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Habt ihr unsere vorhergehenden Tests der Senran Kagura-Spiele gelesen, kennt ihr unsere Meinung zur Serie. Jegliches Potenzial, das die Reihe jemals hatte, ist schon lange verschwunden. Stattdessen gibt’s billige Ableger als Eier-legende Wollmichsau. Peach Beach Splash folgt diesem Trend mit eklatanten spielerischen Schwächen und einer schwachen Handlung.
Senran Kagura: Peach Beach Splash (PBS) spielt nach den Vorkommnissen von Estival Versus. Allerlei Shinobi werden zu einer neuen Veranstaltung eingeladen: das titelgebende Peach Beach Splash. In diesem Turnier wird ohne Shinobi-Fähigkeiten gekämpft, stattdessen werden die Teilnehmer dazu gezwungen, Wasserpistolen zu verwenden, aus … Gründen.
Einer unserer prägnantesten Kritikpunkte an Estival Versus und Bon Appétit! war die völlig sinnlose Geschichte und PBS legt da sogar noch nach und nicht im Positiven. Die gesamte Haupthandlung ist für die Tonne und kommt gänzlich ohne Charakterentwicklung oder interessanten Ereignissen aus. Das Durchspielen des Story-Modus fühlt sich nach Zeitverschwendung an, da man schon weiß, dass am Ende sowieso kaum etwas passiert. Zumindest ist die Spielzeit von PBS kürzer als die Estival Versus‘, wodurch wir weniger von den albernen Dialoge durchstehen müssen.
Wäre der spielerische Teil wenigstens unterhaltsam, könnte man die Probleme mit der Story vernachlässigen, aber um ehrlich zu sein ist PBS furchtbar. PBS ersetzt das Brawler-Gameplay mit Elementen eines Third-Person-Shooters. Ihr kämpft, abhängig vom Level, im 5 Frau starken Team gegen andere Gruppen an Shinobi oder Gegnerwellen. In PBS zielt ihr per Lock-on-System, was den Kampf gegen die doofen auf euch zustürmenden Feinde umso einfacher gestaltet.
Bewegt ihr euch umher, genießt ihr den besten Teil des Spiels. Ihr steigt mit eurem Jetpack, das an einen Wasserbehälter angeschlossen ist, hoch in die Lüfte und flitzt blitzschnell durch die Level. Das Dashen fühlt sich etwas schwerfällig an, denn ihr dreht euch lahm und die Kamera ist schrecklich.
Das Schießen macht in PBS nicht sonderlich viel Spaß, da stets die gleichen Wassereffekte dargestellt werden. Sobald ein paar Leute anfangen zu schießen, kann man kaum sagen, was eigentlich passiert und ob ihr gar Schaden nehmt. Hinzu kommt die schlechte Bildwiederholungsrate, die euch weiter lähmt, sobald ein paar Leute zu schießen beginnen. Das alles führt dazu, dass jede Partie in einem heillosen Durcheinander endet. Am Schlimmsten ist die Tatsache, dass PBS trotz der schlechten Performance nicht einmal gut aussieht. Die Umgebungen sind langweilig und der Detailgrad der Charaktermodelle ist gering, was die konstanten Ruckler umso schlimmer macht.
Ihr habt Zugriff auf Hauptwaffen wie Maschinengewehren und Raketenwerfern und auch auf Karten mit zahlreichen Fertigkeiten. Neue Karten schaltet ihr durch das Absolvieren von Partien oder über den spieleigenen Laden. Jede Karte wird in ihrer Seltenheit bewertet. Dieser Wert bestimmt die Stärke der Karte: je seltener die Karte ist, desto mehr ist sie wert. Das Spielkartensystem ist gemeinsamt mit dem Auflevelsystem eines der größten Mankos von PBS.
Charaktere, Waffen und Karten können allesamt bis auf Level 10 gesteigert werden. Jeder Charakter besitzt auf der höchsten Stufe drei Mal mehr Lebensenergie als zu Beginn des Spiels. Waffen und Karten werden sehr mächtig, wenn ihr sie auflevelt. Das wäre also kein Problem, wenn die Levelboni nicht im Mehrspielermodus Anwendung finden würden.
Die Tatsache, dass ihr grinden müsst, um online eine Chance zu haben führt zusammen mit dem Nischenstatus der Senran Kagura-Serie dazu, dass der „Multi-Splash“-Bereich schon seit wenigen Tagen nach Veröffentlichung des Spiels einer Geisterstadt gleicht. Einen anderen Spieler für ein kompetitives Match zu finden, ist so gut wie unmöglich und selbst in den kooperativen Modi sind nur wenige Spieler gleichzeitig zugegen. In unseren Versuchen, mit anderen zu zocken, trafen wir lediglich drei andere Spieler an.
Mehrspielervideo (Francescos Perspektive)
Mehrspielervideo (Patricks Perspektive)
Fazit
Die tote Mehrspielerkomponente von PBS führt zusammen mit dem mangelhaften Einzelspielermodus dazu, dass es kaum Kaufgründe für das Spiel gibt. Die Qualität der Senran Kagura-Serie befindet sich schon seit Langem im freien Fall und der neueste Teil beweist das nur allzu sehr.