Einmal mehr präsentieren wir euch drei spannende Download-Games. Action, Taktik und eine Prise RPG gefällig? Dann seid ihr hier genau richtig.
Habt ihr gestern den ganzen Tag lang vergebens auf den Download Donnerstag gewartet? Dann solltet ihr uns ganz fix auf Twitter (@XTgamer) folgen, da ihr dort stets auf dem Laufenden seid, was den Blog und die aktuelle weltpolitische Hochwasserlage betrifft. Steht uns das Wasser bis zum Hals, weil die extra aus der Antarktis angeschifften Eisbrocken zur Kühlung der Server bei unserem Hoster geschmolzen sind, erfahrt ihr das dort als erste. Jetzt aber Vorhang auf für drei interessante Games.
Canabalt – Sind wir bald da?
Das Arcade-Game Canabalt ist schon seit geraumer Zeit für Smartphones und auch als kostenloses Flash-Browserspiel im Netz erhältlich. Beatshapers (StarDrone) haben das Spiel nun für die PS minis-Plattform neuaufgelegt. Ob ihr nun auf der PlayStation Vita, der PlayStation Portable oder der PlayStation 3 spielt, ist ganz gleich. Ihr benötigt sowieso nur einen Button.
Die Prämisse von Canabalt ist simpel gehalten: Eines Morgens greifen unbekannte Lebewesen die Erde an und ihr müsst aus der zerstörten Stadt flüchten.
In einer zwei-dimensionalen Ansicht rennt der namenlose Protagonist von links nach rechts. Die Abschnitte sind dabei zufallsgeneriert angeordnet. Mit dem X-Knopf lasst ihr den Gejagten springen. Ihr beweget euch von einem Dach zum nächsten, müsst Kisten und unbekannten Objekten ausweichen. Außerdem bricht euch buchstäblich der Boden unter den Füßen häufig weg. Hier ist nicht nur Timing, sondern auch die richtige Dosierung des Sprungs gefragt. Manchmal ist es sinnvoller, die Kisten einfach mitzunehmen und langsamer zu werden, als in den sicheren Tod zu springen.
Canabalt bietet kurzweiliges Gameplay und sein monochromer Limbo-esquer Grafikstil ist sehr einprägsam. Es handelt sich um einen dieser Arcade-Titel, die dank ihrer Highscore-Funktion und simplen Spielmechanik immer wieder zwischendurch Spaß machen. Für 1,99 Euro auf jeden Fall einen Blick wert. Wir verlosen übrigens am Wochenende anlässlich unseres Quizzes drei Downloadcodes zum Spiel.
Spectral Souls: Resurrection of the Ethereal Empires – Verschieben nach Zahlen
Hinter dem sperrigen Titel steckt ein J-TRPG. Wenn ihr jetzt nur Bahnhof versteht, ist das nicht weiter tragisch. Es ist ein japanisches Taktik-Rollenspiel. Wie etwa in Tactics Ogre oder Final Fantasy Tactics verschiebt ihr eure Party-Mitglieder auf einem Rasterbrett und gebt ihnen Angriffsbefehle. Das Spiel ist 2006 das erste Mal für die PSP in den USA erschienen und stammt von Idea Factory, die auch Hakuoki (Test) programmiert haben. Nachdem Ende 2010 eine Androidversion veröffentlicht wurde, gibt es nun seit etwas über einem Jahr auch endlich eine europäische PSP-Fassung, die Ghostlight im PSN freigegeben hat.
Die Story handelt von dem ewigen Kampf zwischen Dämonen und Menschen. Die Menschheit wurde von den Dämonen versklavt, will aber im Zweiten Neverland-Krieg im Jahr 1053 die Unabhängigkeit erreichen. Auf Seiten der menschlichen Rebellion kämpfen wir mit der Fitishia Liberation Army gegen die auf die Erde einfallende Imperial Neverland Army. Soldaten, Bestien, Insekten und Pflanzen stellen sich uns entgegen. In den rundenbasierten Kämpfen könnt ihr die Angriffe eurer Einheiten kombinieren. Spectral Souls unterscheidet zwischen “charge” und “hold”. Ladet ihr mit “charge” eure Attacke auf, so wird diese Fähigkeit automatisch mit dem nächsten Angriff eines Gruppenmitglieds auf den gleichen Feind verkettet. Mittels “hold” benutzt ihr zwei oder mehrere Fähigkeiten einer Einheit im gleichen Zug. In späteren Auseinandersetzungen wird es wichtig, diese beiden Taktiken vereint zu nutzen und stehts im Auge zu behalten, wer als nächstes am Zug ist und wie man dessen Stärken mit dem aktuellen Charakter am besten kombiniert.
Eure Gruppe besteht aus Fern-, Nah-, Misch- und Magie begabten Kämpfern und wird auf eurer Reise immer größer. Die Einheiten haben unterschiedliche Werte in den Kategorien Stärke, Vitalität, Agilität, Initiative und Glück. Durch geschicktes Einsetzen der Fähigkeiten könnt ihr innerhalb der Kämpfe eure Figuren aufleveln und dessen Eigenschaften verbessern.
RPG-typisch gibt es auch etwas Entscheidungsfreiheit innerhalb der Missionen. So entscheidet ihr, ob ihr einem dem Untergang geweihten Fort helft oder die Truppen lieber anderweitig nutzt. Apropos: Anders als bei der Konkurrenz verschiebt ihr eure Armeen auf einer großen Weltkarte and grast nacheinander unterschiedliche Events ab. Ihr könnt auch zwischen verschiedenen Armeen hin und her schalten und so individuelle Aufträge absolvieren.
Dass das Spiel im ersten Jahr der PSP erschienen ist, merkt man Spectral Souls in technischer Hinsicht an. Klar, die Grafik kann mit aktuellen PSP-RPGs wie Trails in the Sky (die ersten 30 Minuten im Video) nicht mithalten. Darum geht es aber gar nicht. Die ultra langen Ladezeiten wurden schon beim Release der US-Diskversion 2006 bemängelt. Im 2011er PSN-Release lädt das Game innerhalb der Gefechte ebenfalls ständig nach. Kombiniert mit der ruckeligen Framerate ergibt das ein sehr unschönes Bild. Habt ihr einen Großteil der Animationen kennengelernt, empfiehlt es sich diese in den Optionen abzustellen. Dann läuft Spectral Souls zur Hochform auf, bietet euch schnelle, taktisch fordernde Kämpfe und macht auch endlich richtig Spaß.
Als Vorabfazit bleibt zu sagen, dass die Story in den ersten Stunden eher nettes Beiwerk ist. Spectral Souls’ Spielmechanik macht aber so viel richtig, dass Fans von anspruchsvollen Kämpfen und rundenbasierter Taktik mit dem 17,99 € (PSN) bzw. 10,23 € (Google Play) teuren Game viel Spaß haben werden.
Ys: The Oath in Felghana – Einfach mal Dampf ablassen
Wie schon vergangene Woche lassen wir bei der letzten Vorstellung lieber bewegte Bilder sprechen und präsentieren euch die ersten 30 Minuten der PC-Umsetzung von Ys: The Oath in Felghana, einem Action-Rollenspiel aus Japan.
Ganz wie Spectral Souls ist auch dieser Ys-Sprössling schon etwas älter. Im Sommer 2005 erschien das RPG für Windows-PC in Japan. Fünf Jahre später folgte eine PSP-Portierung, die dank XSEED Games endlich auch westlichen Gamern zugänglich gemacht wurde. Dem US-Publisher ist es nun zu verdanken, dass Ys: The Oath in Felghana in einer Steam-Version erhältlich ist.
Das Kampfsystem ist sehr intuitiv. Mit einem Button springt ihr, ein weiterer teilt Schläge aus. Prescht ihr auf die Gegner zu, gibt es eine Dash-Attacke. Attackiert ihr im Sprung, könnt ihr den Feind betäuben, was bei den Gegnerscharen sehr nützlich ist. Diese Angriffe lassen sich auch zu Kombos verzahnen. Zusätzlich gibt es noch einen Wutmodus, den ihr nach erfolgreichen Attacken oder gelungenem Ausweichen von gegnerischen Attacken auslösen könnt. In diesem Super-Saiyajin-artigen Modus seid ihr besonders stark und wirbelt regelrecht durch die Monsterhorden. Dass die Feinde Items fallen lassen, die eure Eigenschaften wie Widerstandskraft oder den Schaden verstärken, fügt sich homogen ins Spielgeschehen ein. Eine Parrierfunktion wäre nicht schlecht gewesen.
Was ihr im Video nicht seht: Bosskämpfe gibt es auch. Die sind besonders schwer, da ihr erst einmal die Schwachstelle des Obermotzes herausfinden müsst und dabei möglichst nicht getroffen werden dürft. Da es keine Gesundheitstränke gibt, wird das schnell zur Geduldsprobe: Versucht ihr es so lange, bis es klappt, oder ladet ihr beim nächsten Speicherpunkt (ihr sichert das Spiel nach alter Tradition an Schreinen) und erledigt ein paar Monster, um im Rang aufzusteigen und dadurch mehr Schaden auszuteilen. Waffen werden durch Benutzung nicht automatisch verbessert. Ihr könnt aber beim Händler neue erstehen.
XSEED Games hat ganz Arbeit geleistet bei der Umsetzung auf Steam. Erstmals gibt es High-Res-Auflösungen, Kantenglättung, diverse Qualitätseinstellungen und Steam Cloud-Unterstützung. Die Bedienung per Maus und Tastatur funktioniert wie in vergleichbaren Action-RPGs aus der isometrischen Ansicht (Sacred, Diablo). Stöpselt ihr einen Xbox 360-Controller an den PC, wird auch dieser ohne Murks erkannt und verrichtet seine Arbeit top. Letzterer wurde auch für die Aufnahme des Videos benutzt.
Die Atmosphäre von Ys ist gut gelungen. Jeder Charakter hat seine Hintergrundgeschichte, die Schauplätze sind detailliert gestaltet und die Musik weckt bei jedem Stubenhocker die Abenteuerlust. Obwohl ich persönlich mit dem Ys-Universum gar nicht vetraut war, bin ich sehr schnell in The Oath in Felghana reingekommen und kann es für jeden Neueinsteiger rundum empfehlen.
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