Gamecity Hamburg und die Kanzlei Graef Rechtsanwälte hat vom 16. bis 17. März zur digitalen Hamburg Games Conference eingeladen. Wir waren dabei.
Zum zwölften Mal fand der digitale Entwicklertreff Hamburg Games Conference statt. Zum zweiten Mal musste man auf virtuelle Wege ausweichen, da physische Veranstaltungen aus gegebenem Anlass seit einem Jahr nicht möglich sind. Die Oberfläche basierte wie schon im Indie Arena Booth Online im vergangenen Jahr auf dem X5 Framework. Auf dem digitalen klimaneutralen Kreuzfahrtschiff warteten auf sechs Decks kreativ designte Stände, ein Metaspiel, in dem man 59 Visitenkarten finden konnte, und ein vollgepacktes Live-Programm mit Vorträgen und Panels. Die ausgestellten Spiele haben größtenteils noch keinen Publisher und wurden von dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Um an der B2B-Veranstaltung (Business to Business) teilnehmen zu können war es erforderlich, ein Ticket für 20,- bzw. 149,- Euro zu erwerben. Zugang zum Stream und Schiff gewährten beide Ticketvarianten. Die integrierte Funktionen von Meet To Match waren Inhabern des teureren Business Tickets vorbehalten. Damit konnte man mit jedem Avatar mit einem simplen Mausklick einen Videoanruf starten. Zusätzlich standen zahlreiche Konferenzmöglichkeiten am Rande der Präsentationen zur Verfügung.
Das Programm war variationsreich und beinhaltete u.a. ein Gespräch über die seelische Gesundheit im Home Office von Heike Diakhate (Adobe), Dr. Andreas Michael Liebs (Innogames) und Jens Kosche (EA) sowie über das Online-Netzwerken von Limpho Moeti (Nyamakop), Jens Bahr (Off The Beaten Track) und Chris Wulf (Talk & Dev), Vorträge von Joel Dreskin (The MIX) über Online-Events, CD Projekt REDs Community-Manager Carolin Wendt und Robbie Paterson (Devolver Digital) mit generellen Tipps an angehende Entwickler sowie ein Frage-/Antwort-Runde für Entwickler von Valves Steam Business Team. Die Panels boten insbesondere für Entwickler Einblicke in die Abläufe von erfahrenen Publishern, Entwicklern und Plattformen von der Planungsphase eines Crowdfunding-Projekts, dem Einstellen und Bewerben des Titels auf den zahlreichen Plattformen bis hin zum Playtest und der Veröffentlichung des Spiels.
Das Kreuzfahrtschiff war wunderschön und kreativ designt und von technischen Problemen waren wir außer dem einmaligen Zurücksetzen unseres Fortschritts und ein paar Lags größtenteils verschont. Das Metaspiel, welches Teilnehmern Erfahrungspunkte für das Einsammeln von Visitenkarten und erfolgreiche Quiz-Runden gewährte, führte letztendlich zu einem geheimen in einem gelben U-Boot untergebrachten Bereich auf dem Sonnenschein-Deck – samt initialen Unendlichkeits-Kartenbug. Die schnellsten bekamen bereits Business Tickets für die Veranstaltung im kommenden Jahr. Die Musik steuerte Herr Kaschke bei, was die entspannte Atmosphäre auf dem Schiff förderte. Das Ziel der Macher war es den Beweis zu erbringen, eine Online-Veranstaltung als Ersatz für die zahlreichen ausgefallenen physischen Veranstaltungen auf die Beine zu stellen, die auch den Spirit dieser Events von der vollen lauten Messehalle ins heimische Home Office transportiert. Dank der nahtlosen Einbindung von Videotelefonie in einem Browserfenster wurde die Kommunikation im Vergleich zu anderen Online-Events deutlich vereinfacht. Die Atmosphäre unterschied sich dennoch naturgemäß von Situationen, die man nach 8-stündigem Messemarathons bei einem Kaltgetränk mit Industriekollegen erlebt. Für B2B eignet sich das X5 Framework hervorragend und es wird auch auf dem diesjährigen Indie Arena Booth Online wieder Einsatz finden. Es bleibt zu hoffen, dass die Spieler dann nicht wie im letzten Jahr den Großteil des Events auf Steam zum Herunterladen und Spielen der Demos, sondern auf dem virtuellen Messegelände verbringen, damit es sich für die Macher auch lohnt, die Kommunikations- und Spielmöglichkeiten sinnvoll auszubauen. Wir werden wieder dabei sein. Zum Abschluss präsentieren wir euch eine Auswahl der ausgestellten Spiele.