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Test

Im Test: Binary Domain

Von Seelenlose, Klischee-Amerikanern und japanischer Science-Fiction: Taugt SEGAs Einstieg ins 3rd-Person-Shooter-Genre oder ist Binary Domain nur ein magerer Gears of War 3-Abklatsch? Erfahrt es in unserem Test.

Artikel-Autorin: Alexandra

Als allererstes eine Frage:

Wie können weibliche Roboter “Kinder” von Menschen bekommen?

Antwort: Weil sie es durch die Amada Corporation können.

Näheres werdet ihr in dem Spiel erfahren und ich kann nur sagen: Äußerst interessant!

Binary Domain ist ein teambasierter Shooter von Toshihiro Nagoshi, dem Schöpfer vieler bekannter Videospiele von SEGA, wie z. B. der hochgelobten Yakuza-Serie. Anders als die Japanokultreihe ist Binary Domain neben der PlayStation 3 auch für die Xbox 360 erhältlich. Diese Version haben wir unseren Test unterzogen.

Singleplayer und Multiplayer sind möglich. Während man im Einzelspielermodus reichlich Auswahl hat und er sich sehr gut spielen lässt, wird man in dem Koop-Modus leider enttäuscht. Außer einem lauen Horde-Modus ist hier nichts zu finden.

Was auffällt ist, dass das Spiel doch sehr überraschend actionreich ist und dass taktische Überlegungen notwendig sind, um erfolgreich an das Ziel zu gelangen. Negativ aufgefallen ist, dass die deutsche Synchonisation nicht immer perfekt abgestimmt wurde und leicht schwimmende Texturen sind hier und da auch vorhanden. Dennoch ist Binary Domain meiner Meinung nach sein Geld überraschenderweise wert.

Operation Amada City

Es ist ein actionreicher Shooter im Science-Fiction-Stil. Die Amada Corporation: Zu Anfang entwickelt sie Roboter und Maschinen für Industrien und Haushalt, doch dann werden die ersten menschlichen Roboter entwickelt und durch ein Komplott werden die Entwürfe entwendet und die menschlichen Roboter gehen in Serie. Diese sogenannten “Seelenlosen” sind äußerlich und charakterlich kaum noch von einem Menschen zu unterscheiden. Das ganz spielt sich 2080 ab und Japan lebt in einem vollständigem Isolationismus umgeben von einer riesigen Flut-Verteidigungsmauer. Auch gibt es eine klare Anweisung: Wer kein Japaner ist, kommt auch nicht rein!

Ihr seid der typische Klischee-Amerikaner names Dan Marshall, ausgebildet in einer multinationalen Elite-Eingreiftruppe, die genau für eben solche Roboterzwischenfälle vorbereitet wurden. Da Japan nicht mit der UNO kooperiert, bekommst du den Auftag zur Infiltration des Staudammes.

Natürlich geschieht das nicht alleine. Euer Team besteht aus einem weiteren amerikanischen Elitesoldaten, einem sehr durchtrainierten und bulligen, schwarzen Engländer, einer chinesischen Scharfschützin und einer kampferprobten, kühlen Engländerin. Wenig später gesellt sich dann noch ein Kampfroboter hinzu, der einen französischen Akzent (?) besitzt aufgrund, weil er aktives Mitglied in einer französischen Einheit war.

Gemeinsam geht es dann von der Flutmauer durch die Slums der überschwemmten Altstadt hinauf. Den größten Teil des Weges legt ihr natürlich mit dem Blick über die Schulter auf ein Fadenkreuz zurück, aber das Spiel nimmt sich auch immer wieder kurze Atempausen und zeigt euch, wo mit wem und auch gegen wen ihr kämpft. Während der Kämpfe könnt und müsst ihr mit eurem Team kommunizieren. Ein kleiner Tipp: Falls euch mal so richtig nach fluchen und beleidigen ist, dann sei euch gesagt, dass das in Binary Domain sogar manchmal mehr als erwünscht ist.  😉

Nun ja, ihr kämpft euch durch, bis ihr die Amada-Hauptzentrale erreicht habt. Aber aufgepasst: Ihr habt es immer wieder mit einem oder mehreren hintereinanderfolgenden Bosskämpfen zu tun, die immer schwerer werden je näher ihr eurem Ziel kommt. Wer Herausforderungen dieser Art liebt, wird sich bei diesem Spiel nicht enttäuscht werden.

Während eurer ganzen Mission werdet ihr von zwei sehr hartnäckigen japanischen Polizisten verfolgt, die im Laufe des Spiels für eine überraschende Wende sorgen werden.

Pimp my soldier

Bei dem langen Weg, den ihr zurück gelegt habt, wird euch sicher schnell auffallen, dass die Steuerung ziemlich gut von der Hand geht. Auch das Kaufen und Modifizieren von Waffen gestaltet sich problemlos, denn an verschiedenen Stellen eures Weges stehen Munitions-Checkpoints. Dort könnt ihr je nach Guthaben, welches ihr durch erfolgreich erledigte Kämpfe erwirtschaftet, verschiedene Waffen, Munition und Medi-Packs kaufen. Dies alles findet ihr unter “Kaufen“!

Unter der Rubrik “Verbessern” habt ihr die Möglichkeit nicht nur eure eigenen Knarren, sondern auch die Waffen eurer Team-Mitglieder zu verbessern und ihnen auch ihre Medi-Packs aufzufüllen.

Der Showdown findet dann in dem Hauptgebäude der Amada-Corporation statt, wo ihr nochmal richtig gefordert werdet. Vor allem aber eure Nerven, denn was euch da erwartet, erfordert eine Menge Geschick.

Der Mehrspielermodus

Nun kommen  wir nochmal auf den Multiplayer zu sprechen. Nach einem doch sehr gelungenen  Solo-Kampagne hat der Koop-Modus weniger zu bieten. Zur Auswahl stehen nur der Verus-Modus und Invasions-Modus. Der Invasions-Modus spielt sich wie Horde, die man auch von Gears of War 3 kennt. Ähnlich gilt es auch hier, taktisch und gemeinsam zu kämpfen. Dagegen ist der Versus-Modus vielschichtiger. Hier ist man alleine oder im Team unterwegs und Ziel ist es, das gegnerische Team zu beseitigen und genug Punkte zu sammeln. Außerdem ist taktisches Handeln Voraussetzung und z. B. die Bomben so zu plazieren, das sie zum richtigen Zeitpunkt explodieren, um so zum gewünschten Erfog zu führen.

Was allerdings die Freude des Spiels trübt, ist, dass die Server manchmal überlastet sind und damit zu rechnen ist, dass man immer mal wieder aus dem Spiel fliegt oder den Kontakt zum Team verliert. Wenn man darüber aber hinwegsehen kann, macht der Versus-Modus mit den richtigen Leuten eine Menge Spaß.

Die PC-Version erscheint übrigens schon im April sowohl in digitaler Form als auch im stationären Handel.

Video: Die ersten 15 Minuten in Binary Domain (PS3-Version) mit Sprachvergleich

Fazit

Binary Domain ist ein 3rd-Person-Shooter mit einem Hauch von Science-Fiction, der eine Menge Spielzeit und Spaß bietet. Es ist ein unterschätztes Spiel, das mehr Aufmerksamkeit verdient. Wem Gears of War 3 gefallen hat, der sollte Binary Domain mal gespielt haben.

Binary Domain
System: PS3, Xbox 360
Getestet mit: Xbox 360
Preis: ab 43 Euro
Genre: Action
Entwickler: SEGA CS1 Team
Publisher: SEGA

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