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Zelluloitis - Filmecke

Zelluloitis: Jujutsu Kaisen 0

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Der Anime-Blockbuster Jujutsu Kaisen 0 ist seit dem 29. März als Teil der KAZÉ Anime Nights im Kino zu sehen. Wir verraten euch, was euch darin erwartet.

Zuallererst, herzlichen Dank an KAZÉ, die uns diesen Film für diese Kritik zur Verfügung gestellt haben!

Fans der Reihe werden den dazugehörigen Manga zum Teil bereits kennen, während Neulinge sich wohl zum Großteil jetzt schon überfordert fühlen könnten mit den Gedanken: „Aber ich habe den Anime noch nicht einmal gesehen! Es gibt schon so viel und jetzt ist da noch ein Film!“

Für alle, die neu dabei sind, gibt es gute Neuigkeiten: Der Film ist so gesehen ein Prequel, welcher Geschehnisse abhandelt, die bisher nicht viel mit dem Anime zu tun hatten. Natürlich ist es wie immer etwas spaßiger, wenn man sich zumindest ein wenig in der Materie auskennt. Aber dieser Film ist problemlos ohne Vorwissen sehbar. Alle wichtigen Informationen, die den Film anbelangen, befinden sich darin.
Wenn man hingegen den dazugehörigen Manga und Anime kennt, wird man zu einigen erstaunlichen Momenten eingeladen, welche garantiert Freude bereiten werden.

Normalerweise werden Vorgeschichten entweder zum Spaß an der Freude erzählt, um bestimmten Charakteren mehr Hintergrund und Tiefe zu verleihen, oder um auf spezielle Ereignisse besonders einzugehen, die eine große Relevanz in der eigentlichen Geschichte haben etc.
Dieser Film ist jedoch die Adaption der allerersten Veröffentlichung des Jujutsu Kaisen-Universums von 2017, damals noch Tokyo Metropolitan Curse Technical School genannt. Als der Autor dann letztendlich Jujutsu Kaisen als Serie herausbringen durfte, wurde dieses Werk in Juju Kaisen 0 umbenannt.

Und die Adaption dieser Vorgeschichte birgt einige Überraschungen, die nicht im Original zu finden waren.
Eine kleine Warnung muss man jedoch vorerst für Neueinsteiger und Interessierte erteilen: Man braucht schon eine leichte Resistenz für Blut, Gemetzel, Horror, stark verdrehte Körperteile und dergleichen, um im Universum von Jujutsu Kaisen seine Freude zu finden.
Also macht euch mental dafür bereit, eure (eventuell zukünftigen) Favoriten der Jujutsu praktizierenden Charaktere gegen … die derzeitigen Bedrohungen kämpfen zu sehen (Verzeihung, es wäre doch zu schade, das zu verraten)!

Der Film dreht sich um Okkotsu Yuta, ein ziemlich schüchterner, einsamer Schüler, der auf den ersten Blick nicht nur in ziemlichen Schwierigkeiten steckt, er wurde scheinbar auch noch von seiner Kindheitsfreundin verflucht.
Nach einem unschönen Zwischenfall mit einem Schulspind trifft er auf niemand geringeren als Gojo Satoru, einen sehr berühmten und starken Spezialrang unter den Jujutsuisten, und der wie immer mit Haaren daherkommt, die an diverse Trollspielzeuge aus den 90ern erinnern.
Gojo lädt Okkotsu dazu ein, an der Schule, an der er praktiziert, seinen Fluch unter Kontrolle zu bekommen oder diesen gar ganz auszutreiben, da Yuta sonst ein ganz anderes Schicksal erwarten würde.
So muss sich der Junge mit einem eigentlich ungewollten, harten Training und neuen „Schulkammeraden“ auseinandersetzen. Im Verlaufe des Films lernt unser Protagonist etwas über sich selbst, was sich als unbezahlbar herausstellt, und das nicht nur für die Kämpfe, die ihn noch erwarten werden.

Natürlich werden einige der vielgemochten Schüler der Städtischen Jujutsu Akademie in Tokio ebenfalls einen Auftritt haben. So können Neueinsteiger und Veteranen sehen, wie sich diverse Leute über den Zeitraum verändert haben.
Leider können wir nicht zu sehr auf die Geschichte eingehen, immerhin will man die ganzen Überraschungen ja noch für den Zuschauer bereithalten. Aber die, die einen Blick in dieses Filmwerk wagen, werden außer einer interessanten Geschichte zudem noch ein paar extrem ansehnliche Kampfszenen bekommen. Alle diejenigen, die den Manga bereits kennen, dürfen sich darüber freuen, dass es – bis auf die extra Szenen und eventuelle Überraschungen – eine ziemlich genaue Adaption von diesem ist.

Wieder einmal machen sich TOHO und MAPPA zusammen mit dem Serien Director Sunghoo Park an die Arbeit, um dem Film ordentliches Leben einzuhauchen. Wie auch im Anime selbst kann man sich über Qualität freuen, was die Kampfszenen und die Szenenübergänge betrifft.
Es ist ein Wunder an sich, dass MAPPA dazu in der Lage ist, über zwei Stunden Filmlänge am Stück in dieser Qualität darzustellen.
Es gibt keine große Differenz in Animationsqualität, selbst wenn man den Film pausiert, sind die einzelnen Standbilder makellos. Farbwahl, Qualität der Kolorierung, Lichtverhältnisse, Spezialeffekte, Blickwinkel – alles verschmilzt zu einem äußerst angenehmen und fesselnden Gesamtbild.

Die Szenenplanung selbst grenzt verglichen mit dem Manga an Wahnsinn. Die Menge an wirklich engagierter Arbeit, die in diese Adaption geflossen ist, ist überaus erstaunlich. Man kann förmlich sehen, wie sehr Sunghoo Park und MAPPAs Team alles geben wollten, um dem Universum, welchem sie Leben einhauchen durften, gerecht zu werden. Etwas, das man allein durch den Zeitdruck und die schlechten Arbeitsbedingungen in Japan nur selten sehen kann.
Keine verwackelten Linien, keine abgeflachten oder matschigen Farben, wo sie nicht sein sollten. Selbst die Bewegungen der Charaktere außerhalb eines Kampfes sind immer knackig, schnell und präzise gehalten.

Und um das Paket noch attraktiver zu machen, gibt es dazu noch einen sehr passenden Soundtrack.
Rock, Synthklänge sowie als auch ein Orchester ziehen sich gut gemixt durch den Film und machen stille Momente darin nur umso dramatischer. Alles in allem erzeugt der Soundtrack eine recht düstere und tragische Stimmung, passend zu Yutas Schicksal und Einstellung.

Und das Soundeffekteteam hatte ebenfalls viel Freude am Projekt. Man hat sich viel Mühe gemacht, um jeden Ton trotz der guten, vordringenden Hintergrundmusik herausstechen zu lassen, immer im Sinn, dass die Zuschauer nicht nur die Spannung fühlen können, sondern auch jeden Treffer, den Schmerz und selbst die Geräusche der Flüche, die sich ineinander winden, während sie sich über die Leinwand bewegen.

Alle, die gut nachvollziehbare Charaktere mögen, die in eine sehr detaillierte übernatürliche Welt integriert sind, werden nicht nur dank der schnellen und mitreißenden Kämpfe Jujutsu Kaisen für sich neu entdecken, selbst wenn man die Serie schon kennt oder gerade die ersten Schritte in das Universum wagt.

Die deutschen Untertitel, die KAZÉ hier benutzt hat, waren größtenteils sehr passend gewählt und der Zuschauer sollte dadurch gut in der Lage sein, die bestimmten Spracheigenheiten der eigentlich japanischen Charaktere nachvollziehen zu können. Man hat gut darauf geachtet, die Eigenheiten darin nicht untergehen zu lassen.
Alles in allem waren in dem uns zur Verfügung gestellten Screener die Untertitel deutlich ersichtlich, von der Größe her passend und das Timing sowie die zusätzlichen Einblendungen ausreichend lange zu sehen.

Die Synchronsprecher haben im Japanischen wie auch im Deutschen wieder ihre bekannten Rollen aufgenommen, mit ein paar Ausnahmen, da es schließlich auch neue Charaktere zu sprechen gibt. Zu diesen Ausnahmen zählt Okkotsu Yuta, welcher im Japanischen von Ogata Megumi gesprochen wird. Hier zeigt sie einmal mehr, wieso man sie in Japan immer wieder als „Den Prinzen“ bezeichnet. Die vielen Jahre im Geschäft haben ihrer Stimme keinen Abbruch getan.
Ihr kennt sie eventuell aus Rollen wie Sailor Moons Tenou Haruka, Ikari Shinji aus EVA oder Naegi Makoto aus Danganronpa.
Yutas Kindheitsfreundin Rika wird dagegen von niemand geringerem als Hanazawa Kana gesprochen, die unter anderem auch Kanroji aus Demon Slayer ihre Stimme leiht und bald auch die Rolle von Ost Horai in Shield Hero 2 übernehmen wird.
Es ist eine Freude, sich Konversationen der beiden anzuhören, allein durch ihre Art zu reden sowie die Tonlagen der beiden, die sich je nach Situation dramatisch ändern können.

Wenn letztendlich der Abspann über den Bildschirm rollt, kann man es kaum fassen, dass man tatsächlich nahezu zwei Stunden mit dem Film verbracht hat. Viele Fans würden ihn mit großer Wahrscheinlichkeit gleich noch ein zweites Mal sehen können.

Wir hoffen also, dass euch die wilde Fahrt durch das allererste Kapitel von Jujutsu Kaisens Erfinder Akutami Gege ebenfalls gefallen wird.
Vergesst nicht, nach dem Abspann noch ein wenig sitzen zu bleiben, falls ihr Zeit und genug Sitzfleisch besitzt, denn es erwartet euch noch eine kleine Bonusszene als Überraschung.

Die teilnehmenden Kinos in Österreich, der Schweiz und Deutschland in eurer Nähe könnt ihr unter diesem Link finden.

Falls ihr auf der Jagd nach Merchandise, Figuren oder ähnlichem sein solltet, gibt es bereits PopUp Parade Trading Art-Figuren, Nendoroids und Accessoires zu dem Film, allem voran eine Großfigur von Yuta und Rika, sogar in Menschengestalt.