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Test

Im Test: Söldner-X: Himmelsstürmer

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Söldner-X: Himmelsstürmer startet heute auf der Nintendo Switch durch und bleibt dabei ohne Experimente zu wagen seiner Vorlage treu.

Söldner-X: Himmelsstürmer ist ein von den in Mainz ansäßigen SideQuest Studios entwickelten Horizontal-Shooter, der 2007 erstmals für PC und ein Jahr darauf im PlayStation Network für PlayStation 3 erschienen ist. Am 3. Oktober erscheint das Spiel für die Nintendo Switch im eShop. Die Story dient hier mehr als Mittel zum Zweck: In hübsch gezeichneten Standbildern wird zwischen den fünf Welten eure Geschichte, der letzten Hoffnung der Menschheit, erzählt. Auf dem Planeten Conceyta ist eine düstere Macht entstanden, die von der prachtvollen menschlichen Flotte nur noch seelenlose Technologie und hasserfüllte Humanoiden übrig gelassen hat. Das Universum wurde von einem Virus befallen und eure Aufgabe ist es in dem namensgebenden Söldner-X-Raumschiff dem bösen Treiben ein Ende zu setzen.

So bahnt ihr euch euren Weg von den Ruinen einer Industriestadt über einen dicht bewachsenen Dschungel durch enge Korridore im Untergrund und quer durch den Weltraum bis zum Gasplaneten Conceyta durch Heerscharen von Gegnern. Dabei stehen euch ein Pulse-Laser und ein Beam zur Verfügung. Während der Pulse-Laser die klassischen Projektile verschießt, könnt ihr mit dem Beam Gegnergruppen schneller vernichten. Zwar habt ihr für diese Standard-Bewaffnung unendlich viel Munition, sobald sich die Waffenanzeige geleert hat, müsst ihr zur anderen Waffe wechseln. Gelingen euch mit einer Waffe genügend Abschüsse in Folge, färbt sich die Ketten-Anzeige grün und ihr könnt beim Waffenwechsel Extras wie Booster für Lebensenergie und Schussfrequenz sowie zusätzliche Waffen wie Raketen, die Bogen-Kanone und den Flammenwerfer mit begrenzter Munition freischalten. Eine obligatorische Schockwelle, die alles auf dem Bildschirm auslöscht, darf natürlich auch in diesem Horizontal-Shooter nicht fehlen. Im Laufe des Spiels werden diese Ketten immer länger und das System bringt Abwechslung ins Spiel. So können wir mit einem Extra auch unsere Waffen bei einem Ableben behalten oder zwei unterschiedliche negative Effekte aufsammeln, die etwa unsere Bewegungsgeschwindigkeit verringern. Hierbei müssen wir auch mit unserem Munitionsvorrat haushalten: Geht unsere Waffenenergie zu früh zur Neige und wir wechseln automatisch zur sekundären Waffe, ist die bislang für unsere Abschussserie gesammelte Energie verloren. Auch wenn ihr nicht ständig diese Mechanik im Blick habt, werdet ihr von gefallenen Feinden mit Items versorgt.

Die Nintendo Switch-Version ist inhaltsgleich mit der PS3-Version. So stehen uns hier ebenfalls zu Beginn fünf Schwierigkeitsgrade zur Verfügung. Die Standardeinstellung ist dabei „Leicht“, die dritte Stufe. Die zwei zusätzlichen Schwierigkeitsgrade „Impossible“ und „Nightmare“ könnt ihr freischalten, indem ihr das Spiel auf den jeweils höchsten Stufen beendet. Im Hauptmenü können wir die Anzahl an Credits auswählen, die der Menge an Continues entspricht, die wir während unseres Runs einsetzen können. Während die ersten beiden Stufen ideal für Einsteiger sind, wird es auf „Leicht“ schon spürbar knackiger. In klassischer Shoot’em-Up-Manier (Shmup) ballern wir massenhaft Alien-Raumschiffe, Insektoiden, Asteroiden und später ganz wilde geometrische Formen ab, um am Ende jeder Welt einen Bosskampf mit eigenen Angriffsmustern zu bestreiten, etwa gegen eine metallene Roboter-Schlange oder ein riesiges Weltraum-Schlachtschiff. In engen Korridoren, in denen es von pfeilschnellen Gegnern und Explosionsfallen wimmelt, fällt die Navigation etwas schwieriger, da die Bewegungen etwas schwammig umgesetzt sind, sowohl über den Analog-Stick als auch über das Digipad. Mit etwas Übung gewöhnt man sich daran, etwas Frust kann dadurch aber durchaus aufkommen.

Fans von Sammelobjekten werden sich darüber freuen, dass man in jeder Welt bis zu fünf Schlüssel sammeln kann. Gelingt es euch bis zu vier Schlüssel pro Welt einzusammeln, schaltet ihr einen Bonus frei. Es gibt zudem eine lokale und Online-Highscore-Liste und Trophäen für das Besiegen einer bestimmten Anzahl von Feinden, das Erreichen einer gewissen Ketten-Anzahl und das Aufstöbern der gut versteckten Schlüssel. Ihr könnt das Spiel optional auch im Zwei-Spieler-Modus lokal auf einem Bildschirm angehen. Hier teilt ihr euch eine Energieleiste, freigeschaltene Waffen und Extras. Eure Ketten-Anzeigen bleiben zwar getrennt, ihr könnt allerdings immer nur ein Extra zu einer Zeit freischalten. Auf den Bestenlisten wird euer im Koop erzielter Highscore im Übrigen nicht landen.

Söldner-X: Himmelsstürmer lief bereits auf der PS3 in Full HD mit flüssigen 60 Bildern pro Sekunde – den Anspruch haben die SideQuest Studios im Übrigen an alle ihre Spiele. Auch auf der Nintendo Switch und auf der Nintendo Switch 2 läuft das Shmup durchgängig flüssig in 60 Bildern pro Sekunde, sowohl im Handheld- als auch im TV-Modus. Eine dedizierte Version für Nintendo Switch 2 gibt es nicht und Verbesserungen haben wir auf Nintendos neuer Hybridkonsole nicht feststellen können. Auflösungstechnisch scheint das Spiel ebenfalls der PS3-Version zu entsprechen und auch keinerlei grafische Veränderungen zu bieten. 2008 überzeugte der PSN-Titel mit knalligen Effekten, hübschen Hintergründen und der immer stabilen Bildrate. 2025 hätten wir uns für die Portierung dann doch ein paar Verbesserungen gewünscht, etwa einen 120 Hz-Modus auf Nintendo Switch 2 oder schickere Explosionseffekte. Das Spiel ist komplett in Englisch gehalten, sowohl die Stimmen als auch die Texte, mit der ein oder anderen deutschen Dialogzeile. Die von Rafael Dyll beigesteuerte pulsierende Elektromusik passt perfekt in das Retro-Sci-Fi-Thema des Titels.

Fazit

Söldner-X: Himmelsstürmer ist ein gelungener herausfordernder Horizontal-Shooter mit viel Charm, der auch auf der Nintendo Switch gut spielbar ist. Die monotone Off-Sprecherin, die simple Story, das eingestreute Deutsch wie „Kettenfahrzeug im Anrollen“ und der treibende Synthie-Soundtrack sorgen dafür, das wir uns wie in einer Sci-Fi-Vision aus den 80ern fühlen. Für Abschussserien erhalten wir Extras, die unsere Bewaffnung oder die Eigenschaften unseres Raumschiffs ändern, was zur Abwechslung beiträgt. Auch die beiden freischaltbaren Schwierigkeitsgrade, der lokale Koop-Modus und die Online-Leaderboards tragen zur Langzeitmotivation bei, das ist bei der geringen Spielzeit von wenigen Stunden allerdings auch nötig. eastasiasoft bleibt dem fairen Preis auf dem PSN anno 2008 treu und verkauft das Shmup auch im eShop für 9,99 Euro mit einem zeitlich limitierten zehnprozentigen Rabatt anlässlich der Veröffentlichung des Spiels. Fans klassischer Horizontal-Shooter können wir empfehlen, Söldner-X: Himmelsstürmer eine Chance zu geben, auch wenn es das Genre nicht revolutioniert und etwas kurz ist. Diejenigen, denen es nach mehr Shmup trachtet, können sich auf Anfang nächsten Jahres freuen, denn dann sollen auch der Nachfolger Söldner-X 2: Final Prototype und ein Retail-Bundle bestehend aus beiden Titeln für Nintendo Switch erscheinen. Da Söldner-X: Himmelsstürmer ursprünglich für den PC erschienen ist, können wir uns vorstellen, die Titel in geraumer Zeit auch auf Steam oder in anderen PC-Stores zu sehen.

eastasiasoft hat uns Söldner-X: Himmelsstürmer für die Nintendo Switch zur Verfügung gestellt. Wir haben die Screenshots auf Nintendo Switch 2 erstellt.