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Test

Im Test: The Walking Dead – Season Two

Telltale Games kündigt für 2018 die letzte Staffel ihres erfolgreichen episodenhaften Games’ The Walking Dead an. Wir knüpfen uns in nachfolgendem Test die 2. Staffel vor.

Nach dem erfolgreichen Einstand der Versoftung von The Walking Dead hat Season Two in große Fußstapfen zu treten. Clementine übernimmt hier die Hauptrolle. Sie schließt sich einer neuen Gruppe an, die sich in einer Hütte vor der Apokalypse der Untoten verschanzt. Die Gruppe besteht u. a. aus (“Cool Hand”-)Luke, dessen Sohn Nick, Pete und Carlos und dessen Tochter Sarah. Die Gruppe rettet Clem, doch ist sie sich nicht einig, ob sie nicht von einem Walker bzw. Lurker, wie sie die Gruppe nennt, gebissen wurde.

Episode 1 “All That Remains” dreht sich darum, die neue Gruppen an Überlebenden kennenzulernen und ihr Vertrauen zu gewinnen. Während die Hinleitung zum Aufeinandertreffen mit der Gruppe noch spannend ist, gestaltet sich der übrige Teil der Folge konventionell. Wir bandagieren unsere Verletzungen, bekämpfen die Verwesten und dürfen am Ende bei einem Überraschungsangriff der Zombies entscheiden, wen von zwei Begleitern wir retten. Anders als in der folgeschweren Entscheidung von Season One entscheiden die Autoren des Spiels, welche der beiden Figuren wirklich stirbt und zwar erst in einer späteren Folge. So entsteht der Eindruck, dass unsere Entscheidungen – auch die aus der 1. Staffel – keine Konsequenzen tragen.

In Episode 2 “A House Divided” treffen wir auf den Antagonist der Staffel, William Carver. Wenig später schließen wir einen alten Bekannten in die Arme. Während Carver nicht gerade einen abschreckenden Eindruck macht, ist das Wiedersehen mit einer wichtigen Figur aus Staffel 1, deren Schicksal bislang ungewiss war, umso emotionaler. Wir lernen eine weitere Gruppe kennen und integrieren diese in unsere, natürlich nicht ohne viele Streitereien, dürfen aber jetzt wenigstens in einem eindrucksvollen Haus mit einer guten Aussicht über das Umland residieren. Die Schicksale der neu eingeführten Charaktere sind wesentlich interessanter gestaltet, doch schon bald walzt der recht gesichtslose Bösewicht Carver in das vermeintliche Paradies und beginnt Leute umzubringen.

Einen kurzen Höhepunkt erreicht die Staffel in Episode 3 “In Harm’s Way”, in der wir uns zum Großteil nicht gerade freiwillig im Unterschlupf Carvers befinden. Hier zeigt sich das wahre Gesicht Carvers, doch die Unterstützung seiner Untergebenen bröckelt und so ist es spannend einen Weg zu finden, diese Gruppe an Überlebenden zu infiltrieren und dazu zu bewegen, uns zu helfen zu entkommen. Unter den Helfern befindet sich Bonnie, deren Hintergrundgeschichte wir aus dem The Walking Dead: Season One-DLC 400 Days kennen. Auch wenn seriengetreu zwischendrin Zeit für belanglose nicht zielführende Lagerfeuer-Gespräche inmitten einer Zombie-Apokalypse und Gefangennahme geführt werden, ist die Folge insgesamt spannend inszeniert und bringt die Handlung voran. Das Gameplay wird hingegen immer weiter reduziert und bereitet gar keine Überraschungen.

Die feiste Jane spielt die Hauptrolle in Episode 4 “Amid The Ruins”. Unsere in dieser Folge getroffenen Entscheidungen beeinflussen maßgeblich Clems Beziehung zu ihr, was im weiteren Verlauf der Staffel noch für Brisanz sorgt. Andere Figuren sind hingegen wesentlich gesichtsloser. Mike folgt etwa jedem Befehl, den wir aussprechen. Das erhöht die Entscheidungsfreiheit auf Kosten der Qualität der Narrative. Einen richtigen Höhepunkt liefert die Folge nicht, einzig einen Cliffhanger, über den wir noch einige Wochen rätseln werden.

In der finalen Episode 5 “No Going Back” verlieren auch noch die restlichen Mitglieder unserer Gruppe ihr Leben unter den trivialsten Umständen. Die Autoren mochten ihre in dieser Staffel kreierten Figuren wirklich nicht gerne, anders können wir den verschwenderischen Umgang von Pixeltoden nicht erklären. Da fällt es schwer eine Bindung aufzubauen, wenn absehbar ist, dass die Figur die Staffel oder gar die Folge nicht überleben wird. Sobald man das abgefrühstückt hat, beginnt ein Ende, das es in sich hat. Gänsehaut pur, wenn es Flashbacks zu Momenten in der 1. Staffel mit Lee gibt. Das Ende strotzt nur vor aufwühlenden drastischen Szenen, in denen wir – wohl erstmals in der Staffel – wichtige Entscheidungen treffen können, die nicht nur Clems Schicksal beeinflussen.

Fazit

The Walking Dead: Season Two hat es nach der von Kritikern geliebten und von Spielern begeistert gezockten ersten Staffel nicht einfach. Die Autoren haben sich dazu entschieden, viele Momente aus der ersten Staffel zu rekreieren, es aber nicht geschafft, eine so emotionale Bindung zu den Figuren aufzubauen, wie es in Season One gelang. Kein Wunder also, dass man am Ende auf zwei wichtige Charaktere aus der Eröffnungsstaffel zurückgreift. Die Telltale-Formel greift auch im Gameplay von Staffel 2 voll und ganz, doch die Segmente werden deutlich reduziert und in einem (meist!) leicht verdaulichen 1,5 Stunden-Snack untergebracht. Clems erstes eigenes Abenteuer ist die Reise wert, allerdings muss man als Fan der 1. Staffel klar Abstriche machen, da man viele Situationen bereits in ähnlicher Weise erlebt hat und die Charaktere zu Kanonenfutter mutieren, einige wenige löbliche Ausnahmen mit interessanter Geschichte und toll geschriebenen Dialogen ausgenommen.

Verpackung von The Walking Dead: Season Two

Spieletitel: The Walking Dead: Season Two

Genre: Adventure

Veröffentlichungsdatum: 17.12.2013

Plattformen: PC | PlayStation 3 | PlayStation 4 | PlayStation Vita | Xbox 360 | Xbox One | 

Entwickler: Telltale Games

Publisher: Telltale Games


This game was provided by the publisher for review purposes, check our review policy for details.

Video: Die gesamte Serie im Let’s Play

One comment
  1. Exxoz Zockt

    Der laufende Vater… warum kommt bei diesen Titel immer der Irrglaube auf es handle sich um Zombies °,O

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