Seafarer: The Ship Sim startet in einem Monat in den Early Access und wir haben die Schiffssimulation auf der gamescom angespielt.
Das in Hamm (Westfalen) ansäßige und im Frühjahr von Independent Arts Software in astragon Development umbenannte Studio zählt zu einem der ältesten Studios Deutschland. Seit 1990 hat uns das Studio mit Spielen wie ranTrainer 2, Against Rome, Port Royale 4 und diversen Konsolen-Portierungen versorgt. Ihr aktuelles Projekt Seafarer: The Ship Sim ist eine Schiffssimulation, die am 7. Oktober auf Steam im Early Access erscheinen wird. Das Spiel wird zum Start einen Karrieremodus und einen Schnellspielmodus mit sechs Schiffen – darunter zwei Cargo-Schiffe und vier Schiffe der Küstenwache – und 17 Missionstypen bieten. Die Spielwelt ist von der Nord- und Ostsee inspiriert und wird über 2.500 Quadratkilometer umfassen.
In der von uns gespielten Vorabversion standen zwei Missionen zur Auswahl. Zunächst werden wir dazu beauftragt, mit einem Lancer-Schiff der Küstenwache in Helinghagen, was erstaunlich ähnlich wie der Rostocker Stadtteil Heiligenhagen klingt, Brände an einer vielbefahrenen Brücke und an einem nahe gelegenen Lagerhaus löschen. Das Schiff ist ziemlich wendig und gut zu steuern. Während wir mit dem linken Analog-Stick des Xbox-Controllers das Steuerrad bedienen, verwenden wir den rechten Stick dazu die Turbinen auszurichten. Sobald wir nah genug am Lagerhaus angelangt sind, werfen wir den Anker und verlassen das Steuerrad. Die Fahrerkabine ist detailliert gestaltet mit funktionsfähigen Armaturen und mit wenigen Schritten nach links können wir auch schon die Wasserkanonen bedienen. Diese sind etwas schwerfälliger und wir müssen die Brände vollständig bis zur letzten Glut löschen, andernfalls können sie sich neu entzünden. Das Feuer scheint sich dabei realistisch auszubreiten, hat aber wenig Chance gegen unser Equipment. Etwas kniffliger ist es, den Wasserstrahl auf die riesige Brücke, die über den Fluss führt, auszurichten, die kurzweilige Mission ist dann schon vorbei.
Seafarer: The Ship Sim bietet nicht nur wendige Schiffe der Küstenwachse, sondern auch riesige Frachter. In unserem zweiten Auftrag sollen wir das behäbige Frachtschiff Herbert sicher an seinen Zielhafen bringen. Ähnlich wie in Sabers Docked müssen wir zunächst eine Containerbrücke dazu verwenden, Herbert zu beladen. Das ist nicht all zu knifflig, lockert das Gameplay allerdings gelungen auf. Im Unterschied zu der genannten vollwertigen Hafensimulation dürfen wir das Schiff nach Belieben per pedes erkunden, sichern die Fracht, wechseln das Öl und führen Reparaturen durch. Die Spielwelt wirkt lebendig: LKWs transportieren Waren am Hafen und unterwegs begegnen wir Schwertwalen, Delfinen und Robben. Während das Wasser recht schick aussieht und realistisch wirkende Wellen produziert, wirken die Feuereffekte etwas altbacken. Insbesondere die Schiffe sind sowohl in der Verfolgerperspektive als auch beim Erkunden in der Ego-Ansicht sehr detailliert gestaltet. Auch die Audiokulisse wirkt realistisch: Während Wellen gegen den Bug schlagen, peitscht der Wind über das Deck und es schnattern Möwen an der Küste.
Vorabfazit
Das, was wir bisher von Seafarer: The Ship Sim spielen konnten, ist vielversprechend. Das Spiel wirkt einsteigerfreundlich, die Schiffe sind detailliert gestaltet und steuern sich angenehm unterschiedlich und die Missionen sind abwechslungsreich. Der angekündigte Umfang der Early Access-Version klingt ebenfalls beachtlich und wir freuen uns darauf, in See zu stechen und dabei weitere Schiffe wie das Polizeischiff Density und Missionen kennenzulernen und auch etwas vom Schiffsmanagement zu sehen.