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Test

Im Test: Nether – Resurrected

Wer oder was ist dieses Nether eigentlich? Nether möchte als Survival-Spiel mit PVE- und auch PVP-Elementen verstanden werden. Was ist Nether heute? Ein Spiel, das recht tot ist. Wie ist es dazu gekommen?

Im Jahre 2014, in einem Juni, um genau zu sagen den Fünften, kam Nether auf Steam heraus. Verantwortlich dafür zeigt sich ein kleines Studio namens Phosphor Games Studio. Die Steam-Reviews zeigen gut und deutlich auf, was die Spieler von Nether halten. Es gibt matschige Texturen, Clippingfehler, schwebende Objekte wie Gräser, Steine oder Kisten, ein seltsames Kollisionssystem, das bei einigen Objekten nicht vorhanden zu sein scheint, und ausgefranste Schatten. Zudem gab es anfangs die Implementierung eines Itemshops, welcher heute nicht mehr drin ist. All dies entlädt sich in einer Frustration der Spieler, die sich Nether gekauft haben. Ende Oktober 2015 wurde das Spiel in Nether: Resurrected umbenannt und mit einer Einzelspielerkampagne versehen.

Doch fangen wir von vorn an: Das Spiel startet und wir kommen direkt auf eine Server-Auswahlliste und sehen dort ganze 4 – wohl echte Server – und einen Singleplayer-Modus. Die echten Server sind so angegeben, dass bis zu 64 Spieler gleichzeitig darauf spielen können. Allerdings sind auf zwei der Server jeweils nur ein Spieler, während die anderen beiden verwaist sind. Was noch auffällt: Es gibt tatsächlich einen PVE-Server. Diesen wählten wir dann auch aus. Als nächstes durften wir uns recht rudimentär einen Charakter zusammenbauen. Im Spiel nun angekommen fällt einem wirklich zuerst die doch recht altbackene Grafik auf. Nachdem wir so langsam durch die Menüs gewandert sind und alle Einstellungsmöglichkeiten überblickt haben, wird auch ersichtlich, dass Nether ein Skill-System besitzt. Das Skill-System selbst gibt eine recht breite Skillung für den aktuellen Charakter her, und bietet auch Potential für den Fortschritt des Spielerkontos. Das bedeutet: Stirbt der aktuelle Charakter, geht seine Skillung flöten, aber der Account-Fortschritt bleibt erhalten. Damit haben danach gespielte Charaktere es einfacher es in der Welt von Nether zu überleben, was im Gegensatz zu anderen Überlebensspielen einen gewissen Reiz bietet. Die Standardsteuerung gestaltet sich genretypisch wie in vielen anderen Shootern und Survivalgames.

Nun drehen wir so einige Runden in dem Spiel, und versuchen dabei über die Grafik hinweg zu schauen. Wenn es Nacht wird, fallen die extrem matschigen Texturen nicht mehr so böse ins Auge.
Auch wenn man auf einem Hochhaus steht und über Skyline der Stadt schaut, ergeben sich so manche schöne Aussichten. Schwebende Müllbeutel, Zeitungen und anderer Kram sind dennoch leider vorhanden. Mit der Soundkulisse macht das Spiel aber einiges richtig. So hört man die Geräusche der Umgebung sowie leise eingespielte Musik und die Kreaturen in der Welt. Ab und zu gibt es aber auch Soundbugs. So hört man so hundeähnliche Kreaturen nahe bei sich, obwohl keine in der Nähe ist.

Anfangs nimmt das Spiel einen etwas an die Hand und man erfüllt einige Einstiegsaufgaben. Danach werden hin und wieder Ereignisse generiert, wie z.B. eine Begleitmission oder die Zurückeroberung einer Sicherheitszone.

Nach einigen Stunden auf einen Multiplayerserver haben wir immer noch keinen anderen Spieler angetroffen. Es macht also kaum einen Unterschied, ob man solo oder im Multiplayer spielt. Einige Tage später gibt es aber dann doch noch einen Mitspielerkontakt. Die Interaktion kann man aber vergessen, da er nur kurz herumläuft und sich darauf ausloggt.

 

Nether hat im Grundgedanken einige recht schöne Ansätze: Aliens statt Zombies, die Stadt, die von der Natur zurückerobert wird, sowie Aufgaben, die getätigt werden können und das Skill-System. Alles im allem Dinge, die nicht so Copy-and-Paste daher kommen, wie in doch so vielen Zombie-Survivaltiteln.

 

Wie hätte man das Spiel besser machen können? Bei der Grafik natürlich in erster Linie – selbst 2014 war um einiges mehr möglich. Behebung der Clippingfehler, Soundbugs und fehlerhafte Objektplatzierung. Zudem war der erste Start des Spiels mit sehr viel Negativprestige verbunden, wie man recht gut bei Steam nachvollziehen kann. Da bewahrheitet sich der Spruch „Ist der Ruf erst mal ruiniert, lebt es sich recht ungeniert!“. Das ist allerdings recht schade.

Fazit

Nether bleibt auch in der aktuellen Resurrected-Version eine Fiktion eines etwas anderen Survivalgames, bei dem man ein recht nettes Setting wählte. Ob es bei Nether irgendwann noch eine Verbesserung geben wird oder ob der Entwickler es aufgegeben hat, wird die Zeit zeigen. Doch da wird die Hoffnung doch leider recht gering sein.