Abenteuerfans aufgepasst: Diese Woche stellen wir euch zwei Downloadspiele vor, in denen ihr in die Zukunft reist, spannende Kämpfe bestreitet und die Auslöschung einer gesamten Kolonie untersucht.
Staubt euer PlayStation Move-Controller langsam ein? Seid ihr auf der Suche nach einer weiteren tollen Visual Novel? Dann helfen wir euch gerne weiter.
Ihr steuert den verrückten Professor in klassischer Side-Scroller-Manier von links nach rechts über den Bildschirm. Dies geschieht entweder mit dem normalen Controller oder PlayStation Move plus Navigationscontroller. Der Clou an dem Spiel ist, dass ihr Rätsel durch das Zusammenstecken von Objekten lösen müsst. Zwei Räder und eine Badewanne plus Motor ergibt ein Gefährt. Schraubt ihr noch eine Sprungfeder dran, fügt einen Propeller und einen Regenschirm hinzu, so könnt ihr springen, schweben und etwas fliegen. Bevor es soweit ist benutzt ihr Kisten und Bretter, um voran zu kommen. Es gibt mehrere thematische Settings wie einen Wald, eine blühende Landschaft und ein Eisszenario.
Anders als in den meisten Spielen dieser Art kann der Protagonist nicht springen. Hindernisse müsst ihr daher auf anderen Wegen überwinden. Dabei helfen euch besonders die selbst zusammengesteckten Vehikel. Ihr müsst zwar nicht den Wind beachten, aber einige Grundkenntnisse in der Physik sind schon nötig, um das Fahrzeug über Stacheln und Gruben zu befördern. Besonders in späteren Abschnitten, wo es euch in enge Höhlen verschlägt, gestaltet sich das doch recht anspruchsvoll. Gegner gibt es auch. Diese werfen kleine Bomben oder Schneebäller auf euch. Ihr könnt sie umbringen und ihre Köpfe makabererweise als Sammelobjekte mitnehmen (daneben gibt es noch Sandwiches und Gartenzwerge). Treffen sie euch, wird nur euer Vehikel auseinandergenommen. Sterbt ihr beispielsweise durch einen Fall, könnt ihr euch stufenlos mit der praktischen Rückspulfunktion an die gewünschte Stelle zurücksetzen.
Durch die komplexe Physiksimulation sind die Rätsel nach den ersten Stunden recht knifflig. Die Dialoge zwischen Doc Clock und seinem Roboterbegleiter sind recht witzig und gut ins Deutsche übersetzt worden. Technisch braucht sich das Game mit seiner hübsch gezeichneten Grafik und netten Details am Wegesrand nicht verstecken. Die Soundkulisse passt wunderbar zum kunterbunten Stil des Spiels.
Auch wenn sich das im Einzelnen alles sehr positiv anhört, braucht die Physik schon etwas Eingewöhnung. Wer hier ein Spiel vom Schlage Drawn to Life (Nintendo DS) erwartet, liegt falsch. Hier muss ab einem gewissen Zeitpunkt jeder Sitz richtig in den Unterboden greifen und jeder Griff sitzen. Das kann herausfordernd sein und ist im Anblick dessen, wieviele Versuche man manchmal reinsteckt, auch befriedigend. Ein einstellbarer Schwierigkeitsgrad wäre trotzdem schön gewesen. Wenn ihr also nach einem herausfordernden Geschicklichkeits-Side-Scroller aus seid, macht ihr mit Doc Clock nicht viel falsch. Die PS3-Fassung kostet 9,99 Euro (Europa) bzw. 7,49 US-Dollar (USA) und funktioniert mit dem Move-Controller erstaunlich gut.
N
Die Menschen, die über 300 Jahre auf der Mugunghwa lebten, gehören zwei großen Familien an, Kim und Smith. Jeder, der schon einmal einen Mafia-, Yakuza- oder Triadenfilm gesehen hat, kann sich die Hierarchie sehr gut vorstellen. Thematisch dreht sich Analogue grundsätzlich um technische Innovationen wie Zeitreise in Relation zu den grundlegenden Bedürfnissen eines Menschen. Auch Zwangsheirat und Adoption spielt eine Rolle im Spiel.
Die Spielmechanik in Analogue besteht hauptsächlich darin, dass ihr die Schiffslogs durchstöbert. In Tagebüchern und Nachrichten finden sich einige spannende Geschichten wieder, die mal lustig, mal niederschmetternd sind. Nach und nach schaltet ihr neue Einträge frei und bekommt von zwei Künstlichen Intelligenzen nützliche Tipps. Wie in jeder anständigen Visual Novel gibt es zwischen den wirklich schön geschriebenen englischsprachen Dialogen auch Entscheidungen, die getroffen werden müssen. In den Dialogoptionen entscheidet ihr über eure eigene Vorgeschichte, eure Meinung gegenüber der jeweiligen KI-Dame und sogar die Welt um euch herum. Hat der sesshafte Mensch es tatsächlich geschafft, andere Planeten zu erobern? Gibt es noch weitere Kolonien wie diese? Euch bleibt die Wahl.
Machen wir uns nichts vor: Beinharte Visual Novel-Fans sind das möglicherweise gewöhnt, aber dem Ottonormal-Gamer werden die ersten Minuten in Analogue nicht besonders gut gefallen. Obwohl der Einstieg lustig gestaltet ist und limitierte Interaktivität in diesem Genre auf den Arm genommen wird, ist das Spiel visuell recht dröge – Textboxen, ein weißer Hintergrund und die KI. Das ändert sich im Spiel auch nicht. Hat man sich aber eingewöhnt, fällt einem das nach einer halben Stunde gar nicht mehr weiter auf und man ist vertieft in die komplexen Beziehungen der Charaktere, während man der gelungenen musikalischen Untermalung lauscht.
Visual Novel-Fans sollten Analogue definitiv spielen. Wer dem Genre fremd ist, kann eine Trial-Version von Analogue: A Hate Story für Windows, Mac OS und Linux auf der offiziellen Website herunterladen. Dort kann man das Spiel in einer Version ohne Kopierschutz für 7,83 Euro erwerben, auf Steam kostet es 9,99 Euro (12,99 Euro mit Soundtrack).
Alle Screenshots von Analogue wurden von uns persönlich in 1.920.×1.080 erstellt. Das Spiel unterstützt maximal 1.024×640, euer PC vergrößert es dann auf eure jeweilige Auflösung, was optisch trotzdem gut aussieht.
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