Loading...
JahresrückblickSpecial

Patricks Spielejahr 2018

Inhalt

Seite 1: Höhepunkte
Seite 2: Enttäuschungen & Nachgeholt
Seite 3: Top 5 Spiele des Jahres

Enttäuschungen

Das Ryu Ga Gotoku Team hat u. a. mit Binary Domain und Ryu Ga Gotoku Ishin bereits bewiesen, dass sie nicht nur Yakuza-Spiele entwickeln können. Mit der Anime-Vorlage konnte ich bislang nichts anfangen, beim Anzocken auf der E3 hatte ich allerdings bereits viel Spaß, da das Kampfsystem an Yakuza Kiwami angelehnt ist. In den ersten drei Spielstunden schaffte es Lost Paradise nicht, mich für die faden Charaktere zu interessieren oder in die noch langweiligere Spielwelt zu ziehen.

Der Auftrag, einen Nachfolger zu einem enorm erfolgreichen Spiel zu programmieren, ist wahrlich nicht einfach. Es gibt sowohl positive Beispiele, etwa Fallout: New Vegas, KotOR II und Bioshock 2, als auch negative, z. B. Fallout 76. Ohne übernatürliche Kraft und dem Wechsel der Synchronsprecherinnen haben sich Deck Nine und Square Enix gleich ins eigene Bein geschossen. Das Spiel schaffte es dann doch, dass ich mich emotional investiere, kam aber bei weitem nicht an Teil 1 heran. Die Farewell-Episode, in der ich eine junge Max spielen durfte, war dann wieder zu belanglos. Dontnods Captain Spirit (Mein Let’s Play) und LIS 2 Episode 1 (Mein Test / Mein Let’s Play) gehen wieder in die richtige Richtung. Freue mich auf den Januar, in dem Episode 2 erscheinen wird.

Beim Vorschau-Event in der Frankfurter Konami-Zentrale klang Metal Gear Survive ganz spannend: Auf Basis der fortschrittlichen FOX-Engine bastelte ein riesiges Team rund um Entwickler aus früheren MGS-Teams an einem mehrspielertauglichen Survival-Spiel. Beim Anspielen merkte man direkt, dass die Survival-Elemente ausgeklügelt sind, Metal Gear-Atmosphäre kam jedoch nicht auf. Ob das Gameplay über die ersten Spielstunden hinaus motiviert, habe ich bislang nicht testen können. Es fühlte sich allerdings so belanglos an, dass ich mit der fertigen Version nicht länger als 2 Stunden verbracht hab.

Erstmals ist der spirituelle Vorgänger zu meiner Lieblingsserie Yakuza für Systeme erhältlich, die ich besitze. Während der Charme der Charaktere und die großartige Atmosphäre unwiderlegbar sind, sind Steuerung und Pacing unter aller Kanone. Die leidigen Wartezeiten und der unfassbar heftige Endboss in Shenmue I und die Orientierungslosigkeit sowie die stupiden Aufgaben (BÜCHER) in Shanghai in Shenmue II sind für mich der Deal Breaker. Mal sehen, ob Teil III in diesen Belangen im kommenden August nachlegen kann.

State of Decay (Mein Let’s Play) war genau mein Ding: In einer offenen Welt durfte ich mir meine eigene Basis aufbauen, andere Überlebende anheuern und stets neue Ecken der Welt erkunden. Das machte dank stetem Fortschritt im Basenbau Spaß, trotz schlechter Performance, hölzerner Animationen, belangloser Story und austauschbarer Charaktere. Der Nachfolger bringt die Altlasten mit sich und fügt eine nicht zu Ende gedachte Mehrspielerkomponente hinzu, in der Gäste nur Gastarbeiter für den Host sind. Der Basenbau wurde unnötig verkompliziert, die Steuerung ist genauso clunky wie zuvor, die Interaktion mit NPCs ist immernoch rudimentär und das Bedürfnissystem funktioniert im Zusammenspiel mit der Spielökonomie nicht. Bevor man die untote Kuh weiter melkt bitte vorher auf das Spieler-Feedback hören.

Nachgeholt

Ich gehe noch kurz auf die Games ein, die nicht 2017 erschienen sind, die ich dieses Jahr aber doch endlich abgeschlossen habe.

  • Hellblade: Senua’s Sacrifice (Mein Videobeitrag) – düsteres Action-Adventure mit großartigem Storytelling, fantastischer Kameraführung und (teils zu) knackigen Kämpfen
  • Quadrilateral Cowboy – Blendo Games faszinierte mich zuvor tollen Story-Erlebnissen (Gravity Bone und Thirty Flights of Loving), mit QB beweisen sie auch ein Händchen für ausgefeiltes Hacking-Gameplay zu haben.
  • What Remains of Edith Finch – Mein ausgeprägtes Faible für Lauf-Simulationen geht gen Ende zu. So interessant die Geschichte auch ist und wie verzaubert ich auch von einzelnen Momenten war, die Gameplayformel geht für mich langsam nicht mehr auf.
  • Yakuza 5 (Mein Let’s Play) – Ein Spiel über ein Jahr hinweg durchzuspielen ist keine gute Idee, stellte sich bei meinem ersten Durchlauf von Red Dead Redemption 1 heraus. Yakuza 5 habe ich im Winter 2017 nach zweijähriger Pause wieder in die PS3 gelegt und im Januar durchgespielt. Von Saejimas Jagdeskapaden in den verschneiten Bergen und Kämpfen mit Bären bis hin zu Harukas Tanzduellen mit super schnippigen Diven bietet der fünfte Teil bis heute die meiste Abwechslung, die übergreifende Geschichte kann aber mit Zero und 6 nicht mithalten. Ohne die aufwendige Loka von Teil 5 würden wir allerdings die derzeitige Masse an Yakuza-Spielen gar nicht erst sehen.