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Test

Im Test: Wii Party U

Wieder ein Paryspiel? Wieder von Nintendo? Ehrlich gesagt war ich von diesem Gedanken wenig begeistert als ich von der Ankündigung von Wii Party U Wind bekam. Warum dieses anfängliche Desinteresse jedoch absolut unbegründet war erfahrt ihr in unserem Test!

Eine Reise in die Vergangenheit

Mario Party war für mich und meine Freunde anno 1999 ein fester Bestandteil unserer nachmittäglichen Freizeitbeschäftigung und dies aus einem guten Grund. Sich mit bekannten Nintendo-Figuren gegenseitig in irren Minispielen gegeneinander zu spielen macht einfach einen Heidenspass. Im Gegensatz zu Brettspielen gab es hier keine komplizierten Regelwerke die ein vorheriges Erklären zur Pflicht machten, man steckte einfach die Cartridge ein und legte los.

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Allein diese einfache Zugänglichkeit und der recht hohe Spaßfaktor machten auch die späteren Mario Party Ableger zu Pflichttiteln. Leider nutzte sich diese Formel jedoch relativ schnell ab und das Gefühl von “been here, done that” stellte sich ein. Wii Party U haute dementsprechend nach Ansicht erster Gameplayvideos niemanden wirklich vom Hocker.

Umso überraschter waren wir, als sich nach einigen intensiven Spielstunden mit Familie und Freunden ein vollkommen anderes Bild abzeichnete: Wii Pary U schafft es die Magie des ersten Mario Party einzufangen und versteht es zumeist die vorher genannten Abnutzungserscheinungen durch frische Ideen größtenteils zu vermeiden.

Volle Bude

Dafür sorgt vor allem die enorme Menge an spielbaren Modi. Diese rangieren von einfachen Minispielturnieren bei dem nur Siege zählen bis zu Partien die auf Spielfeldern, ähnlich wie man es von Mario Party gewohnt ist, ausgetragen werden oder auch ein Modus bei dem nur das Gamepad benutzt wird um sich zu zweit in einer Reihe von Minispielen zu beweisen. Auch Partien auf Spielfeldern können absolviert werden, diese Varianten können jedoch nicht immer überzeugen.  Neben recht kreativen Einfällen wie der Eweiterung eines simplen Würfelwurfs zum Micro-Spiel welches auf dem Gamepad ausgetragen wird befinden sich auch Spaßkiller wie ein Spielmodus bei dem es darum geht ein Kostüm zusammen zu stellen und dieses bewerten zu lassen. Aufgrund des Mangels an Minispielen in diesem Modus stellt sich hier schnell ein Gefühl von Langeweile ein welches natürlich gerade bei einem derartigen Titel kontraproduktiv ist.

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Dinge die Freundschaften zerstören: Beweisstück A

Glücklicherweise trifft dies wirklich nur partiell auf die Rahmenbedingungen zu, die Minispiele selbst überzeugen nämlich durchgehend. Eine gesunde Mischung zwischen glücksbasierten und kompetitiven Auseinandersetzungen welche oftmals einen krativen Einsatz des Gamepads beinhalten, stellt eine solide Grundlage für gesellige Runden dar.  Natürlich finden sich hier auch Ideen wieder die man schon vom altbewährten Bruder kennt, zum Großteil wird hier jedoch eine Menge an neuem Material geliefert.

Der Feind meines Feindes…

Schmerzlich vermissten wir jedoch Nintendos Figuren. Es ist einfach nicht das selbe, wenn man sich zusammen mit einem Freund mit zwei Computergegnern um Punkte prügelt wenn diese von recht austauschbaren Miis repräsentiert werden. Luigi nicht mehr verfluchen zu können, weil er aus purem Glück ein Spiel gewonnen hat schmerzt doch mehr als erwartet.

Fazit: Wii U ist letztendlich vor allem ein Spiel welches die Lust nach einer geselligen Spielrunde befriedigt, ähnlich wie bei Klassikern wie Uno oder dergleichen. Zwar besteht auch die Möglichkeit in der Vielfalt an angebotenen Spielmöglichkeiten auch längere Partien zu bestreiten, die Komplexität der altbekannten Sternehatz des Vorbilds erreicht Wii Party U jedoch nicht. Gerade dieser Umstand macht diesen Titel auch zu einer Enttäuschung für Solospieler. 

Wii Party U
Genre: Geschicklichkeit
System: Wii U
Preis: 60 Euro
Entwickler: Nintendo
Publisher: Nintendo