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gamescom-Vorschau: Directive 8020

Auf der gamescom haben wir den Prolog des fünften Teils der Survival-Horror-Franchise The Dark Pictures Anthology mit dem Titel Directive 8020 gespielt.

Eine fünfköpfige Crew soll in dem Sci-Fi-Horror-Titel Directive 8020 die letzte Hoffnung der Menschheit ansteuern, den zwölf Lichtjahre entfernten Planeten Tau Ceti f. Doch alles kommt anders als erwartet und sie müssen sich einem Gestaltenwandler-Alien erwehren. Auf der gamescom haben wir den Prolog gespielt, der wie so häufig in der Serie andere Charaktere beinhaltet.

Als kanadischer Schlaf-Techniker Tomas Carter sollen wir gemeinsam mit unserer britischen Kollegin Simms einen Meteoriteneinschlag auf dem Schiff Cassiopeia untersuchen. Zunächst dürfen wir die Gänge des riesigen Schiffes erkunden und die detailliert gestalteten Kojen durchstöbern. Um Türen zu öffnen verwenden wir unser Multifunktionsgerät, mit dem wir auch eine Taschenlampe verwenden, Computer aus der Ferne hacken und Textnachrichten erhalten können. Das Scannen von Leitungen und Betätigen von Schaltern gestaltet allerdings ziemlich frickelig. Das Problem ist den Entwicklerinnen und Entwicklern bekannt und es wird an einer Lösung gearbeitet. Deshalb ist dieser Abschnitt wohl auch nicht Teil des u.s. eingebundenen offiziellen Gameplay-Videos.

Wie in den anderen Dark Pictures-Spielen dürfen wir in den authentisch geschriebenen Dialogen kleine und größere Entscheidungen treffen und Quick-Time-Events lockern das von Erkunden geprägte Gameplay auf. So können wir Simms wie im Video langsam in das Weltall abdriften lassen oder wir halten sie fest und ziehen sie an Bord, wodurch wir in den Genuss von zusätzliche Szenen mit ihr kommen. Neu ist, dass wir zu sogenannten Wendepunkten (Turning Points) zurückspringen können. Fans von narrativen Games freuen sich über einen vollständigen Story-Baum, in dem wir die Entscheidungen nachvollziehen können und einen anderen Weg einschlagen können. Das haben wir genau hier gemacht und das System funktionierte tadellos.

Ein weiteres neues Element ist das Stealth-Gameplay. Zurück auf der Station werden wir von einem Gestaltenwandler-Alien, der das Antlitz unserer Kollegin Simms angenommen hat, überrascht. So machen wir uns auf den Weg zu unserer Koje und müssen dabei dem Gestaltenwandler ausweichen. Das spielt sich im Vergleich zu der Zero-G-Sequenz zuvor angenehm anders, allerdings ist unsere Gegnerin nicht all zu aufmerksam und wir können knapp neben ihr vorbeischleichen, ohne dass sie uns sieht. Nachdem wir sie mehrfach gespielt haben können wir sagen, dass diese Sequenz stark geskriptet und jeder Bewegungsablauf identisch ist. Hier werden wir unseren Entscheidungsmöglichkeiten etwas beraubt und Carter stirbt so oder so, allerdings gibt das einen guten Eindruck davon wie das in Deckung gehen funktioniert.

Der Serientradition entsprechend ist Directive 8020 fantastisch in Szene gesetzt. In den Zwischensequenzen sitzt jeder cineastische Kamerawinkel, die Gesichtsanimationen sind enorm detailliert und die kalten Metall-Oberflächen und futuristischen Weltraumanzüge strotzen nur so vor schicken Reflektionen. Das Geschehen wird von einem großartigen Soundtrack untermalt und die englische Synchro ist gewohnt hochwertig. Das fertige Spiel wird auch deutsche Stimmen und Texte enthalten. Der Filmabend-Modus aus den Vorgängern wird auch wieder mit dabei sein. Diesmal dürfen wir sogar mit insgesamt bis zu fünf Spielenden einer Online-Sitzung mit mehreren Spielenden auf unterschiedlichen Sofas beitreten und das Plattform-übergreifend auf PC und Konsolen.

Vorabfazit

Directive 8020 sorgte bereits in unserer kurzen Anspiel-Sitzung mit dem Prolog für Gänsehautmomente, etwa als die Kamera langsam in die Öffnung des zerstörten Schiffteils herunterfährt und wir organische Spuren erspähen während die orchestrale Musik das Unbehagen verstärkt. Die Präsentation ist gewohnt hochwertig und auch die Dialoge sind authentisch geschrieben. Spielerisch hinterlässt der Survival-Horror-Titel bei uns gemischte Gefühle. Die Schleichpassagen funktionieren steuerungstechnisch gut, sind aber zu stark geskriptet und fügen sich noch nicht organisch ins Spiel ein. Gleiches gilt für das störrische Scannen von Schaltern mit dem Multifunktionstool, welches aufgrund des geringen vom Spiel akzeptierten Winkels zur Geduldsprobe wird. Vielversprechend ist hingegen das Turning Point-System – zwar bislang nicht so komplex wie in Detroit: Become Human, aber ein Segen für Completionists. Schön ist auch, dass der beliebte Mehrspielermodus für bis zu fünf Spielende zurückkehrt und viele Spielpaarungen lokal wie online erlaubt. Wir freuen uns darauf, uns in der ersten Jahreshälfte 2026 auf PC, PlayStation 5 oder Xbox Series X|S gemeinsam durch dieses Sci-Fi-Abenteuer zu gruseln und dem Geheimnis auf der Cassiopeia auf den Grund zu gehen.