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Vorschau

Vorschau: FIFA 17 angespielt in der Allianz Arena

Der Startschuss ist gefallen: EA kündigt gerade auf der EA Play (Live-Stream!) weitere Details zu FIFA 17 an und wir konnten den kommenden Rasenkick bereits anspielen.

FIFA 17 ist bereits seit einigen Monaten bekannt. Es verwundert wenige, dass die langlebige Fussball-Serie nunmehr zum 24. Mal aufläuft. Bislang gab es nur spärlich Fakten zum in Kanada entwickelten Sportspiel.

Wir konnten FIFA 17 (Veröffentlichung am 29. September 2016) vor einigen Wochen in der Allianz Arena, Palast des Rekordmeisters FC Bayern München, für die Xbox One anspielen und gehen nachfolgend auf unsere Eindrücke ein.

FIFA 17

Was ist neu?

Man kennt das, eine Marketing-Kampagne für ein im Herbst erscheinendes Videospiel muss erstmal in Gang gesetzt werden. Deshalb sind auch unter den angekündigten Neuerungen wohl noch nicht alle Features dabei, schließlich schraubt man in Vancouver noch eifrig am virtuellen Gekicke.

Die Neuerungen im Überblick:

  • Ein Story-Modus, der euch die Karriere eines einzelnen fiktiven Spielers in der Premier League erleben lässt
  • Der Umstieg auf die Frostbite Engine erlaubt detailliertere visuelle Pracht
  • Diverse Verbesserungen im Offensiv- und Defensivbereich, die das Gameplay beeinflussen

Der neue Story-Modus “The Journey”

In vergangenen FIFA-Teilen gab es bereits den “Be a Pro”-Modus. Hier konnte man die Rolle eines einzelnen Spielers, der seinem realen Vorbild nachempfunden wurde, übernehmen und über mehrere Saisons diverse Clubs zu Ruhm oder in den Ruin führen. Im neuen “The Journey”-Modus seid ihr der fiktive Nachwuchsspieler Hunter, der sein Glück in der englischen Premier League versucht.
Dieser Modus ähnelt im spielerischen “Be a Pro”, wird aber gänzlich neu in Szene gesetzt. Dank Frostbite Engine (dazu später mehr) konnte man an der TV-reifen Präsentation weiter feilen. Diesen verbesserten Technikunterbau macht man sich im neuen Story-Modus zu Nutze.

FIFA 17

Zu Beginn erlebt Hunter noch die Vorstellung beim Club eurer Wahl (allerdings seid ihr auf die Premier League beschränkt), die erste Mannschaftsansprache und den Einlauf in’s Stadion. EA hat sich hier in’s Zeug gelegt eine glaubwürdige Nachempfindung des Erlebnisses eines jungen Nachwachsspielers, der frisch zu einem prestigeträchtigen Club stößt, zu kreieren. Alle Dialoge sind toll vertont, der Co-Trainer stellt uns in regionstypischem Akzent auf das anstehende Match ein und wir können diese Zwischensequenzen sogar im Mass Effect-artigem Dialogsystem beeinflussen.
Das wird vor allem in den Interviews nach den Spielen interessant. Hier kann sich Hunter über Mitspieler auslassen oder sie lobend erwähnen und auch die eigene Leistung einschätzen. Inwieweit sich diese Entscheidungen auf die Mannschaftsmoral oder evtl. Schlagzeilen in Boulevardblättern auswirken, können wir noch nicht beurteilen. Die Interaktivität an sich ist aber bereits lobend zu erwähnen. Man kann sich die Interviews in etwa wie in den Race Driver– oder F1-Spielen von Codemasters vorstellen, wo man auf ein ähnliches System zurückgriff.

Auf dem Platz habt ihr in jedem Spiel individuelle Ziele, die es zu erreichen gilt. In unserer ersten Partie wird Hunter in den letzten zehn Minuten eingewechselt und haben mindestens eine Bewertung von 7.0 einzuheimsen, eine Vorlage zu einem Tor zu erzielen und im besten Fall drei Punkte zu erreichen.

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In der oberen rechten Ecke sehen wir stets, wie das Spiel unsere Leistung aktuell bewertet. Für Pass-Stafeten, in denen wir mitwirken, gibt es eine kleine Erhöhung, bei Fehlpässen und Fouls sinkt das Rating. Die Mitspieler achten darauf, wenn man sich anbietet, und man kann sogar rudimentäre Taktikvorgaben machen – solche Freiheiten hätte man wohl gerne in Wirklichkeit als debüttierender Jugendspieler!

Nett ist übrigens die Tatsache, dass es neben Hunter einen weiteren fiktiven Spieler gibt, der euch auf eurer Reise begleitet und mit dem ihr sicherlich irgendwann in Konkurrenz treten werdet. Wir stellen uns da eine Rivalität wie zwischen früheren Kart-Fahrern vor, die sich jetzt in der Königsklasse battlen (wie die aktuellen Mercedes-F1-Fahrer). Einen Charakter-Editor gibt es übrigens nicht. Ihr seid an diesen einen Spieler gebunden für diese FIFA-Variante.

Insgesamt ist der Story-Modus eine schöne Ergänzung und dürfte mit den wechselhaften Zielvorgaben, der tollen Präsentation und hoffentlich motivierenden Bonusaufgaben – EA könnte sich da etwa an New Star Soccer mit Freizeit-Management und skandalösen Schlagzeilen orientieren – ein spannender neuer Spielmodus werden, von dem wir gerne mehr sehen möchten.
Was bringt die Frostbite Engine mit sich?

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FIFA-Veteranen wissen, dass die Technik in manchen Saisons durchaus etwas kritisch anzusehen ist. Erinnert man sich auf den Umstieg auf die Xbox 360-/PS3-Generation, hinkte man dort gern anderen Serien hinterher. Mit FIFA 17 will man eine neue Ära starten und greift auf die von DICE ursprünglich für die Battlefield-Serie entwickelte Frostbite Engine zurück. Eine Nummerierung dieser Entwicklungsumgebung gibt es im Übrigen nicht mehr.

Die neue Engine soll den Rasenzirkus noch realitätsgetreuer auf die Mattscheibe bannen. Klar macht die Engine vor allem im neuen Story-Modus einiges her. Man kann in den Zwischensequenzen die Schweissperlen auf Hunters Gesicht zählen und die Audiokulisse eines Fussballstadions ist beim Einlauf richtig beeindruckend, genauso wie Frostbite in Battlefield das Kampfgeschehen erschreckend unvermittelt audiovisuell darstellt.

Im eigentlichen Match hingegen können wir noch keine signifikanten Unterschiede zu FIFA 16 ausmachen. Animationen wirken flüssiger als im Vorgänger, allerdings liegt das wohl vor allem an den zahlreichen neuen Gameplay-Facetten, auf die wir später noch eingehen werden. Allein für den Torhüter hat man Dutzende neue Bewegungsphasen entwickelt. Was Schattenspiel, Zuschauer und die Darstellung des runden Leders angeht, dürfte sich vermutlich noch etwa bis zur Veröffentlichung im Herbst tun.

FIFA 17

Klappern wir die neuen Gameplay-Features ab

Pro Evolution Soccer hat sich in der aktuellen Spielzeit gut positioniert. Man sammelt nicht nur akribisch weiter Lizenzen, wie etwa die der UEFA für Champions League und die anlaufende EURO 2016 in Frankreich, auch spielerisch entwickelt Konami die Bolzplatz-Simulation kontinuierlich weiter. Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft und so zieht FIFA 17 nach und bietet einige spielerische Neuerungen.

In der Offensive kann man nun jederzeit den Ball abschirmen. Moment mal, denkt sich der geneigte FIFA-Spieler und kippt fast sein Bier über das iPad vor Schreck, das gab es doch schon?! Hierauf legte die Präsenation in der Allianz Arena besonderen Fokus. Ihr könnt diesmal den Ball noch enger am Mann halten und dabei auch dribbeln. Auch die Annahme aus der Luft mit anschließender Abschirmung des Balles ist neu. Vorbei also die Zeiten der ewigen Flanken-Kopfball-Tore? Wir werden sehen.

Mit der Betätigung des Schulterknopfes kann man schon seit geraumer Zeit in den Rasenkicks von EA und Konami verbündete Mitspieler nach Vorne schicken, um sie mit einem tödlichen Pass in den Lauf zu beliefern. In FIFA sind die Herren Mitspieler in der aktuellen Saison deutlich lauffreudiger als in PES. Diagonale Laufwege in alle Himmelsrichtungen sind das große neue Feature in diesem Bereich in FIFA 17. Spieler nehmen von nun an wirklich jeden freien Raum wahr und preschen sogleich mit einer Einsatzbereitschaft hindurch, die man sich auch für seinen realen Lieblingsclub wünschen würde.

Zu den weiteren Neuerungen zählen die verbesserten Keeper, ein halbhofer Abschlag und eine verbesserte Raumaufteilung in der Offensive, die mit dem o.g. Laufsystem in Einklang steht. Was die Defensive betrifft, hat sich nicht so viel getan, was sich in unseren Anzock-Sitzungen bemerkbar machte.

FIFA 17

Die Wahrheit liegt auf dem Platz

Schön und gut, jedes Jahr gibt es eine reihe toll klingender neuer Spielsysteme, doch am Ende laufen 22 Menschen einem Ball hinterher und am Ende gewinnt Deutschland, nicht wahr? Das bleibt zumindest für das aktuell laufende EM-Gruppenspiel gegen die Ukraine zu hoffen.

FIFA 17 spielt sich in der von uns gespielten Vorabversion nicht revolutionär anders als FIFA 16. Die verbesserte Abschirmung macht sich im Offensivbereich bemerkbar und die flüssigeren Animationen sind manches Mal ein Fest für die fussballverwöhnten Augen. Im Grunde hat sich auf dem Platz aktuell nicht viel getan, wobei man ein Fussballspiel intensiv spielen muss, um dies klar beurteilen zu können.

Die Spielgeschwindigkeit ist ebenfalls ein wichtiger Punkt in diesem Genre. Hier fühlt sich in unseren Probematches FIFA 17 etwas schneller als der Vorgänger an, dieser Eindruck mag aber durch den neuen Frostbite-Unterbau erweckt worden sein. Im Grunde hat sich also schon etwas getan, man muss das Spiel aber in der finalen Fassung ausführlicher spielen, damit sich die Änderungen bemerkbar machen.

FIFA 17

Vorabfazit

FIFA 17 bietet schon jetzt einige interessante Neuerungen. Der Story-Modus dürfte eine zusätzliche Zielgruppe ansprechen, die äußerst flexible Frosbite Engine revolutioniert die Optik des Multiplattform-Spiels nicht, verschlechtert sie aber auch nicht und die spieltechnischen Änderungen sind gezielt und sinnvoll. Wir freuen uns auf weitere Details zum Online-Modus und den Lizenzen in den nächsten Monaten. Hier wurde beim Event eine Änderung angedeutet, aber in alter PR-Tradition nichts vorzeitig ausgeplaudert. Der Fussballherbst wird spannend!

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