In der neuen Episode des Download Donnerstags begeben wir uns in die Lüfte. Wir verteidigen als notorisch mies gelaunte, nach Zuneigung süchtiger Gottheit unsere loyalen Knechte und gehen auf dem Mond auf Erkundungstour.
Ballerfest oder Simulation? Ihr entscheidet. Wir bieten euch einen kleinen Einblick in zwei frische Downloadtitel, die den Spieleolymp ansteuern. Können sie ihr ambitioniertes Ziel erfüllen? Lest jetzt weiter oder erfahrt es nie.
Floating Cloud saves the Pilgrims – Shoot’em-Up mit jeder Menge Japanokram
Das Entwicklerteam Dakko Dakko, das schon an modernen Klassikern wie Fable und PixelJunk Monsters mitgewirkt hat, bewies mit The 2D Adventures of Rotating Octopus Character vor einem Jahr, dass sie den PlayStation Store mit spaßiger Software belieferrn können. Nun folgt der zweite Schlag, der eine Mischung aus den Ballereinlagen von Rayman: Origins und Patapon ist.
Mit einem auf einer Wolke dahin cruisenden Gott müsst ihr zehn Pilger beschützen, die als Lebenspunktanzeige fungieren. Verliert ihr nämlich alle eure Unterstützer, sterbt ihr. Um das zu verhindern, nutzt ihr die Verehrung eurer Anbetenden aus. Diese schenken euch buchstäblich ihre Herzen, welche eure Attacken verstärken. Zahlreiche Teufel, Daruma-Puppen und Geishas stellen sich euch in den Weg. Dabei spielt sich Floating Cloud saves the Pilgrims wie ein typischer Side-scrolling-Shooter der Marke Gradius oder R-Type. Ihr fliegt von links nach rechts und ballert die entgegen fliegenden, laufenden und rollenden Gegner ab, bevor sie eure Untertanen erreichen. Ihr könnt Feinde in letzter Not auch noch durch simple Berührung ausschalten, die euch neben Zeit wie in Mediatonics WTF?! auch eure Bewaffnung kostet.
Das Level-up-System der Waffen ist interessant gelöst. Ständig fliegen euch die Herzen der niedlich designten Menschen entgegen. Umso mehr Gegner ihr innerhalb kürzester Zeit über den Haufen schießt, desto größer wachsen die Herzen und desto mehr Schaden bewirken eure Schüsse anschließend auch. Pokert ihr aber und spielt zu lange mit den Gefühlen eurer Männchen, verpuffen die Herzen und es bleibt ein Hauch von Nichts. In den Bosskämpfen, die zwischen den abwechslungsreichen Themensettings knallbunt, Nacht und Schnee eingestreut sind, ladet ihr durch das Beschützen eures Volks eure Bewaffnung auf und müsst damit dann einen Löwen oder ein koboltartiges Geschöpf, das sich in Baumwipfeln versteckt, besiegen.
Der asiatische Stil macht viel her. Egal ob Hintergründe, Charaktere oder Musik, Dakko Dakko erzeugt hier ein wunderschönes Flair, das man gar nicht mehr verlassen möchte. Und es ist auch egal, ob ihr das Game zu Hause auf der PlayStation 3 oder unterwegs auf der PSP spielt, es sieht wirklich hübsch aus – ähnlich wie Where Is My Heart? (Test).
Floating Cloud saves the Pilgrims ist ein wirklich spaßiger Arcade-Titel, der rundum empfehlenswert ist.
Lunar Flight – Fly me to the moon…
Obwohl auf Steam in Deutschland schon seit geraumer Zeit nicht zugegriffen werden kann, haben wir uns über Umwege daran gemacht, Lunar Flight auszuprobieren. Das Weltraumflugspiel ist seit Mitte Januar ab 8,49 Euro als PC-Download (Steam, Desura) erhältlich, eine Demoversion soll ebenfalls bald erscheinen. Innerhalb eines überdimensional großen Kraters fliegt ihr mit einer Mondlandefähre, dem Apollo Lunar Module, von einer der vier symetrisch verteilten Mondbasen los und erledigt unterschiedliche Aufträge. Entweder müsst ihr Cargo zu einer anderen Basis schaffen, Gesteinsproben nehmen oder verloren gegangene Ausrüstung bergen.
Euer Vehikel ist mit allerlei Boosts ausgestattet. Den Start bewirkt ihr natürlich mit dem unteren Triebwerk. Zudem könnt ihr auch in alle Himmelsrichtungen beschleunigen und euch auch drehen. Für alle diese Bewegungen ist äußerste Vorsicht gefragt, sonst muss man euch ebenfalls bald bergen. Man kann das Spiel entweder mit Maus/Tastatur oder mit dem Xbox 360 Controller for Windows angehen. Bei letzterer Konfiguration benützt ihr die beiden Analog-Sticks für Bewegungen und be- und entschleunigt mit den Schulterknöpfen. Wie ihr in den Bildern seht, ist die Hauptansicht viergeteilt. So habt ihr stets alles im Blick, nur die wichtigste Kameraposition ist nicht optimal – die hinter dem Vehikel. Ihr müsst euch häufig auf die Karte verlassen, da sich die nicht drehbare Kamera gern mal in die entgegengesetzte Richtung stellt. Das kommt aber nicht ganz so oft vor.
Bei der Steuerung müsst ihr stets die Messgeräte für Höhe und Geschwindigkeit im Auge haben, um nicht über euer Ziel hinaus zu schießen. Besonders das Zirkulieren des Fluggeräts ist zu Begin eine Kunst für sich. Durch dieses Feature kann man aber auch auf nicht ebenerdigen Oberflächen landen. Schlagt ihr zu hart auf, nehmt ihr Schaden. Bis zu drei schnell benutzbare Gegenstände könnt ihr mitnehmen. Diese kauft ihr an den Basen und dazu zählen ein Reparaturkit, eine Verbesserung des Boosts und Treibstoff, das wohl wichtigste Item im ganzen Spiel. Dort könnt ihr auch das für erfolgreich absolvierte Missionen und Challenges gewonnene Erfahrungspunkte (XP) für bessere Stabilität oder Sprit sparende Triebwerke einsetzen.
Die Herausforderungen sind zahlreich im Spiel vertreten. Zu Beginn hagelt es schon mit Erfahrung, sogar etwa für den ersten Absturz. Für einen weiteren XP-Bonus sammelt ihr beispielsweise neun Mal Daten, indem ihr für kurze Zeit über einen bestimmten Ort schwebt. Schwieriger sind da schon die Challenges und Missionen, in denen ihr verschwundenes Equipment suchen müsst. Dafür bekommt ihr nur eine grobe Richtung und müsst dann mithilfe eines piependen Transponders das Material aufsuchen und -sammeln.
Technisch reißt das Game sicher keine Bäume aus, ist aber zweckdienlich. Die Effekte sind hübsch, die Landschaft naturgemäß eben karg. Das Geschehen wird von einem stimmigen Soundtrack begleitet, der eine beängstigende Wendung nimmt, sobald ihr irgendwo mit eurer beschädigten Fähre ganz allein strandet. Die Funknachrichten, die im Hintergrund mitlaufen, vermitteln zu Beginn den Eindruck, dass man sich in einem Mehrspielerspiel befindet. Dazu trägt auch der Benutzerkontenzwang bei. Sobald sich die Nachrichten jedoch schon bald wiederholen, ist die Katze aus dem Sack: Multiplayer werdet ihr in Lunar Flight vergebens suchen.
Das macht aber nichts. Das Game hat zwar eine leichte Einstiegshürde, die Flugschule (in Form von kurzen prägnanten Tutorialvideos, die ebenfalls eine Internetverbindung voraussetzen) erklärt die Grundlagen aber recht gut. Dann seid ihr auf euch alleine gestellt. Im verlassenden Mondszenario passt das aber ganz gut und Challenge ssowie Upgrades motivieren beim Weiterspielen. Obwohl man sein Flugverhalten mit perfekter Kontrolle über Vehikel und Treibstoffverbrauch perfektionieren kann, ist Lunar Flight ist kein außerordentliches komplexes Spiel. Für einen geruhsamen Feierabendflug über die Mondoberfläche ist es seinen Preis aber durchaus wert.
Damit ihr nicht allzu sehr (haha, versteht ihr, All!?) abhebt, holen wir euch nächste Woche wieder zurück auf den Boden der Tatsachen und fechten Seeschlachten in Naval War: Arctic Circle aus. Seid gespannt. Feedback per Kommentarfunktion oder E-Mail ist wie immer herzlich willkommen.
Alle Screenshots aus Lunar Flight wurden von uns persönlich in einer Auflösung von 1.920×1.080 und maximalen Details gemacht.
Lars
Der like Button wuerde sich gut auf der Seite machen, oder finde ich ihn nur nicht?
Patrick
Eine Facebook Share-Funktion versteckt sich unter “Share / Save” – “Facebook”.