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Im Test: Lapis x Labyrinth

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Lapis x Labyrinth ist nach Penny Punching Princess und The Princess Guide der dritte süß und simplistisch gehaltene Titel von Nippon Ichi Software. Kennt ihr bereits die genannten Games, ist es wenig überraschend, dass auch dieses Spiel wenige Stunden Spielspaß bietet, ihm danach aber die Luft ausgeht.

Seid ihr auf der Suche nach einer epischen Geschichte mit erinnerungswürdigen Charakteren, seid ihr hier falsch. Als Teil einer Gruppe von Abenteurern kommt ihr in einer verlassenen Stadt an und sucht nach Schätzen, die angeblich unter jener begraben worden sind. Die Hintergrundgeschichte ist einfach gestrickt und dient als Vorwand, um sich in die namensgebenden Labyrinthe zu stürzen. Es ist offensichtlich, dass man sich nicht auf die Erzählung einer Story fokussiert hat, doch mehr als zehn Minuten hätte man schon auf der gesamten Reise dafür aufwenden können.

Das Erkunden der Verließe unterhalb der Stadt gestaltet sich einfach. Eure Gruppe besteht aus vier Charakteren, die sich wie die Bremer Stadtmusikanten aufeinander stapeln. Die unterste Figur steuert ihr. Jedes Gruppenmitglied entspricht einer aus acht Klassen, die über unterschiedliche Standardattacken und Fähigkeiten verfügen. Angriffe sind einfach zu vollführen. Die Steuerung erinnert dabei an die Super Smash Bros.-Serie. Jede Klasse hat darüber hinaus verschiedene Skills. Ihr braucht keine Zeit damit zu verbringen, eure Gruppe möglichst sinnvoll zusammenzustellen. Sobald eure Gruppe aus vier Mitgliedern besteht, werdet ihr im Spiel mit so gut wie allem fertig. Ihr könnt zwar mit anderen Klassen experimentieren, doch es gibt kaum Gründe euch um eure Begleiter zu scheren. Stattdesssen konzentriert ihr euch auf die Figur, die ihr für den Großteil des Spiels kontrolliert.

Nachdem ihr eine Mission vom Auftragsbrett ausgewählt habt, arbeitet ihr euch Stockwerk für Stockwerk zum Boss-Monster vor. Um ein Stockwerk abschließen zu können, müsst ihr von Monstergruppen bewachte herumliegende Kristalle zerstören und das Ausgangsportal erreichen. Feinde stellen selten eine Herausforderung dar und fordern von euch lediglich, ein bis zwei Fähigkeiten einzusetzen und schon geht’s weiter zur nächsten Gruppe. Es kommt eine ähnliche Stimmung wie in den Warriors-Spielen auf, da ihr mühelos Hunderte von Feinden besiegt. Die aufgestapelten Charaktere könnt ihr zur Unterstützung in den Kampf herbeirufen, was das auf dem Bildschirm herrschende Chaos weiter erhöht und hier und da das ewige Knöpfchendrücken kurz unterbricht. Habt ihr genug Gegner ins Jenseits befördert und ausreichend Geld gesammelt, aktiviert sich die Fever Time (Fieberzeit). Dadurch seid ihr für kurze Zeit unverwundbar und angegriffene Gegner lassen Edelsteine regnen. Dieser Modus ist sehr energiegeladen und visuell ein reines Spektakel. Da man im Laufe des Spiels ständig in diesen Modus wechselt, verliert er nach ein paar Stunden seinen Charme.

Die Kämpfe sind visuell etwas überladen, verschaffen euch aber immerhin Geld und Zugang zu neuer Ausrüstung. Der Grafikstil von Lapis x Labyrinth gefällt uns in ausgewählten Momenten aufgrund der süßen Charaktersprites und opulenten Angriffsanimationen gut. Die Dungeons sind allerdings detailarm und bestehen lediglich aus unterschiedlichen Arten von Plattformen und Blöcken, in unterschiedliche Grundrisse gequetscht. Auch thematisch herrscht in den Dungeons Abwechslungsarmut und es scheint oft so, als hätte man sie nur neu eingefärbt oder ihnen einen neuen Hintergrund spendiert. Zumindest verleiht ihnen die einzigartige Musik eine gewisse Form von Identität. Doch selbst dann fühlt es sich häufig so an, als ob ihr auf der Stelle tretet, da alles aussieht wie aus einem Guss. Die Switch-Version von Lapis x Labyrinth leidet darüber hinaus über Probleme in der Bildwiederholungsrate. Wie zuvor erwähnt bietet das Spiel ein paar schöne Sprites und einen insgesamt farbenfrohen Stil. Sobald ihr allerdings größere Gegnergruppen bekämpft, besonders während Fever Time, läuft die Bildwiederholungsrate Schrittgeschwindigkeit ab. Diese Einbrüche sind im TV-Modus weniger häufig zu beobachten, doch besonders zu Spielbeginn stellt das ein unübersehbares Problem dar.

Nach den ersten paar Missionen habt ihr schon den Großteil von dem, was Lapis x Labyrinth zu bieten hat, gesehen. Es gibt keinerlei freischaltbare Moves und viele Gegner unterscheiden sich lediglich in ihrer Farbe oder im Skin. Selbst die Grundrisse der Stockwerke werden ständig wiederholt und die ewig gleichen Umgebungsstile tragen zur fehlenden Abwechslung bei. Es ist trotzdem unterhaltsam, durch Wellen von Gegnern zu walzen und viel verschiedenes Loot zu sammeln, doch sobald ihr am Ende der Hauptgeschichte angelangt seid, ist der Überdruss des einfach gehaltenen Kampfsystems hoch. Die darauf folgenden Missionen sind deutlich knackiger, doch da sich hier spielerisch nichts ändert, muss ich das Spiel schon sehr gut gefallen, um hier noch weiterzuspielen.

Diese fehlende Spieltiefe  erreicht ihren Höhepunkt durch die Einrichtungen, die ihr nach Abschluss eines Teils des Labyrinths freischaltet. Erst dann könnt ihr nicht nur eure Ausrüstung, sondern auch die Charaktere selbst verbessern – sowohl durch die Steigerung von einzelnen Statuswerten als auch durch Gegenstände, die die Fähigkeiten eurer gesamten Gruppe erhöhen. Klingt gut auf dem Papier, doch defakto führen keine dieser System zu einer interessanten Weise, eure Figuren zu individualisieren. Schließlich findet ihr schnell heraus, welche Upgrades sich lohnen und welche man besser ignoriert. Beispiel: Warum sollte man mehr Schaden gegen bestimmte Gegnertypen austeilen wollen, wenn man direkt den Gesamtschaden erhöhen kann. Es gibt allerlei Werte und Effekte, die bestimmten Waffen zugeordnet wurden, doch die meisten stellen sich als nichts sagend oder schlicht nutzlos heraus.

Fazit

Lapis x Labyrinth ist kein schlechtes Spiel, es ist nur sehr einfach gehalten und es fällt dem Spiel schwer euch dazu zu motivieren, zehn oder mehr Stunden darin zu investieren, um es durchzuspielen. Wäre es zu einem Preis von rund 10 Euro erhältlich, dann würde uns nicht gerade schwer fallen eine Empfehlung dafür auszusprechen, sofern ihr ein simples Actionspiel für zwischendurch sucht. Zu dem aktuell veranschlagten Preis finden wir jedoch keinen vernünftigen Grund dafür, dieses Spiel statt einem der interessanteren und bedeutenderen Veröffentlichungen in diesem Jahr zu wählen.