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Test

Im Test: Dragon’s Dogma

 

Seite 1: Das Abenteuer dessen Grafik und Sounduntermalung

Seite 2: Charaktererstellung und Gameplay

Seite 3: Kampfsystem und kleine Vasallenkunde

Seite 4: Demolierte Bestien, Foto-Sharing und das Fazit

Ich hab die Haare schön

Umfangreiche Charaktereditoren sorgen bei Rollenspielen für einen enormen Identifikationscharakter. Je näher die Spielfigur euren Vorstellungen entsprechen kann, desto enger ist auch die Bindung zu eben jener virtuellen Person. Dragon’s Dogma liefert hier genau das richtige Werkzeug: Über Hautfarbe, Körpergröße, Geschlecht, veränderbare Körpersektionen, Narben, Frisur, Augen, Kopfgröße, Augenbrauen und sogar Falten kann die Spielfigur vollkommen euren Wünschen angepasst werden. Selbst zwischen verschiedenen Stimmen könnt ihr wählen, auch wenn dies nur wenig Auswirkung auf das Spielgeschehen hat, da euer Charakter nie die Stimme erhebt. Selbiger Charaktereditor ist übrigens auch für euren Hauptvasallen nutzbar. Zum allgemeinen Leidwesen redet dieser jedoch ohne Punkt und Komma, dazu kommen wir jedoch später.

Monsterklopfen in Gransys

Gameplay und Spieldesign gehen bei Dragon’s Dogma Hand in Hand. Passend zu dem recht klassischen Fantasy-Setting muss auch der Spieler mit einigen Vereinfachungen im Spielgeschehen zurechtkommen, welche vor allem in den letzten Jahren Rollenspiele etwas zugänglicher gemacht haben. Beispielsweise wird euch bei laufenden Quests nur ein ungefähres Ziel auf eurer Karte markiert. Sollt ihr Objekte oder ähnliches suchen, seid ihr oftmals vollkommen auf euch allein gestellt. Da hilft es nur in den Dörfern nach Hinweisen zu fragen. Abgesehen davon seid ihr auch nur zu Fuß unterwegs, eine Schnellreisefunktion sucht man vergeblich. Dies sorgt dafür ,dass ihr einen Großteil des Spiels mit Laufen verbringt, was natürlich nur bedingt spannend ist.

Ebenso klassisch: die Verwendung von Gegenständen. Items wie Fleisch oder Gemüse stellt eure Lebenspunkte wieder her, jedoch bleiben diese Leckereien nicht ewig in eurem Inventar. Verderbliche Lebensmittel haben nachdem sie aufgesammelt wurden nur eine begrenzte Lebenszeit und sorgen im verdorbenen Zustand für eine deftige Vergiftung.

Die Nächte in Gransys sind besonders düster und gefährlich

 

Sich ohne Laterne und Öl in eine Höhle zu wagen gleicht einem Selbstmord. Ohne das lichtspendende Objekt seid ihr in dunklen Bereichen quasi blind. Dies zwingt euch dazu sich vor einem Abenteuer entsprechend vorzubereiten, zumal euer Charakter nur eine begrenzte Menge an Gegenständen tragen kann. Nehmt ihr zu viel Ballast mit, wird euer Held unzumutbar langsam und leidet zudem unter einer verringerten Ausdauerregeneration. Glücklicherweise könnt ihr jedoch eure Vasallen als Packesel missbrauchen und unwichtige Gegenstände in deren Taschen verstauen, so wie es bei guten Freunden eben sein sollte. Im Gegenzug für die Bereitstellung von Taschenplatz nerven eure Begleiter allerdings durch unaufhörliches Geplapper. Quasi jeder Stein wird angesprochen und jeder Wolf anstatt durch Waffen durch ein sich wiederholendes „Wölfe hassen Feuer!“ erledigt. Diese Kommunikationsfreude stört auf die Dauer enorm, jedoch weisen die Plappermäuler auch des öfteren auf wichtige Plätze oder Gegenstände hin. Abgesehen von ihrem oftmals hohlen Gerede verhalten sich eure Waffengefährten jedoch relativ intelligent. Neben dem eigenständigen Aufheben von Gegenständen versteht es die KI auch im richtigen Moment zu heilen, die richtigen Spezialangriffe zu verwenden oder zugeteilte Heilmittel zu nutzen. Da ihr im Kampf meist anderes zu tun habt, als auf eure Gruppe zu achten, hilft dies enorm weiter.

Bei den Kämpfen handelt es sich nämlich vor allem in den ersten Spielstunden um Auseinandersetzungen, die durchaus fordernd ausfallen. Zwar bleibt der Schwierigkeitsgrad weit hinter dem Hardcore-RPG Dark Souls, allerdings werden auch in Dragon’s Dogma Fehler schwer bestraft. Jeder Gegner fordert seine eigene Taktik, dadurch werden Kämpfe selten langweilig. Eidechsenmänner verfügen beispielsweise über einen enorm starken Schwanz, welcher massiven Schaden verursachen kann. Wird dieser jedoch von euch abgetrennt, stellt das schuppige etwas eine weitaus geringere Bedrohung dar und kann ohne viel Aufwand erledigt werden. Wer sich hier wiederum an Dark Souls erinnert fühlt, liegt nicht falsch, selbst im Interface wurden einige Details übernommen. Euer Charakter verfügt neben der Lebenspunkteleiste zum Beispiel über eine Ausdauerleiste. Diese erfüllt den selben Zweck wie im knallhartem Vorbild: Sie schränkt die von euch ausführbaren Aktionen ein. Anders als bei Dark Souls wird diese Ressource jedoch nicht bei jedem normalen Schlag angezapft, sondern nur bei speziellen Angriffen oder beim Laufen.

 

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