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Test

Im Test: Wilmot Works It Out

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Dieser Puzzle Club hat es in sich: Geling es Wilmot über sechs Dutzend Puzzles zu lösen?

Das Knobelspiel Wilmot Works It Out von Richard Hogg (Game Design, Art) und Ricky Haggard von Hollow Ponds (Game Design, Autor) ist ab sofort auf Steam für PC und Mac erhältlich. Das Duo arbeitet bereits seit 15 Jahren an Spielen wie dem Indie-Hit Hohokum und dem Vorgänger Wilmot’s Warehouse, in dem wir unter Zeitdruck Waren in ein Lagerhaus einsortieren und an Kundinnen und Kunden ausgeben müssen. Das einfache, aber motivierende Spielprinzip verschaffte dem 2017 erschienenen Spiel eine treue Fanbase. Während der simple Look und die zugängliche Steuerung übernommen wurden und mit Borky sogar ein Charakter zurückkehrt, hat man den Zeitdruck in Wilmot Works It Out ad acta gelegt. Die Postfrau Sam beliefert Wilmot regelmäßig mit neuen Puzzles aus seinem Abo und tratscht über ihren Alltag und ihre Familie. Die schön geschriebenen und auch auf Deutsch verfügbaren Dialoge fordern euch an und an auch Entscheidungen ab, etwa ob wir die Katze Nora oder den Hund Toby als Haustier aufnehmen, und führen zu einem interessanten Ende, sind insgesamt aber nur nettes Beiwerk. Ein Glitch sorgte bei uns dafür, dass in der letzten Jahreszeit alle Dialoge in französischer Sprache dargestellt wurden.

In Wilmot Works It Out gilt es über acht Jahreszeiten circa 75 Puzzles zu lösen. Mit der Twin-Stick-Steuerung wählt ihr im Handumdrehen eines oder mehrere Teile aus und sobald zwei aneinander grenzende Puzzleteile zusammenpassen, werden sie automatisch zusammengesetzt. Einzelne Teile können auch herausgebrochen werden. Jedes Teil ist quadratisch, ihr könnt also rein anhand der kreativen und in nur fünf Monaten gezeichneten Motive vorgehen. Die Puzzles nehmen erwartungsgemäß in Komplexität und Größe zu und Ordnung ist auch hier das halbe Leben, schließlich bekommt ihr pro Lieferung Teile für unterschiedliche Puzzles. Die Motive wurden liebevoll gezeichnet, darunter um blühende Lotusblüten schwirrende Libellen, eine französische Flagge, die sich in dem Helm eines Astronauten spiegeln, eine Gruppe Hasen beim Segeln, eine Taucherin mit einer altertümlich anmutenden Glocke, die von einem Hamburger inspiriert wurde, und selbiger treibt euch mit seiner schwer abzuschätzenden Belaghöhe langsam in den Wahnsinn. Ein interessanter Stilbruch gelingt einem Comic-Motiv, welches von der Film-Adaption von Raymond Chandlers Roman The Long Good-bye inspiriert wurde. Besonders im späteren Verlauf kann euch die Ähnlichkeit von einzelnen Motiven etwas zu schaffen machen, insgesamt bietet das Spiel allerdings eine abwechslungsreiche Auswahl an Puzzles.

 

Die fertigen Kunstwerke nagelt ihr sodann stolz als Trophäen an die Wände eures Hauses, etwa je nach Thema im Wohnzimmer, Schlafzimmer oder in der Küche. Die Räumlichkeiten könnt ihr auch mit individuellen Tapeten mit unterschiedlichen Mustern und Farben ausstatten. Sobald ihr das Spiel nach fünf bis sieben Stunden abgeschlossen habt, könnt ihr in dem Marathon-Modus zufällig gelieferte Teile zu den bereits bekannten Puzzles in einem riesigen Raum zusammenlegen. Während wir angeregt Teile aneinandersetzen lauschen wir der entspannten Musik von Eli Rainsberry (Flock, Saltsea Chronicles), die von der Aufzug-Jazz-Musik der britischen TV-Show Tony Hart inspiriert wurde.

Fazit

Wilmot Works It Out ist ein kurzweiliges Puzzlespiel mit einem charmanten Look, eingängiger Steuerung und netten Dialogen. Wer gerne ab und an dem entspannten Puzzlen fröhnt und dabei weder eine komplexe Story noch langatmige Sitzungen mit Tausenden von Teilen erwartet, kann mit dieser virtuellen Umsetzung wenig falsch machen. Interessierte können in der kostenlos auf Steam verfügbaren Demo die erste Hälfte der ersten Jahreszeit anspielen.

Der Publisher FINJI hat uns die PC-Version von Wilmot Works It Out zur Verfügung gestellt, mit der wir die Screenshots erstellt haben.