Vehikel. Ihr müsst zwar nicht den Wind beachten, aber einige Grundkenntnisse in der Physik sind schon nötig, um das Fahrzeug über Stacheln und Gruben zu befördern. Besonders in späteren Abschnitten, wo es euch in enge Höhlen verschlägt, gestaltet sich das doch recht anspruchsvoll. Gegner gibt es auch. Diese werfen kleine Bomben oder Schneebäller auf euch. Ihr könnt sie umbringen und ihre Köpfe makabererweise als Sammelobjekte mitnehmen (daneben gibt es noch Sandwiches und Gartenzwerge). Treffen sie euch, wird nur euer Vehikel auseinandergenommen. Sterbt ihr beispielsweise durch einen Fall, könnt ihr euch stufenlos mit der praktischen Rückspulfunktion an die gewünschte Stelle zurücksetzen.

Die Bedienung mit PlayStation Move funktioniert in den meisten Stellen gut. Habt ihr das Gerät kalibriert, greift ihr die Objekte sehr präzise und steuert Doc Clock wahlweise direkt mit dem Stick des in der linken Hand befindlichen Navigationscontrollers bzw. DualShock 3 oder aber ihr weißt ihm mit dem Move-Gerät eine Richtung an und haltet den Trigger gedrückt. Wir hatten aber auch Ausfälle, in denen Objekte in einer Endlosschleife rotiert werden (das geschieht durch das Drehen von Move) oder Objekte plötzlich verschwinden. Dort hilft nur Neukalibrieren bzw. Zurückspulen.

Durch die komplexe Physiksimulation sind die Rätsel nach den ersten Stunden recht knifflig. Die Dialoge zwischen Doc Clock und seinem Roboterbegleiter sind recht witzig und gut ins Deutsche übersetzt worden. Technisch braucht sich das Game mit seiner hübsch gezeichneten Grafik und netten Details am Wegesrand nicht verstecken. Die Soundkulisse passt wunderbar zum kunterbunten Stil des Spiels.

Auch wenn sich das im Einzelnen alles sehr positiv anhört, braucht die Physik schon etwas Eingewöhnung. Wer hier ein Spiel vom Schlage Drawn to Life (Nintendo DS) erwartet, liegt falsch. Hier muss ab einem gewissen Zeitpunkt jeder Sitz richtig in den Unterboden greifen und jeder Griff sitzen. Das kann herausfordernd sein und ist im Anblick dessen, wieviele Versuche man manchmal reinsteckt, auch befriedigend. Ein einstellbarer Schwierigkeitsgrad wäre trotzdem schön gewesen. Wenn ihr also nach einem herausfordernden Geschicklichkeits-Side-Scroller aus seid, macht ihr mit Doc Clock nicht viel falsch. Die PS3-Fassung kostet 9,99 Euro (Europa) bzw. 7,49 US-Dollar (USA) und funktioniert mit dem Move-Controller erstaunlich gut.

Analogue: A Hate Story – Dead Space als Visual Novel

Nach dem großen Erfolg des Indie-Spiels Digital: A Love Story folgt nun das neue Spiel von Christine Love. Analogue ist eine Visual Novel für den PC und ab sofort auf Steam erhältlich. Das Szenario erinnert an eine Mischung aus Dead Space und 2001: Odyssey im Weltraum: Im 25. Jahrhundert schickte die Erde Raumschiffe los, um aufgrund von Platzmangel zu expandieren. 622 Jahre nachdem unter mysteriösen Umständen alle Bewohner des koreanische Raumschiffes Mugunghwa ausgelöscht wurden, findet ihr euch dort wieder und bringt mithilfe Künstlicher Intelligenz Licht in die lang vergessenen Schicksale.

Die Menschen, die über 300 Jahre auf der Mugunghwa lebten, gehören zwei großen Familien an, Kim und Smith. Jeder, der schon einmal einen Mafia-, Yakuza- oder Triadenfilm gesehen hat, kann sich die Hierarchie sehr gut vorstellen. Thematisch dreht sich Analogue grundsätzlich um technische Innovationen wie Zeitreise in Relation zu den grundlegenden Bedürfnissen eines Menschen. Auch Zwangsheirat und Adoption spielt eine Rolle im Spiel.

Die Spielmechanik in Analogue besteht hauptsächlich darin, dass ihr die Schiffslogs durchstöbert. In Tagebüchern und Nachrichten finden sich einige spannende Geschichten wieder, die mal lustig, mal niederschmetternd sind. Nach und nach schaltet ihr neue Einträge frei und bekommt von zwei Künstlichen Intelligenzen nützliche Tipps. Wie in jeder anständigen Visual Novel gibt es zwischen den wirklich schön geschriebenen englischsprachen Dialogen auch Entscheidungen, die getroffen werden müssen. In den Dialogoptionen entscheidet ihr über eure eigene Vorgeschichte, eure Meinung gegenüber der jeweiligen KI-Dame und sogar die Welt um euch herum. Hat der sesshafte Mensch es tatsächlich geschafft, andere Planeten zu erobern? Gibt es noch weitere Kolonien wie diese? Euch bleibt die Wahl.

Einen kleinen Teil des Spiels verbringt ihr darin, Befehle in eine Konsole einzutippen. Das gestaltet sich zu Beginn mit nur einer Hand voll Begriffen recht simpel und ist entspannend, ohne zu viel vorweg zu nehmen ändert sich das jedoch später radikal und ihr fühlt vielleicht erinnert an die gute alte C64-Zeit, nur dass hier erheblich mehr auf dem Spiel steht. Ihr könnt eine der KIs aber auch einfach von der Schulmädchenuniform in das Kostüm eines Dienstmädchens schlüpfen lassen lassen, da Hyuan-ae Cosplay über alles liebt.

Machen wir uns nichts vor: Beinharte Visual Novel-Fans sind das möglicherweise gewöhnt, aber dem Ottonormal-Gamer werden die ersten Minuten in Analogue nicht besonders gut gefallen. Obwohl der Einstieg lustig gestaltet ist und limitierte Interaktivität in diesem Genre auf den Arm genommen wird, ist das Spiel visuell recht dröge – Textboxen, ein weißer Hintergrund und die KI. Das ändert sich im Spiel auch nicht. Hat man sich aber eingewöhnt, fällt einem das nach einer halben Stunde gar nicht mehr weiter auf und man ist vertieft in die komplexen Beziehungen der Charaktere, während man der gelungenen musikalischen Untermalung lauscht.

Visual Novel-Fans sollten Analogue definitiv spielen. Wer dem Genre fremd ist, kann eine Trial-Version von Analogue: A Hate Story für Windows, Mac OS und Linux auf der offiziellen Website herunterladen. Dort kann man das Spiel in einer Version ohne Kopierschutz für 7,83 Euro erwerben, auf Steam kostet es 9,99 Euro (12,99 Euro mit Soundtrack).

Alle Screenshots von Analogue wurden von uns persönlich in 1.920.×1.080 erstellt. Das Spiel unterstützt maximal 1.024×640, euer PC vergrößert es dann auf eure jeweilige Auflösung, was optisch trotzdem gut aussieht.

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