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Test

Im Test: I Am Alive

Ich bin am Leben. Ich habe überlebt und mit mir auch andere. Das Leben ist grau und trist seit dem Ereignis. Die Luft ist schlecht. Vorwiegend steht Gewalt an der Tagesordnung, denn ich bin nicht der einzige, der um sein Überleben kämpft. In diesen Zeiten ist sich jeder am nächsten. Ich versuche krampfhaft nur aus einem Grund am Leben zu bleiben: meine Familie. Sie zu finden ist mein Ziel. Ich bete zu Gott…

Artikel-Autoren: Ruben und Patrick
Kurzlink: xtgamer.de/iamalive

… dass Ubisoft die PC-Version nicht verhunzt! Das erfahrt ihr in unserem Update weiter unten, nun aber viel Spaß mit unserem Test von I Am Alive.

Ursprünglicher Artikel vom 27. Juni 2012

Mittlerweile ist ein Jahr vergangen. Mensch, es hat sich mächtig viel verändert in meiner Heimatstadt. Endlich bin ich wieder da. Hier ist es besonders schwer Luft zu bekommen. Der Staub und aufgewirbelte Dreck erschwert das Atmen. Manchmal ist er so dicht, dass man die Hand vor Augen kaum sieht.

Meine einzigen Begleiter sind nur materielle Dinge. Eine Videokamera, mit der ich meine Gedanken festhalten kann. Denn falls mir was passierten sollte, ist dies die einzige Möglichkeit, die sich mir bietet meiner Familie zu zeigen, dass ich alles getan habe, um sie zu finden. Alles getan… Klingt nicht sehr überzeugend. Ich habe sie sitzen lassen. Ich war nicht da an jenem Tag, an dem das Ereignis geschehen ist. Unverzeihlich, ich weiß, aber ich kann es nun mal nicht ändern. Die Frage ist nur die: Wo sind sie? Mit meinem restlichen Equipment, bestehend aus einem Seil, einer Pistole – die ich nicht mal bedienen kann -, und einem Rucksack, habe ich mich ursprünglich auf die Suche begeben.

Mein erstes Ziel führt mich in meine alte Wohnung. Verlassen. Genauso gottverlassen, wie die verdammten Straßen dieser verdammten Stadt. Nichts lässt darauf schließen, dass meine Familie hier ist. Nur ein gemeinsames Bild ziert den Kaminsims noch. Der Rest an Wertsachen ist Plünderungen zum Opfer gefallen. Das nehme ich zumindestens an. Ich muss hier aus. Zu viel erinnert mich an die Welt, die gut war. Ich muss weiter suchen. Ab und an treffe ich auf Grüppchen Überlebender. Meist sind sie mir feindlich gesinnt. Doch sie lassen sich leicht ausschalten. Ich ziehe meine Pistole und sie machen sich schon beinah bei dem bloßen Anblick meiner Waffe in die Hose. Genau in jenem Moment, in dem Angst die Oberhand meiner Kontrahenten gewinnt, kann ich sie überraschen. Dann ist es ein Leichtes sie entweder per Handkante auszuschalten, sie in ein nahegelenes Lagerfeuer zu treten oder in einen gähnend schwarzen Abgrund.

Auf meinem Weg liegen viele Steine, viele Trümmer, viele Dinge, die ich umgehen muss. Meistens funktioniert es mit Klettern. Doch ich bin nicht mehr der Jüngste und meine Ausdauer verbraucht sich schnell. Da kommen mir Wasserflaschen, die ich in den unterschiedlichsten Ecken finde, gerade recht.

In einem Moment der Schwäche, in der ich fast die Hoffnung aufgegeben hätte, kreuzt ein kleines, vor Angst getriebenes Mädchen, meinen Weg. Sie flieht vor bösen Männern, denen ich den Garaus mache. Schon seltsam. Normalerweise hätte ich das nicht getan, doch sie sah aus wie meine Tochter. Fast das selbe Aussehen, das selbe Alter. Doch sie war es nicht. Sie war auf der Suche nach Ihrer Mutter. Also entschied ich mich ihr zu helfen, ihre Mutter zu finden. Erst bringe ich sie in Sicherheit, danach ihre Mutter. Eine Familie gerettet, eine steht noch aus. Meine eigene.

Die PC-Version: Umsetzung und 45 Minuten Videomaterial

Wir konnten nun auch die frisch erschienene PC-Version von I Am Alive ausprobieren. Die Steuerung mit Maus und Tastatur gelingt weitesgehend gut, jedoch bereitet uns die Kamera manches Mal massive Probleme und will sich partout nicht drehen. Das nervt deshalb besonders, weil ihr sterbt, wenn ihr zu viel Zeit für die zahlreichen Kletterpassagen benötigt. Zockt ihr sowieso lieber mit dem Xbox 360 Controller für Windows, könnt ihr aufatmen, da dieser ebenso unterstützt wird. Neu sind die Easy- und Replay-Modi. Im Easy-Modus werden Einsteiger gut auf die anstehenden Prüfungen vorbereitet und im Replay-Modus sind in den Level alternative Wege und Ressourcen versteckt.

I Am Alive scheint euren Rechner gut zu fordern. Wir hatten bereits in 720p Probleme das Spiel bei der Aufnahme flüssig zu halten. Die Minimalanforderungen (Dual-Core-Prozessor, Geforce 8800 GT) sind daher mit Vorsicht zu genießen.

Die Optik wird euch zwar nicht umgehend in Staunen versetzen, ist dennoch deutlich schöner als auf den Konsolen. Auch das Survival-Flair kommt perfekt rüber. Habt ihr also lange auf die PC-Umsetzung des Action-Adventures gewartet, könnt ihr beruhigt zuschlagen und in der zerstörten Stadt um’s Überleben kämpfen.

Fazit

I Am Alive ist jetzt nicht der Spitzenkandidat für den Grafikaward und mit rund drei bis vier Stunden Spielspaß echt knapp bemessen. Aber Grafik und Spielzeit sind ja auch nicht alles. In Sachen Atmosphäre, Spielmechanik und Spannung spannt I Am Alive die Muskeln an. Es stellt einem selbst die Frage: Würde ich genauso handeln, wie ich es gerade gemacht habe? In einer postapokalyptischen Welt, in der Hass und Gewalt gepaart mit dem eigenen Überlebensdrang Hand in Hand gehen, in der das eigene Wohl dem allgemeinen Wohl höher gestuft ist, würde man seine Lebensmittel und Medikamente mit anderen Menschen teilen, die krank und schwach sind?

I am Alive – eine Welt, in der es sich nicht lohnt zu leben?

rn/olp

I Am Alive
System: Xbox 360, PS3, PC
Verwendetes System: Xbox 360
Genre: Survival-Adventure
Preis: 1.200 MS Points (Xbox Live), 11,99 Euro (PSN), 14,95 Euro (Ubishop / Steam)
Entwickler: Ubisoft Shanghai
Publisher: Ubisoft