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Test

Im Test: Hotline Miami (PSN)

Ende Oktober überraschte der brutale PC-Actiontitel Hotline Miami Fachpresse und Publikum mit toller Spielbarkeit und einem außergewöhnlichen Soundtrack. Seit knapp vier Wochen kann nun auch auf der Konsole fröhlich gemordet werden. Wie die Umsetzung gelungen ist, klären wir im XTgamer-Test.

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Die Story-Sequenzen sind sehr abgedreht und lassen viel Raum für Interpretation.

In unserem Test der PC-Fassung im letzten Jahr haben wir Hotline Miami für sein “spannendes herausforderndes Gameplay, die düstere Stimmung” und den taktischen Anspruch gelobt. Daran ändert sich auch in der PlayStation Network-Fassung nichts. Ihr seid wieder der namenlose Durchschnittstyp, der sich seine Brötchen damit verdient, sich haufenweise Gangster auf Auftrag einer mysteriösen Telefon-Hotline hin, zu entledigen.

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Mit geladener schallgedämpfter Pistole nähern wir uns dem ahnungslosen Ganoven an.

Nach einer kurzen humorvollen Einführung in das Szenario, werdet ihr auch schon an den Ort des Verbrechens geschickt und müsst euch euren Weg bis ins oberste Stockwerk bahnen. Ihr werdet Villen, Clubs, Pizzarien und eine Polizeistation besuchen und auf unterschiedliche Gegnertypen treffen. Zufallsgeneriert haben die Schergen jedes Mal neue Bewaffnung und euer Arsenal, das im Level verteilt ist, ist ebenfalls vom Zufall abhängig. Schallgedämpfte Uzi, Baseballschläger, ein Katana oder auch ein einfacher Ziegelstein werden zur tödlichen Waffe missbraucht. Neben den normalen Ganoven trefft ihr auf gepanzerte SWAT-Soldaten, angriffslustige Hunde und den ein oder anderen Zwischenboss.

Wer mehr zum Gameplay erfahren will, sollte sich unseren letzten Review vor Augen führen. Kommen wir nun zur technischen Umsetzung auf die Konsole.

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Steuerung

Hotline Miami ist ein Cross-Buy-Titel. Für 7,99 Euro bekommt ihr also im PlayStation Store sowohl die PlayStation 3-Version als auch die Vita-Fassung serviert. Das Spielgefühl ist auf beiden Plattformen ähnlich, aufgrund der unterschiedlichen Analog-Sticks und teils etwas veränderter Tastenbelegung (die Vita besitzt ja keine L2/R2-Buttons) spielt es sich dann doch etwas anders. Während auf der PS3 die Kombination aus Schultertaste und linkem Analogstick die Kamera bewegt und euch die Umgebung auskundschaften lässt, geht das auf der Vita mit dem Front-Touchscreen vonstatten. Das Schießen gestaltet sich auf der PS3 etwas präziser, dafür behebiger. Auf der Vita könnt ihr schneller reagieren, habt aber etwas mit dem Widerstand der Schultertasten zu kämpfen.

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Dank einer Maske erleben wir das Abenteuer im Sin City-Stil und fühlen uns an alte Game Boy-Zeiten erinnert.

Die Vor- und Nachteile beider Systeme gleichen sich demnach aus und auf beiden Sony-Systemen werdet ihr das gleiche Gameplay vorfinden. Im Vergleich zur PC-Version scheint man etwas die Gegneranzahl verändert zu haben und das Spiel teils etwas im Schwierigkeitsgrad angehoben zu haben. Natürlich ist es Geschmacksfrage, ob man Maus/Tastatur oder das Gamepad bevorzugt, der Spielfluss, der im Spiel so wichtig ist und höhere Punktzahlen sowie die Freischaltung von Trophies ermöglicht, wird aber zugegebenermaßen durch genauere Bewegungen mit dem Stick im Vergleich zur WASD-Steuerung verbessert. Das wird Freunden von Platinum-Trophäen gefallen, da eine solche ebenfalls von Dennation bzw. Abstraction Games (Knytt Underground, Angry Birds PS3), die für die Portierung verantwortlich sind, eingebaut wurde.

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Kleiner Fehler: Unser sonst so gefährlicher Widersacher hat sich am Fenstergang verfangen.

Einziger Kritikpunkt ist das Lock-On-System. Mit der Schultertaste visiert ihr den nächsten Feind an. Klingt großartig, nur aktiviert sich das System mitunter automatisch und resultiert in chaotischen Toden. Zudem visiert das System oft Feinde durch Wände an und nicht den nächst gelegenen Schergen, der schon seine Schrotflinte anlegt. Das führt zu einigen unnötigen Frustmomenten.

Umfang

In der PSN-Version sind alle Kapitel der PC-Fassung enthalten und das Spiel ist auch vollständig auf Deutsch übersetzt und fängt den Geist dabei toll ein, ist aber oft etwas bemüht als gelungen durch einige grammatikalische Fehler. Das relativ frische Bonuskapitel, das euch den Showfloor einer Games-Messe (Mischung aus Rezzed und Eurogamer Expo) unsicher machen lässt, ist ebenfalls im knapp 400 MB kleinen Download dabei. Apropos Messe-Auftritt: Auf der Gamescom 2013 Mitte August wird in Köln erstmals der Nachfolger, Hotline Miami 2: Wrong Number, spielbar sein. Wir freuen uns gemeinsam mit euch darauf und hoffen, dass sich in den Warteschlangen nicht ähnliche Szenen abspielen, wie im Spiel.

Fazit

Hotline Miami macht auch auf der Konsole eine exzellente Figur. Die kurzen und knackigen Level sind ideal für die PS Vita, da man unterwegs immer eine kurze Runde einlegen kann und seinen Highscore verbessert oder sich auf die Jagd nach der nächsten Trophäe macht (wovon auch wieder viele lustig betitelt sind). Doch auch auf der PS3 kann man sich wunderbar in die herausfordernden Level zu den coolen Beats verbeißen und den Spielstand dank Cross-Save auf der Couch fortführen. Spielerisch fühlt sich die Umsetzung sehr poliert an und steuert sich beinahe makellos. Zum kleinen Preis von 7,99 Euro ist Hotline Miami für alle PlayStation-Actionspieler rundum empfehlenswert.

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Alle Screenshots haben wir anhand der PS Vita-Version selbst angefertigt.

Hotline MiamiHotline Miami
Genre: Action
System: PS3/Vita, PC/Mac
Preis: 7,99 Euro (PSN)
Entwickler: Dennation Games / Abstraction Games
Publisher: Devolver Digital

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