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Test

Im Test: The Last of Us

Die PS3 nähert sich mit großen Schritten ihrer Abdankung als vorherrschende Sony-Konsole. Grund genug einen der letzten großen PS3-Hits näher zu betrachten.

Inhalt
Seite 1: Einzelspieler
Seite 2: Mehrspieler

XT Gameplay:

~ 2 hours of The Last of Us with our English commentary!

Einzelspieler

Merlin hatte ja bereits die Gelegenheit sich ausführlich zu seinen Eindrücken der Einzelspielerkampagne von The Last of Us zu äußern. Daher beschränken wir uns in unserem Allround-Check auf das Nötigste.

The Last of Us

Joel ist ein wahrer Überlebender und das ist im Kontext des Naughty Dog-Spiels nicht ausschließlich eine positive Eigenschaft. Bislang kämpfte er sich seit knapp 20 Jahren durch eine Welt, die von einem Pilzvirus befallen wurde und deren alltägliches Leben nahezu vollständig ausgelöscht wurde. Jetzt herrschen Banden (Fireflies und Hunter) über die knappen Vorräte. Joel bekommt den Auftrag die junge Ellie aus der sicheren Zone heraus an einen Ort zu bringen. Die Hintergründe lassen wir absichtlich offen, da ihr dies wirklich selbst erleben solltet.

Nach Resident Evil 4, AMY und Konsorten war natürlich die große Frage, ob Ellie zur Last des Spielers wird und das Spiel zu einer einzigen großen Eskortmission verkommt. Das ist glücklicherweise nicht der Fall. Die Charaktere reagieren so lebensnah auf die schrecklichen Umstände und Ereignisse, dass es kaum in’s Gewicht fällt, dass man Ellie öfters auf Floßen transportiert und an Vorsprüngen heraufzieht als es Nathan Drake lieb wäre.

The Last of UsThe Last of Us

Gameplay

Das Gameplay wechselt sich zwischen ruhigen Passagen, in denen ihr teils weitläufige Gebiete in Wäldern, verwilderten Großstädten und einen riesigen Damm erkundet, mit Action- und Schleichpassagen ab. Das Spiel unterscheidet bei den Infizierten zwischen , Runner (sehr aufmerksam, aber leicht zu erledigen), Clicker (sind blind, erkennen euch durch Geräusche), Stalker (Mischung aus beiden vorigen) und Bloater (vom Fungus überzogene Sporen verschießende Kreatur).

In den Kampfpassagen überlässt euch das Spiel die Wahl, wie ihr vorgeht. Lockt ihr die Infizierten einzeln an und schaltet sie leise per Messer aus oder stellt ihr Fallen auf? Zückt ihr den Flammenwerfer und riskiert die ganze Meute auf euch aufmerksam zu machen oder benutzt ihr selbst an der Werkbank modifizierte Waffen, die dank Schalldämpfung keinen Mucks von sich geben? Doch ihr kämpft nicht nur gegen die von den Pilzen bis zur Unkenntlichkeit verunstalteten Infizierten, sondern auch gegen Hunter, die wie in I Am Alive eigene Interessen haben und um ihr Überleben kämpfen, teils mit nachvollziehbaren Absichten, teils nicht.

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Neben Ballern und Schleichen kann Joel auch Gegenstände herstellen und den Lauschmodus benutzen, zwei elementare Hilfen im Überlebenskampf. Durch das Crafting wird der Survival-Aspekt spielerisch gut vermittelt. Bastel ich mir mit meinen Mullbinden und Alkohol lieber ein Medikit, oder steck ich die Ressourcen in die Verteidigung mittels explosiver Stolperfallen oder Molotov-Cocktails? Entscheidungen, die lebenswichtig sein können. Der Lauchmodus funktioniert wie in den Batman-Spielen. Ähnlich eines Sonars ortet ihr Gegner durch Wände und Decken hindurch und plant so euer Vorgehen bzw. eure Route.

Handlung

Ein Naughty Dog-Spiel zeichnet nicht nur ein feingeschliffenes Action-Gameplay, das zugegebenermaßen deutlich mehr Einarbeitung als die seichten Schießereien in Uncharted erfordert, sondern auch viel Interaktion mit anderen Figuren. Auch das ist in The Last of Us der Fall. Ihr trefft zwar nicht auf viele Personen, sie hinterlassen aber einen bleibenden Eindruck und euer Nervenkostüm und Gefühlsspektrum wird hart strapaziert. So gilt es beispielsweise einen von Joels alten Freunden in der Stadt ausfindig zu machen. Der hat sich aber stark verändert, die gesamte Stadt mit Fallen versehen und hat wenig Vertrauen in die Mission, die sich Joel in den Kopf gesetzt hat.

Die Story wartet mit überraschenden Wendungen und schockierenden Szenen auf. Allgemein ist der Gewaltgrad recht hoch und das Spiel ungeschnitten in Deutschland erhältlich. Die Welt von The Last of Us ist erbarmungslos und das bringt Naughty Dog auch schonungslos rüber. Glücklicherweise verzichtet man auf einen epochalen Soundtrack alá Uncharted, sondern setzt auf sehr atmosphärische Musik, deren Einsatz man sich wohl überlegt und genau eingeteilt hat.

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Grafisch feuert das Action-Adventure aus allen Rohren. Die Mimik der Charaktere sieht sehr realitätsnah aus, Umgebungen und Lichteffekte sehen aus wie einem Guss und Texturen sind überraschend scharf für ein Spiel, das auf einer sechs einhalb Jahre alten Konsole läuft. Da verzeiht man auch die ein oder anderen Ungereimtheiten beim Übergang zu den wirklich klasse aussehenden Zwischensequenzen oder kleinere Clipping-Fehler.

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Einzelspieler-Fazit:

Die Kampagne von The Last of Us ist eine der besten, die man auf der derzeitigen Konsolengeneration finden kann. Eine solch emotionale und packende Story hat man bislang selten im Survival-Action-Genre vorgefunden. Naughty Dog geht beim Gameplay erstaunlich neue Wege, Fans von Uncharted müssen ihre Spielweise gehörig anpassen und Schleichfans (MGS, Deus Ex) kommen voll und ganz auf ihre Kosten. Obwohl die Story sehr linear ist, hat man doch eine gewisse Freiheit in der Individualisierung und sieht eine Menge Orte. Auch der Umfang mit 20+ Spielstunden lässt sich sehen. Wer also einem erwachsenen Endzeit-Stealth-Actionspiel fröhnt, der sollte The Last of Us auf keinen Fall verpassen. Selten hat man sich auf der PS3 so gegruselt, um nur wenig später in den malerischen Sonnenuntergang zu reiten.

Auf Seite 2 geht’s mit unserem Mehrspielertest weiter!

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