In Docked verwalten wir den Frachthafen Port Wake und müssen das Geschäft auch nach einem Hurrikan am Laufen halten.
Docked ist eine Hafen-Simulation aus dem Hause Saber Interactive, die mit Road Kings auch eine Truck-Simulation in der Pipeline und mit MudRunner, SnowRunner, Expeditions: A MudRunner Game und RoadCraft schon einiges an Erfahrung im Genre haben. Hier übernehmen wir die Kontroller über einen Frachthafen Port Wake. Übrigens hat der fiktive Ort nichts mit dem echten Pazifik-Atoll Wake oder der Battlefield-Karte Wake Island zu tun, wie wir von den Entwicklern auf der gamescom erfahren haben. In der Rolle von Tommy und Mark und unter der Leitung des erfahrenen Bill versuchen wir nach einem Hurrikan das Geschäft am laufen zu halten – eine ähnliche Ausgangssituation wie in Sabers letzter Simulation RoadCraft.
In einer verregneten Nacht legt das beschädigte Frachtschiff Pathfinder bei uns an und wir begeben uns mit einem Aufzug auf eine riesige Containerbrücke (auch Ship-to-Shore Crane (STS) genannt). Nachdem wir das riesige Gerät vorbereitet haben, können wir mit dem Containergeschirr oder Spreader die Fracht von dem Schiff heben. Unsere Aufgabe ist es, einen 20 Fuß-Container und einen 40 Fuß-Tank abzuladen. Dabei bietet die Steuerung unterschiedliche Modi: Selbst im Standard-Modus „Simulation“ ist der Spreader gut und präzise steuerbar, auch wenn man nicht tagtäglich Simulationen spielt. Der Arcade-Modus vereinfacht die Bedienung noch etwas. Mehrere Kameraperspektiven und Anzeigen helfen uns dabei, das Geschirr richtig auszurichten und die Container sicher im markierten Bereich abzuladen. Während wir mit der Kransteuerung beschäftigt sind, laufen über Funk kurze englischsprachige Dialoge mit deutschen Untertiteln ab, die in den bislang gespielten Missionen aber nicht sonderlich tiefgründig sind.
Zusätzlich zu der Mission stehen uns in der gamescom-Demo mehre Jobs zur Auswahl. Hier müssen wir den Frachtcontainer und den Tank mit einem Greifstapler (Reach Stacker) der offenbar fiktiven Firma Fluskreb an einen sicheren Ort bringen. Der Greifstapler steuert sich ebenso intuitiv wie die Containerbrücke, auf Wunsch können wir auch jederzeit alle Tastenkombinationen anzeigen lassen. Verglichen mit anderen Simulationen wie dem Bau-Simulator ist die Bedienung wesentlich einsteigerfreundlicher. Der eng gebaute Hafen scheint allerdings nicht für alle Vehikel ausgelegt zu sein, was wir besonders im nächsten Job zu spüren bekommen. Hier bugsieren wir einen Portalhubwagen (Straddle Carrier) – ein riesiger fahrbarer Kran im AT-AT-Stil – durch die engen Gassen und Container-Reihen des weitläufigen Hafengeländes, welches im Laufe des fertigen Spiels nach und nach ausgebaut werden soll. Manchmal sind die Ziel-Container auch unter anderen verborgen, die wir dann entsprechend sicher abladen müssen. Für Schäden am Hafengelände und den Vehikeln gibt es Abzüge.
Docked überzeugt mit hoher grafischer Qualität und sehr detaillierten Maschinen, hübschen Wettereffekten und malerischen Umgebungen. Wir haben Docked auf der Messe lediglich präsentiert bekommen und im Nachgang zu Hause spielen können. Diese Demo ist allerdings offenbar noch nicht optimiert, denn es gibt keine Grafikoptionen und eine feste 30 FPS-Bildrate. Selbst mit einem modernen Ryzen 7 5800X3D, 32 GB Arbeitsspeicher und einer meist zu 60 bis 80 Prozent ausgelasteten GeForce RTX 4070 bricht die Framerate trotz des FPS-Limits öfter ein und das Kantenflimmern ist etwas hoch. Wir gehen stark davon aus, dass Docked bis zur Veröffentlichung noch optimiert wird, denn laut der Produktseite auf Steam soll das Spiel selbst auf Systemen mit 8 GB Arbeitsspeicher noch laufen.
Vorabfazit
Docked macht bereits eine gute Figur in der frühen Version, die wir im Rahmen der gamescom spielen konnten. Die Steuerung ist intuitiv, einsteigerfreundlich und anpassbar, die Auswahl an Fahrzeugen ist abwechslungsreich und die Präsentation kann sich sehen lassen. Lediglich die Ziele in den drei Jobs und der einen Mission sind etwas eintönig, da wir stets zwei Container in einem bestimmten Bereich abladen sollen. In der Vollversion sollen wir weitere Vehikel wie mächtige Traktoren spielen können, unsere Ausstattung in Schuss halten müssen und Lieferketten aufbauen sowie Geschäftsbeziehungen pflegen. Dieser Management-Aspekt könnte diese Monotonie etwas aufbrechen und auch auf die Story sind wir gespannt, denn die kurzweiligen Gespräche sind hochwertig vertont, vermissen aber noch etwas an Tiefe. Auch an der Lebendigkeit des Hafengeländes könnte sich dann mit zusätzlichem Personal und weiteren Maschinen etwas tun, denn bislang wirkt das Gelände noch etwas leblos. Wir sind gespannt, wie in Docked auf das starke Fundament aufbauen wird. Einen Veröffentlichungstermin gibt es indes noch nicht.