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Download Donnerstag

Download Donnerstag: Lone Survivor und Corpse Party

Diese Woche haben wir für euch zwei gruselige Horrorspiele parat, die die Nerven nicht ungeschont lassen und nichts für schwache Gemüter sind.

Unser Horror Double Feature startet mit Lone Survivor für PC/Mac und Corpse Party für die PSP/PSVita. In ein paar Tagen folgt Teil 2 unseres Horror Double Features.

Lone Survivor – “I don’t know what’s real anymore.”

Das Survival-Horrorspiel Lone Survivor wurde von Jasper Byrne entwickelt und macht es euch zur Aufgabe, in einer virenverseuchten Stadt eine Zombie-Apokalypse zu überleben. Fast völlig auf euch allein gestellt versucht ihr aus dem albtraumhaften Szenario zu entkommen und geht dabei in bester Silent Hill– und Resident Evil-Manier vor: Mit eurer Taschenlampe bewaffnet durchstöbert ihr den von Haut und Gedärmen überzogenen Apartementkomplex, der eins euer friedliches Heim war, und macht euch auf die Suche nach Schlüsseln, Essen und Antworten auf den Grund der mysteriösen Umstände.

Ein Zombie frisst unser als Köder ausgelegtes vergammeltes Fleisch.

Die Spielfigur steuert ihr mit der Tastatur, die Kameransicht entspricht der eines 2D-Side-Scrollers. Der Kontrast zwischen Licht und Dunkelheit ist ein wichtiges Spielelement. Gruselige Monster werden auf den Lichtkegel eurer Taschenlampe aufmerksam. Ihr müsst also vorsichtig vorgehen und Deckungen nutzen. Auch mit euren Vorräten gilt es sparsam umzugehen. Ihr könnt euch zwar die Zombies auch mit Pistolenkugeln vom Leibe halten, allerdings sind diese stark limitiert. Da packt ihr lieber ordentlich verwehstes Fleisch, das stets in eurem Kühlschrank vorhanden ist, in euer Gepäck und legt es als Köder für die Gegner aus. Das kann ab und an in eine Art Spießroutenlauf ausarten und trägt zur packenden Atmosphäre des Titels bei.

Die Karte, euer treuer Freund und Helfer in Horrorspielen.

Auf den in der Spielwelt verstreuten Karten findet ihr eure Ziele übersichtlich eingezeichnet. Das ist praktisch, da sich eure Aufgaben schnell ändern. Hungert euer Charakter, solltet ihr mittels Spiegel, die als Portale dienen, ins traute Heim zurückkehren. Dort könnt ihr Essen kochen oder euch einen starken Espresso genehmigen. Die Utensilien müsst ihr euch in mühevoller Kleinstarbeit natürlich vorher beschaffen. Ohne Gas läuft der Herd nicht und ohne Wasser kann man kein Erholungsbad nehmen. Wo wir bei der zweiten Energie sind, der Müdigkeit. Seid ihr zu lange in den finsteren Gängen unterwegs, nimmt eure Ausdauer ab und ihr solltet schlafen gehen. Für beide Energievarianten gibt es keine Bildschirmanzeige, der Protagonist fängt einfach zu quängeln an.

Wir präsentieren: Lord Chuck (oder Chuckness), die Topfpflanze des Todes.

Bevor ihr euch aufs Ohr legt, könnt ihr auch drei unterschiedliche Pillen einnehmen. Rote Pillen verschärfen eure Sinne, blaue Pillen bescheren euch ein Geschenk und grüne Pillen befreien euch von Hunger und/oder Schmerzen. Im Traum begegnet ihr merkwürdigen Charakteren, wie einem Mann mit einer Karton auf dem Kopf. Wir haben hier zuerst eine Verschwörung, die die 3Typen involviert, vermutet, dem scheint aber nicht so. In kurzen Dialogen erfahrt ihr hier mehr zum bizarren Treiben.

Dieser Gegner ist zwar umschleichbar, zu Demonstrationszwecken schießen wir aber auf ihn.

Gruselfans kommen mit dem Game auf jeden Fall auf ihre Kosten. Sowohl das Design der Gegner als auch die Geräuschkulisse und Soundtrack sind klasse und schaffen eine schaurig schöne, unwohlige Atmosphäre, die von einem wirklich bravorösen Soundtrack untermalt wird. Einige Schockermomente sind ebenso vertreten wie ein paar Lichtblicke, die wie in einem jeden gut gemachten Horrorspiel eine starke Wirkung haben.

Nach den zwei Stunden, die wir spielen konnten, hat man schon sehr viel gesehen. Besonders lang ist Lone Survivor nicht. Es ist aber ein sehr persönliches Erlebnis. Von vielen wird das Indie-Kleinod als “Silent Hill in 2D” bezeichnet und das ist nicht völlig unberechtigt. Sind 7,84 Euro (ohne Kopierschutz) bzw. 7,99 Euro (Steam) für eine Spieldauer von circa drei Stunden zu viel? Das muss jeder selbst entscheiden. Ob die Story am Ende eine befriedigende Auflösung erhält, erfahrt ihr in unserem Test, sodenn er denn kommt.

Corpse Party – “When I see dat ass of ‘ours I start to drooooool!”

Was gibt es Schöneres, als sich spät abends gegenseitig Gruselgeschichten zu erzählen? Nun, die Schüler der Kisaragi Academy denken nach einer schicksalsträchtigen Nacht sicher anders darüber. Als die Teenager ein Freundschaftsritual aus dem Internet ausprobieren, finden sie sich gefangen in einer anderen Dimension wieder. Dem nicht genug ist es ausgerechnet eine verlassene, gespenstische Grundschule, in der sie fortan ihr Dasein fristen müssen. Die Heavenly Host Elementary School macht ihrem Namen so gar keine Ehre, denn hier treiben die Geister eines Vorfalls von 1973 ihr Unwesen.

Sie will doch nur spielen…

In den fünf Kapiteln des Spiels, die jeweils ca. andethalb Stunden lang sind, übernehmt ihr die Rolle der entführten Lehrer und Schüler. Aus diesem Nexus der geschlossenen Räume gibt es kein Entkommen. So harmlos und niedlich Corpse Party auch beginnen mag, schon bald kämpfen die Jungen und Mädchen um ihr Leben. Als Erstes begleitet ihr Naomi und Seiko auf ihrer Suche nach ihren Freunden. Am Anfang sind die beiden noch ein Herz und eine Seele, doch das Geisterhaus ist nicht nur visuell sehr gruselig mit blut beschmierten Wänden und Schränke voller menschlicher Haare, es geht auch langsam in die Psyche der Schüler über.

Was hier wohl geschehen ist?

Corpse Party ist sehr dialoglastig. Die englischen Texte lassen einem das ein oder andere Mal einen echten Schauer über den Rücken laufen, wo auch die tolle Soundkulisse einiges beiträgt. Trefft ihr nicht gerade Entscheidungen, in denen es buchstäblich um Leben und Tod geht, erkundet ihr in bester J-RPG-Manier die zwei-dimensionalen Gänge der Grundschule. Kämpfe wie etwa in Persona gibt es nicht. Dafür müsst ihr aber vor schwarzen Kreaturen flüchten und gleichzeitig ein Rätsel lösen oder den blauen Geister von 13-Jährigen ausweichen. Schafft ihr diese aufwühlenden Ereignisse nicht, bekommt ihr ein Bad Ending serviert.

Wie eingangs erwähnt ist Corpse Party nichts für Zartbesaitete. Immer wieder findet ihr menschliche Überreste, deren Geister euch erscheinen und ihr Leid klagen. Oder ihr findet Notizen, die kanibalische Akte suggerieren. Doch auch im eigentlichen Spielverlauf geht es brutal zur Sache und die einst gute Laune nimmt schnell eine Talfahrt, wenn ihr eure Begleiterin verstümmelt auffindet. Horrorfans sind bestimmt gespannt, wie die Schockeffekte ausfallen. Wenn euch zu Beginn ein paranormales Ereignis noch ein müdes Lächeln entlockt, wirken sich künftige Schocker dank dem düsteren Grundton schon deutlich mehr auf eure Nerven aus.

In Kapitel 1 spielt ihr die schreckhaften Mädels Natsumi und Seiko.

Jedes der Kapitel findet interessanterweise in einer anderen Dimension statt. Zu Beginn des zweiten Abschnitts wird suggeriert, dass sich die Ereignisse ähnlich wie in Onimusha 3: Demon Siege in der aktuellen Dimension aber auch auf die der anderen auswirken können. Die Grenzen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verschwimmen bald. Ihr trefft auch auf Geister von verschwundenen Schülern, die entweder blau sind und euch freundlich gesinnt sind oder rot gefärbt und keinen Spaß verstehen.

Blau schimmernde Geister helfen euch öfters voranzukommen.

Pro Kapitel gibt es ein richtiges und mehrere falsche Enden, die meist mit dem Tod des jeweiligen Protagonisten zu tun haben. Wollt ihr alle Enden sehen, speichert ihr am besten häufig an den entzündeten Kerzen. Eine Funktion zum Schnellspeichern und Beendes gibt es auch, nur wird dieser Speicherstand nach dem erneuten Laden wieder gelöscht. Neben der Hauptstory gibt es sogar noch ExChaps (Extrakapitel), in denen ihr eine andere Gruppe von Schüler steuert.

Horrorfans werden mit Corpse Party, das seit Dezember 2011 für 14,99 Euro im PlayStation Store erhältlich ist, bestens unterhalten. Die bedrückende Atmosphäre kommt super rüber, Gameplay und Handlung sind spannend und auch der Umfang kann sich sehen lassen. Wollt ihr also ein paar gruselige Abende mit eurer PlayStation Portable oder PlayStation Vita verbringen, ist Corpse Party genau das Richtige. Wir würden uns freuen, wenn XSEED Games auch den seit vergangenen Herbst in Japan erhältlichen Nachfolger ebenfalls in den Westen bringt.

Alle Screenshots aus Lone Survivor wurden von uns persönlich in einer Auflösung von 1.920×1.080 und maximalen Details gemacht.

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