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Special

Game On Symphony – Videospielmusik orchestral live neu aufbereitet

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Die World of WarCraft-Komponistin und Dirigentin Eímear Noone und das Münchner Rundfunkorchester verzauberten uns mit Klassikern und brandneuer Videospielmusik.

Das rund zweistündige Konzert wurde von dem BR-KLASSIK-Podcast “Levels & Soundtracks” präsentiert, also führte der Host des Podcasts Fridl Achten auf charmante Weise durch den Abend. Zwischen den abwechslungsreichen Videospielthemen wurde gemeinsam mit Videospielredakteur und Streamer Maurice Weber und Audio Supervisor bei Rocket Beans TV, Streamer und Drummer Michael “Krogi” Krogmann munter über diverse Aspekte der Videospielindustrie diskutiert – etwa über das kontroverse Starfield, dessen Hauptthema auf eindrucksvolle Weise performt wurde, oder das Verhältnis zu Videospielmusik. Eímear Noone gab kleine Einblicke in das Komponieren von Videospielmusik und die Musiker des Münchner Rundfunkorchesters standen Rede und Antwort zu Fragen wie “Welches Instrument ist das Teuerste?” (Spoiler: Es könnte ein Instrument in der Form eines Triforce sein) und “Sind die eigentlich alle versichert?”

Ein abwechslungsreicher Abend, der vor allem durch die fantastische Darbietung von zahlreichen Videospielthemen sehr unterhaltsam war. Während zu Beginn und am Ende eher größere Franchises wie Super Mario in einem wirklich zauberhaften Medley, Tetris, zu dem die Sängerin Alma Naidu passend zur Folklied-Vorlage Korobeiniki auf Russisch gesungen hat, und Prince of Persia kurz nach der Veröffentlichung des aktuellen Spiels The Lost Prince gespielt wurden, gab es zwischendrin auch Songs aus eher kleineren Titeln wie Journey und ABZÛ aus der Feder des BAFTA-Gewinners Austin Wintory. Nascence und Apotheosis mit ihren mitreißenden Klangteppichen, epischen Fanfaren und ruhigeren Melodien aus dem thatgamecompany-Spiel sorgten für Gänsehaut. Eímear Noone hat mehrere Tracks aus World of WarCraft komponiert und so verwundet es nicht, dass wir einer imposanten Suite, also einer Zusammenstellung mehrerer Stücke, die von der Irin geschrieben wurden, lauschen. Das “Luftgitarrespielen mit einem Orchester”, wie Noone das Dirigieren beschrieb, fand in seiner Intensität hier seinen Höhepunkt.

Auch Fans von Bethesda-Rollenspielen kamen auf ihre Kosten, schließlich wurden die Hauptthemen von Starfield und Fallout 4 gespielt. Böse Zungen würden behaupten, die lange epische Darbietung war das beste, was uns das Spiel bislang gebracht hat, aber trotz aller berechtigter Kritik haben bis heute noch viele Spielende eine Menge Spaß mit dem Weltraum-Rollenspielen. Beide Themen wurden von Inon Zur komponiert, der auch die Musik zum 2008er-Reboot von Prince of Persia beigesteuert hat. Es schien allerdings, dass das Theme aus der Verfilmung von Prince of Persia: The Sands of Time gespielt wurde, aber wir legen nicht unsere Hand dafür ins Feuer.

Die Dirigentin Eímear Noone, die Sängerin Alma Naidu und das rund 60-köpfige Münchner Rundfunkorchester überzeugte mit einem riesigen Repertoire und entführte uns in magische Welten – vom populären Hauptthema von Final Fantasy über das düstere Hexer-Abenteuer The Witcher 3: Wild Hunt bis hin zum Disney-Märchen Kingdom Hearts war für jeden Geschmack etwas dabei. Die Akustik im Studio 1 des altehrwürdigen BR-Funkhauses war dabei großartig und die Lichttechnik steuerte größtenteils sehr stimmungsvoll zur Atmosphäre bei. Gerne hätten wir auch die ikonische Musik aus Franchises wie The Legend of Zelda, The Last of Us, Mass Effect, Halo oder Red Dead Redemption gehört, aber immerhin bleibt mehr als genug Futter für einen weiteren Abend wie diesen und wir würden uns darüber freuen. Die ARD hat das gesamte Konzert live auf Twitch gestreamt und will es in der ARD Audiothek auf Abruf bereitstellen.

Der Bayerische Rundfunk hat uns den Zugang zu dem Konzert ermöglicht.