In gewohnter Manier veranstaltet EA mit EA PLAY ein eigenes Event kurz vor der E3 und wir waren für euch dort.
EA PLAY 2019 findet wie im Jahr zuvor im Hollywood Paladium statt. Hierbei handelt es sich um ein Konzertgelände mit Außen- und Innenbereichen direkt am Sunset Boulevard im Herzen Hollywoods. Statt der üblichen drei Tage läuft die Veranstaltung diesmal nur am Samstag und Sonntag und die Livestreams hat man entgegen der ersten Ankündigung auf den Samstag beschränkt.
Der erste der beiden Tage der EA PLAY war gut besucht. Bereits kurz nach dem offiziellen Startschuss um 9 Uhr gab es eine meilenweite Schlange rund um das Palladium den Sunset Boulevard hinunter. Im Inneren bot sich ein ähnlich volles Bild, allerdings ist das Gelände recht übersichtlich und alles schnell zu erreichen. Die Wartezeiten hielten sich mit durchschnittlich einer dreiviertel Stunde ebenfalls im Rahmen. Auch an ausreichend Sonnenschutz und genügend gratis Wasser wurde gedacht. Der Eventcharakter wurde durch den Aufbau einer zentralen Bühne, auf der sich z. B. Respawn-Gründer und Call of Duty-Vater Vince Zampella die Ehre gab oder neue Die Sims- oder Apex Legends-Inhalte diskutiert wurden. Das Musikprogramm aus den Vorjahren, in denen Nas, Robert Delong & Co. auftraten, wurde gestrichen. Doch nun zu den eigentlichen Spielen.
Star Wars Jedi: Fallen Order
In einem Kinosaal präsentierte man uns das heiß ersehnte neue Star Wars-Spiel aus dem Hause Respawn. Dabei wurde eine knappe Viertelstunde vom Entwickler live vorgespielt. Protagonist Cal Kestis schwimmt auf einem namenlosen Planeten zwei riesigen imposanten AT-ATs entgegen. Flugs erklimmt er den ersten Koloss und hüpft locker flockig von einem zum nächsten Moosbewuchs. Das erinnert an Spiele wie Uncharted und Shadow of the Colossus. Fallen Order ist also ein Action-Adventure aus der Verfolgerperspektive.
Die für die Messe kreierte Demo ist eindrucksvoll, da in 14 Minuten eine Menge gezeigt wird. Und: Alles geht fließend ineinander über. Ladezeiten? Fehlanzeige. In dieser kurzen Verschnaufpause zwängt sich Cal durch eine enge Gasse. Im Verlauf der Präsentation schließt er sich mit dem Rebellenanführer Saw Gerrera aus dem Star Wars-Film Rogue One zusammen und nutzt sein Lichtschwert um sich in grazil und flüssig animierten Kampfsequenzen seiner Gegner zu entledigen und als Fortbewegungsmittel, wie Lara Croft ihren bewehrten Enterhaken nutzt. Cal ist allerdings ja ein Jedi, darf also mit der Macht herumspielen. Das hat schon in Star Wars: The Force Unleashed viel Freude gebracht. Auch in Fallen Order stehen euch allerlei Möglichkeiten zur Verfügung, Rätsel zu lösen und Sturmtruppler zu besiegen, sie etwa einen der unzähligen Abgründe herunterzuwerfen und sie daraufhin per Machtecho auch nach Informationen zu untersuchen.
Cals Lichtschwert dient allerdings auch als Lichtquelle. Das ist nicht nur zweckdienlich, sondern sieht auch äußerst schick aus. Die Licht- und Schatten- sowie Partikeleffekte suchen derzeit ihresgleichen, wenn es um Konsolenspiele geht. Wir gehen allerdings aufgrund der optischen Pracht bei, wie es aussah, flüssigen 60 Bildern pro Sekunde davon aus, dass das Spiel auf dem PC vorgespielt wurde und sind auf die technische Qualität aller Versionen gespannt. Kein Star Wars-Spiel ohne imposante Musikuntermalung und so nutzt man eine angenehme Mischung aus bewährten Kompositionen und neuen Arrangements. Als Cal das Steuer eines Gleiters übernimmt und ihm die Blastersalven um die Ohren fliegen, fallen uns fast die Ohren raus. So bombastisch wie Fallen Order klang noch kein Star Wars-Spiel.
Am 15.11.2019 wird das Spiel für PC, PlayStation 4 und Xbox One erscheinen. Möglicherweise wird die diesjährige gamescom die erste Anlaufstelle sein, um das neue Star Wars-Spiel selbst anspielen zu können. Wir waren skeptisch, sind aber aufgrund der interessanten spielerischen Möglichkeiten, die einem das Spiel bietet, ohne dabei euch zu viel Freiraum zu lassen (es gibt wohl keine offene Welt und ihr dürft euch auch nicht für eine Seite entscheiden), und wegen der großartigen Optik und dem nötigen akustischen Wums wirklich auf Cals Abenteuer gespannt. Der visuelle Stil der cineastischen Zwischensequenzen erinnert uns indes etwas an das leicht comichafte Star Wars: The Clone Wars.
Battlefield V: Kapitel 4
Mit einer Beschreibung des Inhalts und der Veröffentlichungsdaten von BFVs viertem Kapitel haben wir euch bereits versorgt. In der sogenannten Creator’s Cave konnten wir etwas 4K-Spielmaterial für euch aufnehmen und haben sogar in 1080p live gestreamt. Spielbar waren die zwei im Juni/Juli erscheinenden Karten Al Sundan und Marita sowie die später verfügbare Map Operation Untergrund. Letztere konnten wir aufgrund diverser Änderungen im Zeitplan nicht anzocken.
Al Sundan ist eine riesige Karte mit Platz für schweres Geschütz wie Schützenpanzer, Truppentransporter und unterschiedliche Flugzeuge, die entweder direkt in der Luft oder auf dem Flughafen starten. Der Clou: Man kann dem Gegner die Versorgung abschneiden, indem man den Flughafen einnimmt. Einnehmen ist das Stichwort, denn es wurde ausschließlich der klassische Battlefield-Modus Conquest gespielt. Jedes der beiden Teams startet mit einer bestimmten Anzahl an Tickets. Für jeden Tod verliert das Team Tickets und zusätzlich gehen diese schneller runter, wenn man zu der Zeit weniger Flaggenpunkte auf der Karte hält.
Al Sundan bietet mit seinen vegetativen Unterschieden eine Menge Abwechslung, So dienen kleinere Ortschaften und Hügel als Deckung, in der offenen Wüste haben Panzer hingegen mit Infanterie leichtes Spiel, sind allerdings auch den Bombern schutzlos ausgeliefert. Für Fans klassischer 32-gegen-32-Partien dürfte die Karte für aberdutzende spannende Partien sorgen.
Marita unterscheidet sich deutlich von Al Sundan. Hier steht der Einsatz von Intanterie im Vordergrund. Zwar stehen auch hier Fahrzeuge zur Verfügung, diese dienen aber meist nur des Haltens eines Brückenkopfes. Auf der hügeligen Insel sind die beiden Spawnpunkte mit einer kleinen Ortschaft verbunden. Darin kann man sich wunderbar verschanzen. Das sorgt für spannende Scharmützel, insbesondere weil die meisten Häuser ordentlich zerstörbar sind. Diese kleinere Karte sorgt für kürzere Laufwege und richtet sich an Spieler, die auf schnelle Action aus sind, ohne dabei einen gewissen taktischen Anspruch zu verlieren.
Das vierte Kapitel von Battlefield V wird am 27.06.2019 starten und alle neuen Inhalte werden Käufern des Spiels für PC, Xbox One und PlayStation 4 zur Verfügung gestellt.
FIFA 20
Das alljährliche Fußball-Update darf bei EA natürlich nicht fehlen. Die Demo, die sicherlich auch früher oder später ihren Weg in die hiesigen Download-Stores finden wird, bot die Möglichkeit im 1-gegen-1 auf dem Event anzutreten. Zur Auswahl standen folgende Mannschaften: Borussia Dortmund, Real und Athletico Madrid, Manchester City, FC Liverpool und Paris St.-Germain. Wir haben zwei Matches mit Man City gegen Liverpool und mit Athletico gegen Real Madrid versucht, jeweils im einzig anwählbaren Champions League-Finalmodus.
Im Vorfeld wurden viele Änderungen angekündigt. Deren Auswirkungen wird man naturgemäß erst nach Dutzenden Partien mit der finalen Version spüren. Unsere zwei Partien haben allerdings gezeigt, dass die Formel insgesamt verbessert wurde. Bewegungsabläufe fühlten sich flüssiger an, die Künstliche Intelligenz (KI) des eigenen Teams hat automatisch freie Räume ausgenutzt und Spielergesichter wie -körper gleichen ihren Vorbildern bis auf die letzte Narbe. Distanzschüsse waren in den vergangenen Jahren gefühlt etwas schwächer und haben jetzt wieder etwas an Effektivität hinzugewonnen.
Netter Nebenschauplatz: Direkt neben den schattigen Anspielstationen mühten sich die US-Fußballtalente von morgen in der prallen kalifornischen Sonne bei 25 Grad ab und lieferten ein kleines Turnier für alle Anwesenden. Das passt gut zu der Ankündigung, dass FIFA 20 einen Street-Modus spendiert bekommen wird. Spielbar war dieser jedoch nicht.
FIFA 20 wird am 27.09.2019 für Xbox One, PlayStation 4 und PC erscheinen.