Inhalt
Seite 1 – Story, Missionsdesign & Kampfsystem
Seite 2 – Gameplay, Hongkong, Technik & Fazit
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Falls man viele Nebenaufgaben angeht, so wie wir, kommt man erst nach ca. fünf Stunden dazu, eine Schusswaffe abzufeuern. Da wir uns vorher mit Freude mit Handkantenschläge erwehrt haben, ist uns das gar nicht so recht aufgefallen. Anders als in anderen Action-Games, die in offenen Spielwelten angesiedelt sind, sind Schusswaffen meist nur in Missionen anzutreffen und verschwinden danach auch wieder. Es gibt von Pistolen über Maschinengewehre und Schrotflinten bis zu Granatwerfern allerlei Waffen, die das Herz des Projektilnarren höher schlagen lassen.
Die KI stellt sich nicht sehr intelligent an und da Wei glücklicherweise ähnlich wie Max Payne oder Tequila aus dem ebenfalls in Hongkong spielenden Stranglehold den “ich springe aus der Deckung und die Zeit verlangsamt sich automatisch”-Move aus dem FF beherrscht, sind diese meist nicht mehr als simples Kanonenfutter. Spektakulär in Szene gesetzt sind die Ballereien allerdings in jedem Fall. Ungewöhnlich: Anders als die Keilereien ohne verschossenes Blei gestalten sich die Schießereien mit dem Controller deutlich einfacher als mit Maus und Tastatur. Das ist etwas ungewöhnlich, allerdings könnte der neue Patch mit besseren Konfigurationen bezüglich der Sensitivität hierbei für Abhilfe sorgen.
Nehmen wir die Straßenparade am Anfang, die mit Feuerspuckern und Drachenverkleidungen sehr lebendig wirkt. Es gibt diverse Tempel und Parks, die inmitten der mächtigen Wolkenkratzer und mit Leuchtreklamen verzierten Einkaufs- und Partymeilen Hongkongs ein schönes Kontrastbild entstehen lassen und auch Teile von Aufträgen sind, die Wei in der Story in diese Kultur eintauchen lassen. Was die Musik angeht, fährt Sleeping Dogs eine schöne Mischung aus westlichen und asiatischen Songs auf, die auch die ein oder andere Anspielung an die Konkurrenz in petto hat. Wenn Wei im Karaoke-Minispiel im Club den 80er-Klassiker “I Ran (So Far Away)” trällert, müssen wir einfach unweigerlich an das neon-belichtete Vice City denken.
Karaoke, eine kurzweilige Mahjong-Poker-Variante, Autorennen und Drogenrazzien, bei denen wir erst die Schläger kaltstellen, anschließend die Überwachungskamera in einem spaßigen kleinen Zahlenspiel hacken und anschließend im Apartement in einem sehr einfachen Suchspiel den immer gleich gekleideten Dealer ausmachen – das sind im wesentlichen schon die Nebenaktivitäten, die einem in Sleeping Dogs zur Verfügung stehen.
Das ist nicht wirklich viel, allerdings gibt es neben den interessanten Cop-Aufträgen, bei der es unliebsame Gangster dingfest zu machen oder zu beschatten gilt, auch sogenannte Gefälligkeiten, in denen ihr euch Emma Stone ausführen könnt. Also nicht direkt, nur ihr synchronisiertes Pixelabbild. Knapp 40 solcher Aufträge sind auf der Karte verteilt. Unschön: Die Techtelmechtel mit Weis Spielgesellinen enden abrupt und ihr hört nie wieder etwas von ihnen. Immerhin sind die Aufträge ab und und an ganz kreativ, nur zu oft gilt es aber öde Versicherungsbetruge, die in keinem Fall so amüsant wie in Saint’s Row: The Third gestaltet sind, oder Fotografieaufgaben durchzuführen.
Unser Test basiert auf der PC-Version und diese sieht schon mit mittleren Details deutlich besser aus als auf den Konsolen. Habt ihr eine relativ aktuelle Grafikkarte und einen guten Prozessor, sind auch hohe Details drin. Bei uns war das mit einem Core 2 Quad 2.4 GHz, 4 GB Arbeitsspeicher und einer Geforce GTX 460 (1 GB) schon möglich und dann sieht das virtuelle Hongkong wirklich wie aus einem Guss aus.
Nicht so toll finden wir, dass das Stadtbild aus einiger Entfernung heraus mit einem Unschärfeeffekt überzogen ist. Das sieht zusammen mit den tollen Wassereffekten sehr stark nach Just Cause 2 aus und, oh Wunder, es gibt sogar einen Just Cause 2-exklusiven DLC für Sleeping Dogs, der euch Ricos Enterhaken verschafft. Den braucht es im Übrigen gar nicht unbedingt, ihr könnt nämlich wie in Pursuit Force (PSP) einfach durch Halten des A- (Xbox 360) bzw. X-Knopfes (PS3) das vor euch fahrende Fahrzeug kapern. Doch zurück zur Technik: Soundtrack und Score sind wie die englische Synchronisation über alle Zweifel erhaben, die Waffensounds ordentlich knackig, aber die Fahrzeuge könnten doch einen etwas kernigeren Motorensound vertragen.
Im Gegensatz zu den internationalen Fassungen setzt man bei der deutschen Version die Schere an, da die USK bei der Prüfung eine Freigabe verweigerte. Zwar sind alle Bluteffekte und Story-relevanten Zwischensequenzen in der deutschen Version enthalten, Square Enix sieht sich jedoch gezwungen, einige der brutalen Umgebungs-Kills herauszunehmen. Die deutsche Version ist ab dem 14. September erhältlich.
Sleeping Dogs ist ein hervorragender Action-Titel geworden, der euch Hongkong so unvermittelt zeigt, wie es bislang kein Videospiel gemacht hat. Die Story ist packend und nimmt besonders zum Ende hin richtig Fahrt auf. Die Mischung aus Prügeleien, Schießereien, Fahren und Hacken ist richtung gut gelungen und wird euch 15 bis 20 Stunden bei Laune halten. Sleeping Dogs ist kein Open World-“Ich mach mal Chaos”-Titel wie etwa GTA IV und hat eher ernsthaftere Züge. Trotzdem geht der trockene und teils abstruse Humor nicht verloren und United Front Games erschafft eine glaubwürdige Spielwelt, in der es viel zu entdecken und sammeln gibt. Wem das Ticket nach Hongkong zu teuer ist, aber doch einen spannenden Asia-Trip erleben will, der sollte Sleeping Dogs nicht verschlafen, sonst mögen ihn die Hunde fressen.
Zum Abschluss präsentieren wir euch weiter unten noch einige Bilder (Videos gibt’s hier).
Wir haben alle Bilder in 1.920×1.280 und hohen Details (Anti-Aliasing & Weltdetails normal) erstellt.
System: PC, Xbox 360, PlayStation 3
Verwendetes System: PC
Genre: Action
Preis: ca. 60 Euro
Entwickler: United Front Games (ModNation Racers, LittleBigPlanet Karting)
Publisher: Square Enix
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"Star"ed
Great review! It's well structure with clear points of view. I also highly recommend this game to everyone