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Angespielt: The Witch and the Hundred Knight – Revival Edition

Das PS3-Rollenspiel The Witch and the Hundred Knight von NISA macht den Sprung auf die aktuelle Konsolengeneration, wir werfen einen Blick in das Fantasy-Epos.

The Witch and the Hundred Knight handelt von der Hexe Metallia. Ihr eigentlicher Name lautet Lia, doch aufgrund von Umständen, die wir wegen Spoilergefahr nicht näher erläutern möchten, ist sie nun die Hexe der Sümpfe für alle Zeiten. Und ihr teuflischer Plan ist es, die komplette Welt in Sumpfland zu verwandeln.

The Witch and the Hundred Knight (Revival Edition)

Ihr seid ein kleiner willenloser Sklave Metallias und sollt in Gestalt des titelgebende Hundred Knights Metallia bei ihrem Unterfangen helfen. Mit von der Partie ist auch ihr treuer Diener, der auch als Frankenstein-Double auftreten könnte. Stattdessen kommentiert er Metallias Vorgehen sarkastisch und hat möglicherweise andere Pläne im Sinn als seine rigorose Chefin.

Seid ihr einmal nicht in den Story-Sequenzen, die hübsch animiert, unterhaltsam geschrieben und angenehm vertont sind (wahlweise in Englisch oder Japanisch, auch was die Texte betrifft, eine deutsche Lokalisierung wurde ausgelassen), so zieht ihr durch die riesige Welt.

Dabei gibt es das Sumpfland Metallias, das als Hub fungiert. Hier könnt ihr Speichern, neue Ausrüstung kaufen, mit den schleimigen Bewohnern reden und in andere Bereiche der Spielwelt aufbrechen.

The Witch and the Hundred Knight (Revival Edition)Im Prolog, der ziemlich umfangreich ist, werdet ihr mit den Spielmechaniken vertraut gemacht. Aber auch mit der Gnadenlosigkeit eurer Herrin. So sollt ihr in “Witch Domination” unschuldige Bauern aus ihren Häusern vergraulen, um an Beute zu gelungen. Checkt ihr diese Häuser regelmäßig, so werfen sie neue Gegenstände für euch ab. Der Protagonist ist sehr schnell unterwegs, kann aber zusätzlich wieder erscheinenden Feinden entkommen, indem er für kurze Zeit sprintet. Auch einen Ausweichsprung hat er drauf. Beides frisst Ausdauer, die ihr durch Untätigkeit wiederherstellt.

Daneben könnt ihr allerlei Ausrüstungsgegenstände anlegen. Es gibt Slots für Hüte, Rüstung, Waffen und Charms. Bei den Waffen gibt es eine Besonderheit: Ihr habt drei verschiedene Sets, die ihr im Spiel durch das Digipad durchschalten könnt. Innerhalb dieser Sets könnt ihr bis zu fünf Waffen, sei es Schwerter, Äxte oder Dolche, hinterlegen und beim Betätigen der Quadrat-Taste benutzt der Hundred Knight diese in der Reihenfolge, in der er sie im Set hinterlegt habt. So könnt ihr selbst interessante Kombos bestimmen und durch häufige Drops ändert sich euer Gefüge ständig. Allerdings erhaltet ihr nicht ganz so häufig neue Ausrüstung wie etwa in Diablo & Konsorten.

ZuThe Witch and the Hundred Knight (Revival Edition) Beginn halten sich die Kämpfe noch recht einfach, doch schnell müsst ihr euch passende Sets zurecht legen und auch mit Super Moves arbeiten. Diese aktiviert ihr in Verbindung mit den Schultertasten, nachdem ihr genügend Angriffspunkte (AP) durch das Schlächten von Gegnern gesammelt habt. Außerdem könnt ihr dank “Enemy Chowdown” die Seelen mancher Monster verspeisen. Sterbt ihr doch mal, erscheint ihr an den zahlreichen Riesenpflanzen wieder, die ihr für Metallia öffnet, um ihren Sumpfschlamm zu verbreiten. Die zuletzt gesammelten Gegenstände, die der Held in seinem Bauchbeutel unterbringt, sind dann Geschichte.

The Witch and the Hundred Knight (Revival Edition)In dieser Beziehung spielt sich The Witch and the Hundred Knight etwas wie ein Rogue-Like. Doch Vorsicht ist auch nicht immer der richtige Weg, schließlich will Metallia schnell Ergebnisse sehen. Deshalb habt ihr jedes Mal, wenn ihr einen Auftrag von ihr angeht, ein Zeitlimit von meist 100 Sekunden. Zu Beginn ist das noch kein Problem, doch sobald es in einen dichteren Wald, an dessen Ende ein riesiger Geistertausendfüßler wartet, geht, müsst ihr euch gut ranhalten. Die Monster hier haben – wenn ihr wie wir nicht Erfahrungspunkte farmt und dadurch eure Statuswerte aufpoliert – das gleiche Level wie ihr und ziemlich viel Lebensenergie. Der Kampf gegen den Tausendfüßler dauert gerne 75% der Zeit, die euch zur Verfügung steht. Ein Fehler und das Insekt macht euch mit einem eleganten Schwung des Hinterteils den Gar aus. Nett: Weicht ihr im richtigen Moment aus, schaltet das Spiel in eine Zeitlupe (“Mystical Dodge”) und ihr habt in den wenigen Augenblicken, in denen der Bossgegner verwundbar ist, etwas mehr Zeit.

Zu den Verbesserungen der neuen PlayStation 4-exklusiven Revival Edition zählen neben der verbesserten Optik in 1080p und 60 Frames pro Sekunde, der Turm der Illusion, wo ihr durch Opferung einer Waffe vor einem Bosskampf bei Bestehen an bessere Ausrüstung gelangt, und die Chance in die Haut der Sumpfhexe Metallia zu schlüpfen, die euch sonst nur herumkommandiert.

The Witch and the Hundred Knight (Revival Edition)

Vorabfazit

The Witch and the Hundred Knight: Revival Editon ist ein anspruchsvolles Fantasy-Rollenspiel mit abgedrehter Haupthandlung, liebevoll gestalteten Charakteren, einer Menge Witz und Charme, düsteren und nachdenklichen Momenten, ausgeklügeltem Kampfsystem und schön designter Spielwelt. Seid ihr auf der Suche nach einem umfangreichen Rollenspiel mit den eben aufgezählten Vorzügen, solltet ihr euch diesen Titel nicht entgehen lassen, auch wenn das Spiel eine gewisse Aufwärmzeit benötigt und sich das eigentliche Spiel erst nach dem umfangreichen Prolog (witzigerweise samt dessen Abspann) erschließt. Vier von fünf leckere Froschschenkel-Suppenkellen!

Das Spiel erscheint am 1. März 2016 im PlayStation Store und am 4. März 2016 im stationären Handel auf Disk für 39,99 Euro.

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