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Im Test: Fate/EXTELLA – The Umbral Star

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Eins ist seltsam bei der Fate-Serie: Es gibt mehrere Anime-Adaptionen, Spieleableger und Romane. Trotz der Tatsache, dass viele der genannten Videospiele im Westen veröffentlicht wurden, fehlt bis heute eine offizielle englische Übersetzung der Visual Novel, die die Serie startete. Fate/Extella ist die neue westliche Spielveröffentlichung in der lange laufenden Serie, doch erfüllt sie auch die Erwartungen der Fans?

Fate/Extella knüpft direkt an die Ereignisse von Fate/Extra an. Der weibliche Hauptcharakter hat den Holy Grail War (Krieg des Heiligen Grals) auf dem Mond gewonnen. Bevor sie jedoch den Preis für sich beanspruchen kann, wird sie von einem unbekannten Feind angegriffen. Das führt zu einem neuen Krieg auf Mond und die Heldin, deren “Servant” (Diener; ein mächtiges Wesen, das auf einer historischen Figur basiert) Nero, macht es sich zur Aufgabe, den Mond von neuen Gegnern und bekannten Gesichtern zurückzuerobern.

Viele Charaktere aus den vorangegangenen Spielen der Serie kehren zurück und es gibt ein paar Neuvorstellungen in Extella. Leider lässt die Geschichte, die uns diese Figuren präsentiert, im Vergleich zu Extra zu wünschen übrig. Der Spannungsmoment zu Beginn weicht bald purer Langeweile, da wir dazu gezwungen werden, lange wenig interessante Zwischensequenzen durchzustehen. Extellas größte Schwachstelle ist es, Spielern einen Grund zu liefern, sich um die Ereignisse zu scheren. Das kann nicht nur durch ein bekanntes Gesicht gerettet werden. Nach der exzellenten Handlung von Fate/Extra fühlt sich die Story von Extella vergleichsweise überstürzt zusammengeschustert an.

Zumindest sind die Rückkehrer interessant, besonders Servant Nero. Wie zuvor erwähnt schafft es die Handlung nicht, das Interesse der Gamer aufrechtzuerhalten. Fans freuen sich trotzdem über die Interaktion mit den unterschiedlichen Fate-Charakteren. Zwar werden den einzelnen Servants diverse Nebenkapitel gewidmet, das Scheinwerferlicht fällt trotzdem hauptsächlich auf die drei Heldinnen.

Habt ihr euch nicht in einer Zwischensequenz festgeguckt, interagiert ihr mit eurem Servant und verbessert sie in ‘My Room’ oder ihr kämpft in der Moon Cell (Mondzelle). Das My Room-System erlaubt es euch, mit eurem aktuellen Servant zu reden und die Bindung zu ihm zu verbessern. Ist eure Beziehung zu eurem Servant intensiver, könnt ihr eine größere Anzahl an Verbesserungsgegenständen ausrüsten. Gewisse Verbesserungen bescheren euch Boni, doch welchen genau, das hängt von der jeweiligen Kombination ab. Zusätzlich ist es möglich, Ausrüstung zu schmieden, die euch im Kampf Zugriff auf Fertigkeiten gewährt. Die Vorteile dieses minimalistischen Systems sind arg gering.

In Extella besteht jedes Kapitel aus sechs Arealen, in denen Kämpfe ausgetragen werden. Die Schlachtfelder sind in verschiedene Sektoren aufgeteilt, die entweder von einem Verbündeten oder von einem Feind besetzt werden. Jeder Sektor verfügt über eine vorgegebene Anzahl an Schlüsseln, die den Wert des Bereichs repräsentieren. Die Summe aller Schlüssel findet ihr am oberen Bildschirmrand. Das grundlegende sich wiederholende Spielprinzip ist es, die Sektoren einzunehmen und die Schlüssel einzuheimsen. Habt ihr genügend Schlüssel eingesammelt, könnt ihr gegen den Boss-Servant antreten und nach eurem Sieg ins nächste Gebiet voranschreiten.

Die Einnahme von Sektoren gelingt durch das Besiegen von Hunderten von Standardgegnern und des Bezwingens eines größeren Verteidigers. Spielerisch erinnert das Spiel an Koei Tecmos Warrior/Musou-Spiele. Servants besitzen die Kraft, ganze Gruppen von Widersachern mit wenigen Hieben auszuschalten. Jeder Servant verfügt über leichte und schwere Attacken. Unterschiedliche Kombinationen dieser Angriffe lassen verschiedene Kombos auf die Feinde niederprasseln. Während ein Großteil der Attacken flächendeckend Schaden anrichten, findet man in der Regel eine bis zwei Kombos, die man für den Rest des Spiels wiederholt.

Neben euren klassischen Kombos könnt ihr auch den kaum erforderlichen Block, einen Dash, ‘Extella-Manöver’ und eine Verwandlung einsetzen. Mit dem Dash prescht ihr nach Vorne und erhaltet einen Bonus, der euch erlaubt, eure Gegner zu gruppieren und eure Kombo zurückzusetzen. Verwandlungen verleihen eurem Charakter einen vorübergehenden Stärkeschub und sie lassen euch opulentere Kombos vollführen. Die Extella-Manöver stellen eine einzigartige Mechanik im Spiel dar. Es handelt sich um verheerende flächendeckende Angriffe, deren Durchschlagskraft durch den verschwenderischen Einsatz der Extella-Energie verbessert werden kann. Hier kommt die Probleme in der Spielbalance zum Tragen.

Theoretisch würde das bedeuten, dass ausufernde und teurere Extella-Manöver der Schlüssel zum Erfolg sind, das ist aber in der Praxis nicht der Fall. Sobald ihr ein Extella-Manöver aktiviert und es nicht verlängert, halten sich die Kosten in Grenzen, aber der Schaden ist immer noch groß. So sind billige Manöver effektiver und da sie euch vor Schaden bewahren, schaltet ihr selbst die stärksten Servants ohne an eigener Gesundheit einzubüßen aus. Da die Feinde Massen an regenerativen Gegenständen abwerfen, könnt ihr diese Taktik in jedem Areal des Spiels anwenden.

Entscheidet ihr euch dazu, diese Taktik zu ignorieren und damit die Schwierigkeit in Kämpfen zu erhöhen, wird bereits nach den ersten Kämpfen im ersten Kapitel klar, dass die Abwechslung im Spiel auf der Strecke bleibt. Der Großteil der Sektoren funktioniert nach dem gleichen Schema: eine Arena mit zufällig zusammengewürfelten Gegenständen. Erfüllt ihr nicht gerade die wenigen zusätzlichen Ziele, mäht ihr schwache Feinde nieder, bis ihr den Beschützer des Sektors angehen könnt. Das wiederholt ihr bis zum Ende des Level. Kämpfe gegen Servants bieten ebenfalls wenig interessante Aspekte, schließlich werden dort eure Angriffe abgewehrt und ab und an werdet auch ihr Ziel einer Attacke

Fate/Extella sieht grafisch nicht gerade großartig aus. Das liegt größtenteils an den niedrig aufgelösten 2D-Artworks und den minderwertigen Charaktermodellen. Hinzu kommt das Design der Moon Cell und das eurer Widersacher. Die klassischen Gegner gibt’s lediglich in wenigen Abwandlungen und der Kampf gegen sie ist weder spielerisch noch visuell ansprechend. Die Kämpfe sind effektreich, die Feinde sind aber so schwach, dass eure Angriffe kaum Durchschlagskraft zu haben scheinen, auch wenn es visuell diesen Anschein erweckt. Das Design der Servants ist angesichts der rudimentären Modelle und steifen Animationen in den Zwischensequenzen ebenfalls mangelhaft. Das ist eine Schande, da die Artworks im Spiel hübsch und detailliert, wenn auch etwas verpixelt sind.

Sowohl die PS4- als auch die PC-Version von Extella laufen butterweich in konstanten 60 Bildern pro Sekunde. Das liegt im Besonderen an der generellen visuellen Detailarmut bei der Darstellung von Charakteren und Umgebungen. Die PC-Version bietet wenig Grafikoptionen, das liegt aber ganz im Trend der aktuellen Umsetzungen von PS4-Spielen. Es gibt eine Option, die euch erlaubt Auflösungen über 1080p anzusteuern, falls es eure Ausstattung zulässt, aber Extella ist eben nicht gerade das schönste Spiel der Welt.

Als Fortsetzung zu Fate/Extra bietet Fate/Extella eine schwächere Story und weniger interessante Charaktere. Wollt ihr einen Button-Masher mit effektreichen Animationen, ist Dynasty Warriors die weitaus bessere Wahl. Hoffentlich ist der nächste Teil der Fate-Serie, der es in den Westen schafft, besser als dieser misslungene Versuch.

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We took the screenshots using the PS4 version. This game was provided by the publisher for review purposes, check our review policy for details.