1993 beglückten uns die Worms-Erfinder aus dem Hause Team17 mit einem Jump’n’Run, das mit Prinzessin und Goldmünzen auskommt, jedoch auf einen ungewöhnlichen Helden setzt. 20 Jahre später wird das Spiel nun neu aufgelegt.
Superfrog HD ist eines der ersten Spiele des britischen Traditionsstudios Team17, das seit 1995 fast alljärhlich seine ruhmreiche Rundenstrategie-Serie Worms fortsetzt. Zwei Jahre zuvor erschien Superfrog für den Amiga. In sechs Welten (Spukhaus, Eiswelt, Zirkus u.m.) gilt es eine gewisse Anzahl an Münzen zu sammeln und dann zum Ausgang des Levels vorzustoßen.
Das HD-Remake ist seit Ende August im PlayStation Store für PlayStation 3 und PS Vita erhältlich. Dank Cross-Buy erhaltet ihr für 7,99 Euro beide Versionen des Spiels und könnt mit Cross-Save eure Speicherstände und Levelkreationen bequem über die Cloud des Heimnetzwerks übertragen und per Cross-Controller die Vita als Eingabegerät an der PS3 verwenden und exklusive Geheimgänge freilegen. Trophäen (maximal Gold) und Online-Leaderboards sind ebenfalls enthalten.
Im Gegensatz zu Mario und Sonic ist der Superfrog doch etwas in Vergessenheit geraten. Im Grunde ist er eine Mischung der bekannten Figuren von Nintendo und SEGA. Der Superfrog ist flott unterwegs, hat aber auch ein großes Hüpfpensum zu erfüllen. DIe Level bieten Raum zum Erkunden und sind Metroidvania-mäßig aufgebaut. So schnell wie die vier Level pro Welt (bei einer Bewertung von ein bis drei Sternen) abgeschlossen sind, ebenso flott zeigt sich, warum Superfrog nicht zu den Urgesteinen der Jump’n’Runs zählt. Für die teils kniffligen mit Stacheln und Kettenbällen (erinnern stark an die Kettenhunde in Super Mario) Passagen ist der Frosch einfach zu schnell. Da hilft in diesem Fall nicht einmal das sonst so präzise Steuerkreuz der PlayStation Vita.
Außerdem wird das in kurzen Sequenzen entstehende hohe Tempo schnell weider durch eine wirre Levelarchitektur ausgebremst. An Power-ups könnt ihr auf Geschwindigkeitsboosts oder kurzzeitige Unverwundbarkeit zurückgreifen. Da die Fledermäuse, Würmer, Bienen & Co. sowieso keine allzu große Gefahr für euch darstellen, wird das Spiel somit nochmals vereinfacht. Cool: Ab und an gibt’s Schalter, die man zur richtigen Zeit aktivieren muss, ähnlich wie in Velocity oder Spelunker. Am Ende jedes Levels könnt ihr am Flipperautomat die klassischen Level freischalten. Die Architektur blieb weitesgehend unangetastet, allerdings befinden sich im Amiga-Original mehr Fallen und anspruchsvollere Sprungparcours, nun also doch etwas herausfordernderes. Apropos: In der Froschprüfung gibt es ein knappes Zeitlimit. Hier sind Speedrun-Experten gefragt und punktgenaue Sprünge Pflicht, was bei der schwammigen Steuerung nur mäßig Sinn macht.
Gibt es in manchen Jump’n’Runs wenig einzusameln, fährt Superfrog HD ganze LKW-Ladungen an Obst auf. Jede noch so kleine Frucht ist im Spiel vertreten, Nom Nation erfüllt hingegen die pädagogischen Ansprüche unserer Meinung nach etwas besser. Besonders mposant sind die dynamischen Kameraeinstellungen in Punkto Zoom, die die technische Ausgereiftheit des Remakes zur Schau stellen. Das kunterbunte Abenteuer läuft flüssig und ist detailreich ausgestattet, mit einem Rayman: Legends kann es natürlich nicht mithalten.
Unter’m Strich ist Superfrog HD ein kurzweiliges und günstiges Jump’n’Run für PS3 und Vita. In punkto Bedienung, Präsentation und Umfang hätte Team17 jedoch gern eine Schippe drauflegen können.Ein teils unberechenbares Sprungverhalten ist bei einem Jump’n’Run eben nicht gerade von Vorteil, wie die Erfahrung beweist.Fans des Originals, die noch nicht die PC-Version (u. a. GOG) besitzen, können hier ruhig zugreifen, an schlagkräftiger Konkurrenz mangelt es im Genre aber nicht gerade, weswegen man hier Abstriche machen muss.