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Angespielt

Tagebuch: The Witness – 2. Eintrag

Diese seltsame Insel birgt noch einige Geheimnisse mehr, da bin ich mir sicher.

Als nächstes finde ich einen Wald voller Kirschblütenbäume. Sie ragen hoch hinaus in ihrer schrillen rosa Farbe. Zwischen ihnen sind wieder Displays mit Logikpuzzlen angebracht. Diesmal ist das Labyrinth in Form eben jener schöner Bäume. Es gibt nur einen Anfangspunkt am Stamm, aber zahlreiche Verästelungen und jeder dieser Enden blinkt als mögliches Ziel auf. Es bleibt mir nichts über als zu Probieren. Als ich dann auf die richtige Lösung komme und zum nächsten Display voranschreite dann der Schock: Sobald ich an diesem neuen Baumlabyrinth die falsche Lösung vorgebe, muss ich zurück zum letzten Display und die Lösung wiederholen. Im Grunde ist das nicht schwer, da die Lösung weiterhin sichtbar ist, doch das ständige Hin- und Hergerenne bringt mich ganz außer Puste, schließlich gibt es ein Dutzend verschiedene Lösungsmöglichkeiten.

Ich verbringe eine Weile mit diesen Rätseln, die micht frustriert aufschnauben lassen. Am Ende lande ich in einem schön angelegten Park und finde einige Zeichnungen. Sie zeigen eine menschliche Silhouette und deren innere Blutbahnen. Allerdings nicht in der Form, wie ich sie kenne. Es sind Verästelungen, der Baum wächst im Menschen hoch bis in’s Gehin. War hat das zu bedeuten? Ich werde hier sicherlich keine Wurzeln schlagen (ha!), so schön es hier auch sein mag, ich brauche Verpflegung, sozialen Kontakt und muss wieder einen Sinn und Zweck finden.

Ich laufe zurück zum Strand und findean den Klippen neue Displayreihen an Denkaufgaben. Die parallel verlaufenden Strahlen kehren zurück, nun aber in zwei verschiedenen Farben. Ich muss sowohl die beiden Ausgänge des Labyrinths erreichen, als auch einzelne zufällig verteilte in den Farben der Strahlen gefärbte Punkte aufsammeln, sonst setzt sich das Rätsel zurück. Auch hier gewöhne ich mich schnell an die Art der Rätsel, doch was ist das, der gelbe Strahl wird immer blasser und alsbald sehe ich im Verlauf der Rätsel nur noch die türkise Linie, die ich selbst zeichne. Der gelbe Strahl ist aber weiterhin vorhanden, schließlich läuft er parallel, was ich durch den Selbsttest erfahre, indem ich die Strahlen aufeinander zu fahren lasse. Nun soll ich also meinen türkisen und den nun durchsichtigen gelben Strahl zum Ziel führen und dabei Punkte aufsammeln. Das wird zunehmend frustrierender, denn auch die schwarzen und weißen Quadrate, die ich voneinander trennen soll, kehren zurück.

Es vergeht eine ganze Weile, bis ich mehrere Ebenen dieser Rätsel an den Klippen der sanft an das Ufer spülenden See gelöst habe und dabei jeweils durch schwere Metalltüren voranschreite, alles an der freien Luft wohlgemerkt. Abkürzen und Klettern, das will ich erst gar nicht versuchen, so hat sich der Erbauer das sicher nicht gedacht. An der Endsequenz sitze ich nochmal eine ganze Weile, denn nun ist zwar nur noch ein Strahl unterwegs, aber die Punkte die aufzusammeln sind sind unsichtbar und es gibt diverse Möglichkeiten den Strahl durch die Labyrinthe zu leiten. Ich sitze hieran wirklich sehr lange, durch Zufall entdecke ich plötzlich, dass beide Displayreihen ja gespiegelte Lösungen vorweisen. Ich spiegele also einfach die Lösung, die ich gegenüber schon durch zahllose Versuche erreicht habe und schon aktiviert sich der große Turm, der wie ein Leuchtturm direkt an der Klippe plötzlich ausfährt. Es klappen sich immer mehr Metallkonstrukte aus und dann schießt er plötzlich einen Laser-Strahl ins Inselinnere direkt auf die Spitze des riesigen Berges, das wird also mein neues Ziel sein.

Ich mache mich zum Berg auf und wandere durch ein verlassenes Dörfchen. Ich erschrecke zuerst, denn hier sehe ich sie zum ersten Mal – versteinerte Menschen. Sie sehen so aus, als würden sie gerade im täglichen Leben aktiv sein, nur in Stein gemeißelt. Ihre Kleidung ist altertümlich, ganz im Kontrast zu den modernen Rätseldisplays, den Generatoren und Maschinen. Ich sehe Marktschreier, Steine und Weizensäcke tragende Männer. Am Berg angekommen beginne ich diesen zu erklimmen. Die Insel sieht so wunderbar friedlich und farbenfroh, aber doch so starr und lebensarm aus. Oben angekommen finde ich eine ganze Gruppe von Menschen. Sie haben eine Art Kuppel gebaut, auf die der Laster-Strahl von der Küste aus brennt. Ein Mann auf einem Podest gibt Anweisungen während ein zweiter mit einem weiteren Mann eine gelbe Würfel-förmige Maschine trägt. Ich kann sie aktivieren wie die anderen Dinge durch einen Fingerstrich, doch etwas blockiert.

Ich drehe mich zum Aussichtspunkt und sehe den plätschernden Bach, wie er Richtung Meer fließt. Davor befindet sich ein Display und er zeigt die genaue Form des Baches. Ich fahre die Form nach und höre eine Klacken, doch sehe nicht, dass etwas passieren würde. Als es mir zu langweilig wird, steige ich wieder hinab und finde an Steg am Meer ein ähnliches Display, doch es formt ein Boot. Ich fahre es nach und es blubbert und gluckert und plötzlich erscheint vor mir ein funktionstüchtiges Boot. Ich möchte damit von hier verschwinden, doch etwas hält mich zurück und lässt mich das Vehikel nicht besteigen.

Zurück auf dem Bergpfad fällt mir ein Zugang auf. Hinabgestiegen findet sich eine weitere Metalltüre mit einem Rätsel-Display. Nach einigen Versuchen gebe ich auf, das Rätsel beinhaltet Elemente, die ich noch nicht beherrsche. Draußen befindet sich ein Gewächshaus, das mir vorher schon auffiel. Es ist innen in allerlei Farben beleuchtet und beherbergt eine Vielzahl von Pflanzen und selbstverständlich wieder einigen Rätseln. Diese ähneln den Puzzlen mit den schwarz/weißen-Quadraten, nur sind sie nun in allerlei Farben und ähneln Blüten und Blättern. Ich muss sie trennen, die Lernkurve ist wieder nicht zu steil, doch einmal mehr stellt mich das abschließende Rätsel vor eine so große Herausforderung, dass ich es nach Aberdutzenden Versuchen einfach nicht schaffe. Ich muss wohl einen anderen Weg finden zu erfahren, was hier geschah. Was es mit den Steinmenschen auf sich hat, mit dem Konstrukt am Berg und den allerlei Versuchen, die es wohl auf dieser Insel gab. Ich will es wissen und werde nicht nachgeben, bis ich das Geheimnis der Insel gelüftet habe.

The Witness