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JahresrückblickSpecial

Patricks Spielejahr 2015

Inhalt

Seite 1: Highlights
Seite 2: Enttäuschungen & Nachgeholt
Seite 3: Top 5 Spiele des Jahres

Enttäuschungen 2015

Until Dawn

Wir wissen selbst nicht warum, aber wir haben unter den Entwicklern schon eine kleinere Reputation aufgebaut. Das bedeutet wir sind in der glücklichen Lage uns aussuchen zu können, was wir spielen. Deshalb habe ich in diesem Jahr keine echten Flops zu vermelden, dafür einige Spiele, die mich auf die eine oder andere Weise etwas enttäuscht haben, die ich hier nun nenne. Ich sage nochmal ausdrücklich, dass ich diese Spiele auf gar keinen Fall schlecht finde und eine Menge Spaß mit ihnen hatte, diese jedoch nicht zu meinen Highlights 2015 zählen kann.

Until Dawn war wie eine TV-Show voller skurriler und cheesy Momente. Es hat mir viel Spaß gemacht, aber die Story habe ich im Kern schon in der ersten halben Stunde erfasst. Es gibt einen großen Twist, auf den ich natürlich nicht näher eingehe, aber den riecht man auch schon eine halbe Meile gegen den Wind. Die spirituelle Geschichte, die verwoben wurde, hat mir sehr gut gefallen. Im Ganzen fand ich zwar trotz überragender Inszenierung blieb das Spiel weit hinter seinen Möglichkeiten zurück.

Star Wars: Battlefront macht in den Luftgefechten – denn Weltraumschlachten sind es wenige Meter über der Planetenoberfläche nicht – viel Spaß. Als Infanterie und in den Fahrzeugen (der Paradedisziplin der Pandemic-Spiele) spielt sich Battlefront aber weichgespült und seelenlos. Eine Kampagne hat man ganz außen vor gelassen und die Bekanntgabe der Arbeit am nächsten Battlefield, das in einem Jahr sich hier wieder findet, zeigt schon, mit welcher Hingabe das Projekt zumindest aus Herstellersicht verfolgt wurde. Beim Nachfolger bitte nachbessern.

Corpse Party: Blood Drive hat mich überraschenderweise nicht so angefixt wie der direkte Vorgänger Book of Shadows. Das mag wohl am wieder super lahmen Einstieg der Marke Japan-Teenie-Schul-Horror liegen. Der Vorgänger nahm auch erst nach Stunden so richtig Fahrt auf, schaffte es dann aber dutzendhaft richtig fürchterliche Momente zu kreieren. Ich werde Blood Drive weiterspielen, finde sowas aber immer schade.

Volume

Volume (nominiert als Best Indie Action Game 2015, Best Story in a Game 2015 & Best Voice Work in a Game 2015) von Mike Bithell war mein meist erwarteter Titel 2015. Thomas Was Alone ist eines meiner absolut liebsten Videospiele und Volume ist mir einfach zu bruchstückhaft geworden. Klar, die Geschicht ist megaspannend, die Dialoge toll geschrieben und vertont und das Gameplay macht jedes portable MGS zum Laiendarsteller, doch die einzelnen Geschichten nicht in ein großes Ganzes einzuweben – sicher eine bewusste Designentscheidung, damit das Spiel auch auf der mobilen PS Vita (Release: 6. Januar 2016, Cross-Buy mit PS4) funktionieren wird – ist meiner Meinung nach ein großer Fehler. Denn die kleinen Geschichten, die sich zu einem großen Ganzen verweben sind genau das, was Volume für mich ausmacht. Jedes Level in einem simplen Level-Menü anwählbar zu machen und mich so aus der Atmosphäre zu reißen ist dabei einfach unschön. Natürlich spiel ich’s trotzdem weiter, allein wegen dem großartigen Soundtrack von David Housden.

Tony Hawk’s Pro Skater 5 wurde viel viel gescholten, deswegen habe ich als großer THPS2-4-Fan noch mit dem Kauf gewartet. Dann kam der große Black Friday-Sale und schon bot sich mir die Chance zu sehen, was hinter der harschen Kritik steckt. Glücklicherweise kamen direkt einige Patches nach dem Sale und so konnte ich die aktuellste Version in Augenschein nehmen. Die Steuerung flutscht zu Beginn wie eh und je, die Level scheinen direkt aus der Hand von Neversoft (leider aufgelöst) zu stammen und auch visuell, trotz veralteter Optik, wirkt THPS 5 wie aus einem Guss. Die Fehlerchen offenbaren sich erst beim intensiveren Spielen. Ellenlange Kombos waren bislang eines der Markenzeichen der Serie, doch aufgrund der fehleranfälligen Steuerung werden diese schnell zerstört. Ein Open World-Onlinemodus mit allerlei Zielen ist schön und gut, wenn man sich aber aufgrund der Leveldesigns gegenseitig behindert und so die Mühe in einer Milisekunde zunichte macht, dann ist das nicht so schön. Gemischte Gefühle, aber aufgrund des Nostalgiefaktors werde ich THPS 5 sicher nochmal eine Chance geben. Spätestens jetzt zum super verspäteten Launch der Last Gen-Versionen sollte ja ein weiterer Patch kommen.

Titan Souls war der zweite Titel, an den ich sehr hohe Erwartungen geknüpft habe. Nachdem der ganze E3-Hype aus dem letzten Jahr abgeflacht war, fand ich eine frühe offizielle kostenlose Version des Spiels im Netz aus einem Game Jam und war fasziniert von der simplen Steuerung und tollen Atmosphäre – es hatte was von FEZ, The Legend of Zelda und den Demon’s Souls. Das Spiel war da, es gab keinen Code. Der Code kam, das Spiel zündete nicht so wirklich. Die Oberwelt ist extrem unübersichtlich, sie erinnert etwas an The Talos Principle vom gleichen Publisher, und diese Unübersichtlichkeit gepaart mit den super langen Fußwegen zurück zum Boss hat mir das Spiel irgendwie vermiest. Ich hoffe wieder zurück zu gehen, da das Bossdesign zu den besten der letzten Jahre zählt, aber aufgrund so Kleinigkeiten versinkt solch ein Spiel dann gern in den hinteren Gedächtniswindungen.

Endlich in 2015 gespielt

Jedes Jahr hol ich auf’s Neue Games nach, die man gespielt haben sollte oder die nach meinem Gusto sind, zu denen ich aber bislang aufgrund der wahren Spieleflut, die nun nicht mehr nur ins Weihnachtsgeschäft fällt, sondern uns das ganze Jahr über beglückt.

The Vanishing of Ethan Carter

The Vanishing of Ethan Carter hat mir schon 2014 gefallen, als ich Melittas Bericht darüber gelesen hatte. Ich stehe ja auf Walking Simulatoren, wie in diversen “One-Off XT Mood Plays” (1) (2) (3) klar wird. Ethan Carter ist deshalb besonders, weil es eine ganz eigene Atmosphäre hat. Mir gefällt, dass man jeden Storyabschnitt in beliebiger Reihenfolge sehen kann und sie in sich geschlossen Sinn machen und packend erzählt sind, aber auch im Kontext der Gesamtgeschichte sinnvoll eingebettet sind. Man wird – ohne zu viel zu verraten – ordentlich an der Nase herumgeführt, streift aber durch eine tolle Landschaft und lauscht der spannenden Geschichte. Leider hab ich das Spiel für den YouTube-Kanal kurz vor Veröffentlichung der Redux-Version aufgenommen. Käufer der Urversion erhalten auf Steam automatisch eine Unreal Engine 4-Version, die auf der ebenfalls in diesem Jahr veröffentlichten PS4-Fassung basiert. Auch im UE3-Gewand sieht Ethan Carter fantastisch aus und die märchenhafte Geschichte wird mir zumindest in ihren Grundzügen noch länger im Gedächtnis bleiben.

Call of Duty: Advanced Warfare erzeugte gemischte Gefühle. Durch eine Eintauschaktion hatte ich für eine Woche das Vergnügen den 2014er-Teil der Ego-Shooter-Blockbusterserie spielen zu können. Von den ersten beiden Call of Duty-Spielen, die noch im Zweiten Weltkrieg spielten, war ich sehr beeindruckt was intensive und bombastische Präsentation und eine bunte Auswahl an Schauplätzen angeht. Die Formel wurde bis zum Erbrechen wiederholt und perfektioniert, was durchaus respektabel ist, doch schon seit einigen Jahren muss ich die CoDs nicht mehr jährlich (durch)spielen.

Call of Duty: Advanced Warfare

Auf Advanced Warfare hatte ich aber Bock. Hinter dem Bösewicht steckt kein geringerer als Kevin Spacey, dessen Talent mir spätestens seit Sieben bewusst geworden ist. Er macht seinen Job auch wirklich super, aber es setzt der selbe Effekt wie in Far Cry 3 mit Vaas ein – der Obermotz rückt irgendwann in den Hintergrund und was bleibt ist ein bis ins Detail durch inszenierter Action-Schlauch. Es gibt Höhen (Vehikelsequenzen) und Tiefen (Flugzeugträger), im Großen und Ganzen hat mir CoDAW deutlich mehr Spaß gemacht als Ghosts, den ich bis heute nicht durchgespielt habe, das Ende war trotzdem doof. Wer sich das Let’s Play ansehen möchte sollte wissen, dass Shooter auf Konsole normal Gift für meine klobigen Hände sind.

Murasaki Baby ist ein PS Vita-Spiel, auf das ich sehr lange wartete, keine Bemusterung stattfand und dann dank PlayStation Plus doch noch von mir ausprobiert wurde. Die Möglichkeit das teils Furcht erregende, teils niedliche Kleinkind durch Veränderung der Hintergründe durch interessant gestaltete Level zu dirigieren, ist durchaus mal was neues. Mir wurde es dann mit der Zeit aber doch zu eintönig und dröge, da man entweder kaum Einfluss hat oder gleich mit Aufgaben und Zeitdruck zur Aktivität genötigt wird – habe ich mir anders vorgestellt, trotzdem ein paar interessante Stunden damit verbracht.

Oddworld: New’n’Tasty, das Remake von Abe’s Odyssey, wollte ich schon länger mal anspielen. Im Abo Watch März 2015 – das ist unser monatliches Format, in dem die neuen Xbox Live Gold- und PlayStation Plus-Spiele kurz vorgestellt und angespielt werden – habe ich die Möglichkeit dank PlayStation Plus genutzt und dann auch Off-YouTube weitergespielt. Manchmal möchte man ins Pad beißen, manchmal möchte man die treudoofen Inhabitants nach geglückter Rettung einfach nur knuddeln. Sehr schönes, aber unverzeihendes Puzzle-Adventure. Schade, dass ich kein PS+ mehr auf dem Konto habe, mit dem das Spiel verbunden ist, aber sollte ich es mal überlassen bekommen, wäre ich darüber sicher nicht böse.

Auf Seite 3 findet ihr meine Top 5 Spiele des Jahres 2015.

3 comments
  1. Kat van Lee

    Until Dawn fand ich ja persönlich richtig gut. Den Plottwist habe ich nicht vorausgesehen und *Achtung Spoiler* das ganze Übernatürliche, das später dazu kam, auch nicht. Das war mir zwar auch etwas too much (Warum brauch man das, wenn man Josh hat?!), aber im Endeffekt hat mich dieses Spiel wirklich geschockt – und zum Ausrasten gebracht (“ICH HAB DOCH MEINE HAND RUHIG GEHALTEN AAAAAAAAARGH!!!”).

    Reden wir nicht über THPS5… xD Das war wirklich ein Aussetzer der 1.Klasse. Wenn die Lizenz ausläuft muss man halt irgendwas zusammenschustern. Schade eigentlich 🙁 Die alten Spiele waren sooooo gut!

  2. Kat van Lee

    Das ist eine überraschende Top 5 😀 Bis auf Tales from the Borderland hätte ich mit keinem gerechnet, aber das kommt wohl auch davon, dass ich dieses Jahr recht wenige aktuelle Spiele in die PlayStation geworfen habe (Sorry PS! ♥). Sehr interessant auf jeden Fall, da ich bisher von Everybody’s Gone to Rapture nur mäßig-tolle Reviews gelesen habe. Deinen Test werde ich jetzt wohl mal genauer anschauen ^^

    *zeigt noch mal den Yakuza-Spoiler* Hihi

  3. Kat van Lee

    Zu Seite 1: Attack on Titan für 3DS wurde bereits veröffentlicht? Wieso hat das keiner mitbekommen (mich eingeschlossen)? O_______________ó NOOOOOO! Ich dachte, das kommt erst nächstes Jahr zusammen mit dem Live Action Movie.

    Zu MGSV hatte ich die Demo beim Release-Event (E-was?) gespielt und war echt positiv beeindruckt 🙂 Tolle Grafik, gutes Handling der Waffen und … eine Kiste hahahaha

    Metal Gear Solid VM
    Attack on Titan: Humanity in Chains
    Attack on Titan: Humanity in Chains
    Fallout 4 musste ja in der Liste erscheinen, allerdings versteh ich den Hype immer noch nicht ^^ Sollte wohl mal die Vorgänger spielen. Alle spielen es! ALLE!

    Tearaway Unfolded erwartet mich daheim in B wieder 🙂 Bin schon gespannt drauf. Eine Welt aus Papier ^o^

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