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Im Test: Guardians of the Galaxy – Episode 3 & 4

Das Abenteuer von Peter Quill aka Star-Lord und seinen Beschützern der Galaxis geht weiter und wir prüfen, ob die bei Episoden-Spiele gewöhnlich sich einstellende Serienmüdigkeit in dieser Telltale-Serie einsetzt.

Knapp drei Monate ist es her, dass uns Telltale Games ihre Versoftung von Marvels Guardians of the Galaxy präsentierten. Wir haben Episode 3 & 4 durchgespielt, da uns morgen das heiß ersehnte Staffelfinale bevorsteht. Da wir das Ensemble an spielbaren Charakteren bereits in unserem Test von Episode 1 & 2 vorgestellt haben, konzentrieren wir uns ganz auf die Ereignisse in den genannten Folgen.

Episode 3 “More Than A Feeling”

Auf dem Weg zum Schicksalsberg Schrein, um das mächtige Artefakt Eternity Forge entweder zu aktivieren oder zu zerstören, werfen wir einen Blick in die Vergangenheit von Peter und Gamora. Wir werden Zeuge einer harschen Attacke eines klassischen Schulhofschlägers auf Peter, während dieser in einem cool designten Plattenladen auf seiner Mutter wartet. Hier können wir entweder dem Versprechen an Peters Mama gerecht werden und den Rüpel konsequent ignorieren und am Ende mit seinen eigenen Waffen schlagen oder auf ihn losgehen. Die Folgen sind interessant oder auch dank der Situationskomik lustig.

Der intergalaktisch mies gelaunte Kriegsherr Thanos ist Vater von zwei Töchtern, die so gar nicht an der Thronfolge interessiert sind. Spannenderweise erleben wir jenen schicksalsträchtigen Moment, der die beiden auseinander getrieben hat, und zwar aus beiden Perspektiven. Mehr denn je fühlt sich diese Szene an wie in Star Wars, vgl. die Sqeuenz in Episode II als Anakin und Obi-Wan General Grevious’ Schlachtschiff angreifen und ihn schlussendlich stellen. Wir dürfen nicht nur die cool inszenierten Kämpfe mittels der eingeblendeten Tasteneingaben bestreiten, sondern auch maßgeblich Einfluss in die Geschichte der beiden nehmen, spätestens als Peter in der Gegenwart, als er entweder versucht die beiden zu versöhnen oder noch weiter auseinander zu bringen.

In dieser Folge schließt sich mit Mantis ein neuer, gaaanz besonderer Charakter den Beschützern der Galaxis an. Wir wecken die junge Dame aus ihrem Jahrzehnte andauernden Tiefschlaf (Han Solo, anyone? Okay, wir hören ja schon auf.) und diese ist felsenfest davon überzeugt, dass Peter der Auserwählte ist (ernsthaft, Anakin…). Sie verfügt über eine ziemlich beeindruckende Fähigkeit. Anders wie der berühmte Flattermann aus dem DC-Universium kann Mantis ganz ohne Technikschnikschnack in die Gefühlswelt der sich in ihrer Umgebung befindlichen Personen eindringen. Das bringt eine interessante Dynamik in das sich langsam voneinander entfernende Heldenquintett, denn nicht jeder ist so begeistert über dieses Eindringen in die Privatsphäre.

Ein Kampf gegen die Antagonistin Hala darf natürlich nicht ausbleiben. Erstmals verstehen wir die Motivationen dieses bislang recht zwei-dimensionalen Charakters. Hala ist die letzte ihrer Art, genannt Kree, und versucht mit der Eternity Forge ihren Sohn wieder zum Leben zu erwecken.

Während Mantis frischen Wind in die Geschichte von Guardians of the Galaxy bringt und die Rückblenden die Hintergrundgeschichte der einzelnen Figuren sinnvoll erweitert, bringt Episode 3 keine neuen spielerischen Akzente ins Spiel und bietet auch keine nennenswerten interessanten Schauplätze.

Episode 4 “Who Needs You”

Erinnert ihr euch an Episode V: Das Imperium schlägt zurück als Anakin, Lea, Han und Chewbacca von einem riesigen Weltraumwurm, dem sog. Exogorth, gefressen wurden und einen Weg nach draußen finden müssen? Genau das ist die missliche Ausgangslage, in der sich die Hüter der Galaxie in der vorletzten Folge von Guardians of the Galaxy befinden.

er einzige Unterschied ist, dass sie sich zu Beginn noch in einer zerfallenen Höhle befinden und sich mit einem Felsenwürmchen anfreunden, den wir kurzerhand Bowie taufen. Nur wenige Augenblicke später realisiert die Truppe, dass sich sehr viele von Bowies Geschwister durch den Felsen schlängeln und das Elternteil ganz und gar nicht erfreut ist, von deren Anwesenheit. Hat etwas von Stranger Things. Genau wie die Umgebung bröckelt auch der Zusammenhalt im Team. In einem langen Marsch dürfen wir entweder Rocket oder Gamora begleiten, was weitreichende Konsequenzen innerhalb der Episode hat.

In unserem Test von Episode 1 & 2 haben wir uns darüber beschwert, dass Drax ein recht blasser Charakter ist. Die kalifornischen Adventurespezialisten reagieren in dieser Folge, da sie scheinbar der deutschen Sprache mächtig sind und unsere Tests verschlingen, und lassen uns an der Vergangenheit des türkishäutigen Kriegers teilhaben. In einer herzzereißenden Montage bringen wir seiner Tochter Kamaria das Kämpfen, Jagen und diverse Lebensweisheiten bei.

Während dieses Kapitel der Geschichte vollends überzeugt, sind wir auch spielerisch zufrieden: Wir schleichen durch unsere Lieblingshöhle im Universum und befreien unsere von Alienranken eingeschlossenen Crewmitglieder oder schweben mit unseren Hoverstiefeln durch den giftigen Magen des riesigen Wurmes und suchen nach Teilen, um unser Raumschiff wieder verkehrstüchtig zu machen – der TÜV wird den Alienschlabber beim Austritt hoffentlich nicht beanstanden.

In Sachen Musik sind wir enttäuscht, da man lediglich auf den Soundtrack der Premierenfolgen zugreift. Ob das rechtliche Gründe hat, können wir nicht sagen. Da Peters Soundsystem eine nicht zu unterschätzende Rolle in der Story einnimmt und die Filme besonders für ihren coolen 80er-Soundtrack bekannt ist, sind wir hier enttäuscht, dass selbst die titelgebenden Tracks von Boston und Queen oder ein Lied des ausführlich besprochenen David Bowie nicht enthalten sind.

Video: Die Serie im Let’s Play

Fazit

Nach einer vergleichsweise schwachen dritten Episode steuern wir mit der mitreißenden vierten Folge in Lichtgeschwindigkeit auf das Finale von Telltale Games’ Versoftung von Guardians of the Galaxy zu. Die Synchronsprecher leisten durch die Bank großartige Arbeit und dank des lustig geschriebenen Drehbuchs werden nicht nur Fans der Comicvorlage großartig unterhalten. Spielerisch tritt die Serie mit Ausnahmen etwas auf der Stelle. Hier erwarten wir für die morgen erscheinende Finalepisode keine Wunder, wissen aber spätestens seit dem auch Gameplay-mäßig tollen Finale von Tales from the Borderlands, dass Telltale auch in diesem Bereich immer wieder für eine Überraschung gut ist. Musikalisch muss es in Episode 5 “Don’t Stop Believin'” aber etwas Zünftiges geben, um die Reise würdevoll abzuschließen.

This game was provided by the publisher for review purposes, check our review policy for details.

One comment
  1. Exxoz Zockt

    Vor einer Woche hab ich erst die Filme gesehen. Irgendwie war das ganze vorher an mir völlig vorbei gegangen 🙂

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