2016 war einiges los, springen wir direkt in den Games-Jahresrückblick hinein.
In der Tradition von 2012 und 2015 stelle ich euch “kurz” meine Spielehigh- und lowlights des Jahres vor. In diesem Jahr könnt ihr zum zweiten Mal selbst für eure Topspiele in 18 Kategorien abstimmen und auch das ein oder andere Game gewinnen (bis 29.12., klick!).
Inhalt
Seite 1: Highlights
Seite 2: Enttäuschungen & Nachgeholt
Seite 3: Top 5 Spiele des Jahres
Meine Highlights 2016
Dachte ich zuerst, 2016 habe ich gar nicht so viel gespielt, waren es dann doch einige Spiele, die ich anspielen oder gar abschließen konnte und die mir richtig gut gefallen haben. Es ging sogar soweit, dass ich gerne eine Top 10 gemacht hätte, allerdings fällt es mir da noch schwerer eine Reihenfolge zu finden. Ich beginne einmal mit den Spielen, die knapp vorbei an den “Top 5” (Seite 3) geschrammt sind.
Firewatch ist wohl das letzte Spiel, das ich 2016 (gestern) abgeschlossen habe. Ich hatte schon viel davon gehört und mag es gerne, durch malerische Kulissen zu laufen und einer spannenden Story zu folgen. Das Game schaffte es direkt mit den Textpassagen und Entscheidungen zu Beginn mich in den Bann zu ziehen. Die dekadenlange Liebesgeschichte von Julia und Hank, obwohl sie nur in wenigen Zeilen beschrieben wurde, sollte mich noch den ganzen Tag während dem Spielen und danach beschäftigen. Auch wenn das Spiel wesentlich linearer ist, als ich dachte, und keinerlei Survival-Elemente beinhaltet, erzeugt es durch die tolle Gitarrenmusik, die malerische Kulisse Wyomings und die fantastische Vertonung eine einzigartige Atmosphäre. Leider ist das Ende etwas gehetzt und viele der Bemühungen innerhalb des Spiels waren umsonst. Hier hätte sich eine After-Credits-Szene angeboten.
The Last Guardian habe ich tags zuvor vollendet. Auch hier habe ich mich absichtlich kaum informiert, mir ist aber die lange steinige Entwicklung bekannt. Team ICOs Machwerk versprüht eine ähnlich märchenhafte Stimmung wie es Journey vor 4 Weihnachten schaffte. Trico wird vom wilden geschundenen Tier zum treuen Weggefährten, um den man sich sorgt. Zuerst hab ich vor dem riesigen Katzengreifen Abstand gehalten und ihn eher beobachtet. Schnell entwickelt hat sich ein enges Band zwischen dem Jungen und Trico und auch zu mir entwickelt, sodass ich bald jeden Speer und jeden Blutfleck entfernte und es regelmäßig Streicheleinheiten gab. Diese Beziehung wird aber ganz schön strapaziert, wenn Trico mal wieder bockt und meinem pragmatischen Willen des Voranschreitens entgegensteht. Klar ist es sehr süß anzusehen, wie er sich in riesigen Wasserlachen wälzt und mit Schmetterlingen spielt, allerdings kam es vor allem gegen Ende zu häufig vor, dass Trico an den klapprigen Türmen erst hochspringt nur um dann wieder komplett zurück zugehen, anstatt die nächste Stufe hochzuspringen. Hinzu kommt eine Kamera, die mich desöfteren den Bildschirm anschreien ließ, weil ich nur noch Federn sah. In Retrospektive bleiben aber vor allem die schönen Momente in Erinnerung. Dazu zählen auch die unglaublich gut getimeten zwei Zwischensequenzen, welche die Vorgeschichte und das Ende erzählen, aber besonders kleine Momente, etwa wenn Trico zum ersten Mal Futter direkt aus der Luft verschlingt oder wenn Trico den Jungen in letztem Augenblick rettet. Jetzt muss ich 2017 endlich ICO und Shadow of the Colossus vollenden.
INSIDE schafft es, dass playdead buchstäblich aus dem LIMBO-Schatten heraustritt. Ist die Spielmechanik und Kameraperspektive noch ähnlich, so ist mir das Setting deutlich mehr zuträglich. In Kombination mit der wöchentlichen Dosis Westworld hab ich mich in der dystopischen Welt voller Androiden und dem moralischen Dilemma des Erschaffens von Leben verlieren können. Szenen wie der Marsch mit den willenlosen Kreaturen, in den man Kommandos zielgenau ausführen muss und sonst assimiliert wird, haben mir das Blut in den Adern gefrieren lassen. Auch toll, als man die Spielwelt plötzlich unter Wasser mit einem kleinen U-Boot erkunden darf und ein geheimes Wesen trifft, dessen Identität bis zum Ende hin offen gelassen wird. Besonders der Twist, als man sich für die ganzen Schandtaten endlich rächen darf, hat es mir angetan. Bitte mehr aus dieser Spielwelt.
Natürlich gab es noch viele weitere Highlights in diesem Jahr, ich halte mich kurz und zähle noch ein paar auf:
- Stories: The Path of Destinies hat mich mal wieder etwas RPG-Luft schnuppern lassen. Das Erleben der gleichen Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln fand ich außerordentlich gut und es macht Spaß die unterschiedlichen Enden zu erfahren.
- Abzu (Test) ist mit seiner detaillierten Unterwasserwelt ein visueller Hochgenuss, noch dazu lernt man einige neue Tierarten kennen.
- Pan-Pan (Test) hat einen originellen Stil im Low-Poly-Look und ließ mich ganz schön tüfteln, sodass der Entwickler aufgrund meiner erkannten Fehler sogar eine zusätzliche Säule am Turm eingebaut hat. Tolle Entwicklerarbeit, schöne Spielwelt.
- Kurze Indie-Happen mit spannenden Geschichten haben für mich auch einen großen Teil in 2016 gespielt, darunter Virginia, Actual Sunlight, Gone in November, Three Fourths Home: Extended Edition und Memoir En Code: Reissue.
Auf Seite 2 geht’s dann mit den Games weiter, die mich 2016 enttäuscht haben und die ich nachgeholt habe.