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Test

Im Test: Sniper Elite V2

Sniper Elite V2 ist ein Spiel, welches seit dessen ersten Ankündigung vor allem durch ein ganz bestimmtes Feature für sich warb: einer Killcam, welche jedes noch so kleine Detail eines tödlichen Treffers präzise und vor allem brutal darstellt. Wie man sich jedoch schon denken konnte, hat eben jenes “Extra” natürlich nicht den Weg in die deutsche Version geschafft.

Artikel-Autor: Merlin

Kann Sniper Elite jedoch auch ohne dieses groß angekündigte Feature überzeugen oder bleibt nur ein mittelmäßiger Shooter im Zweiten Weltkrieg übrig?

Amerika und die bösen Russen

Deutschland, 1945. Das Ende des Zweiten Weltkriegs steht bevor und ihr sollt deutsche Wissenschaftler für die amerikanische Sache rekrutieren. Natürlich ist dieser Auftrag kein Spaziergang und schon bald gesellen sich auch die Russen hinzu die ihre eigenen Pläne verfolgen. Das Klischee wird hier also vollkommen bedient, jedoch überrascht die Story in keinster Weise. Das ausgelutschte Szenario sowie der stets blasse Held welcher im gesamten Verlauf des Spiels keinerlei Entwicklung durchmacht können nicht überzeugen. Dass weder komplette Cutscenes noch längere Dialoge den Weg ins Spiel gefunden haben, setzen dem Spiel zusätzlich zu. Vor jeder Mission kann lediglich ein kurzes Briefing durchgelesen werden, die Aufträge starten meist ohne Einleitung. Dies kratzt natürlich massiv an der Atmosphäre. Selbst die letzte Videosequenz der Kampagne wurde derartig lieblos umgesetzt.

Schöner Krieg?

Das Szenario bietet natürlich eine wunderbare Vorlage für grafische Leckerbissen, jedoch kann Sniper Elite V2 in diesem Bereich nur bedingt überzeugen. Beispielsweise wiederholen sich Bauten sowie gewisse Texturen einfach zu häufig, optische Abwechslung ist also nur bedingt gegeben. Weit entfernte Objekte sind jedoch oftmals einfach nur matschig und detailarm. Die einzige Grafikperle, die X-Ray Killcam, hat wie schon erwähnt keine Verwendung in der deutschen Version gefunden. Auch wurden verfassungsfeindliche Symbole aus eben jener entfernt.

kleine Abwechslung vom Häuserkampf

Jäger und Gejagte

Wie der Titel des Spiels schon vermuten lässt, versetzt euch Sniper Elite V2 in die Schuhe eines amerikanischen Scharfschützen. Spielerisch unterscheidet sich dieser Titel aufgrund dessen von anderen 3rd-Person-Shootern. Anstatt actionreichen Geballers müsst ihr vorsichtig vorgehen und eure Gegner aus der Ferne erledigen. Glücklicherweise hat der Krieg für allerlei Versteckmöglichkeiten gesorgt, so werden zersprengte Häuser schnell zu Hinterhalten oder auch Aussichtspunkten umfunktioniert. Solltet ihr euch jedoch unvorsichtig verhalten und eure Gegner alarmieren, so segnet ihr recht schnell das Zeitliche. Neben einem Scharfschützengewehr sowie einer Pistole und einem Sturmgewehr könnt ihr übrigens auch Granaten, Tretminen oder auch Dynamit mit euch tragen. Jedoch nutzt man diese Gegenstände generell sehr wenig, da sie nicht wirklich notwendig sind, um das Ziel zu erreichen. Dies ist bedauerlich, hätten diese Werkzeuge der Zerstörung doch für einige taktische Manöver verwendet werden können.

Viele Treffer könnt ihr nicht einstecken

Eure Missionen verlaufen übrigens meist gleich. Ihr werdet in ein von Feinden besetztes Gebiet abgesetzt und müsst verschiedene Missionsziele erreichen. Mal muss ein Wissenschaftler gerettet, mal eine Brücke gesprengt werden. Oftmals fühlt ihr euch übrigens wie in einer Schießbude, verhalten sich eure Gegner doch ebenso intelligent wie Pappaufsteller. Zwar suchen sie ab und zu Deckung, die meiste Zeit stehen sie jedoch auf offenem Feld und lassen sich daher recht leicht überwältigen.

Nach knapp 7 Stunden findet euer Auftrag dann auch sein doch recht langweiliges Ende. Wer jedoch einen möglichst hohen Highscore in den jeweiligen Missionen erreichen möchte, kann dies durchaus tun. Abgesehen davon können in den Aufträgen auch insgesamt 100 Goldbarren gefunden und Flaschen abgeschossen werden. Ob man jedoch für diese Sammelgegenstände das Spiel des öfteren durchzockt, ist wohl eher fraglich.

Krachbumm mit Kameraden

Auch mit Freunden kann prinzipiell gespielt werden. Jedoch bleibt die Kampagne nur solo spielbar. Die Multiplayer-Modi beschränken sich auf Deathmatch und einem Koop-Modus, in dem Wellen von Gegnern bekämpft werden. Beide Modi konnten jedoch mit unserer Testversion nicht gespielt werden und wurden daher nicht getestet.

Fazit

Sniper Elite V2 bietet unterm Strich eher gewöhnliche Kost. Weder das Gameplay noch die Story können wirklich überzeugen, lediglich das gut umgesetzte Snipen kann letztendlich unterhalten. Als Vollpreistitel wird leider zu wenig geboten, wer jedoch gerne einmal den Scharfschützen in sich loslassen will kann durchaus einen Blick riskieren.

Getestet wurde die geschnittene deutsche PC-Version. Sniper Elite V2 erscheint im (deutschsprachigen) Ausland auch für Xbox 360 und PS3, in Deutschland ist lediglich die PC-Variante erhältlich.

Die Bilder wurden von uns persönlich in 1.920×1.200 und maximalen Details erstellt.

Sniper Elite V2
Genre: Action
System: PC
Preis: ca. 33 Euro (Amazon – Steam erforderlich), ca. 50 Euro (Steam)
Entwickler: Rebellion
Publisher: 505 Games

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