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Im Test: Lost Judgment – The Kaito Files

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Die Yagami Detective Agency nimmt in The Kaito Files den vorerst letzten Fall an. In unserem Test erfahrt ihr, ob es sich lohnt Lost Judgment wieder einzulegen.

Die Judgment-Saga ist ein Erfolg für das Ryu Ga Gotoku, doch deren Zukunft ist derzeit ungewiss. Im December 2021 wurde davon berichtet, dass die Talentagentur Johnny & Associates, die Takuya Kimura als Protagonist Takayuki Yagami vertritt, eine Veröffentlichung der Serie auf Steam verhindert und SEGA eine Fortführung von Judgment wirtschaftlich für nicht tragbar erachtet. SEGA hat sich dafür entschieden, Yagamis Partner Masaharu Kaito eine eigenständige Download-Erweiterung zu spendieren. The Kaito Files stellt entweder einen würdevollen Abgesang zu Judgment dar oder einen Test, ob Fans potentielle Fortsetzungen oder Ablege mit anderen Hauptcharakteren gefallen könnten.

The Kaito Files erzählt eine neue Geschichte, die zwar kürzer angelegt ist, aber aus erzählerischer Perspektive eines der besten Werke des Ryu Ga Gotoku-Studios ist. Kaitos Charakterentwicklung war schon länger fällig. Während Yagami sich auf einer Geschäftsreise befindet, nimmt Kaito den merkwürdigen Fall eines Mannes an, der seine verstorbene Frau sucht, nachdem sie kürzlich an verschiedenen Orten gesehen worden sein soll. Die Erweiterung ist nach dem Hauptspiel angesiedelt und um die Story zu verstehen ist es nicht zwingend erforderlich, Lost Judgment gespielt zu haben. In der Kürze liegt die Würze: Die 4 Kapitel in The Kaito Files könnt ihr in circa 6 Stunden abschließen. Die Entwickler haben sich darauf konzentriert, eine spannende, wenn auch oftmals vorhersehbaren Geschichte in der kurzen Zeit zu erzählen. Kaito macht sich gut als Protagonist und insbesondere die Rückblenden lassen den Ex-Yakuza menscheln.

Spielerisch folgt The Kaito Files der Judgment-Formel, unterscheidet sich aber in einigen Bereichen. Kaitos Kampfstile Tank und Bruiser erinnern stark an Yakuza-Protagonist Kiryus Beast- und Brawler-Stile und stellen eine willkommene Abwechslung zu den Prügeleien im Hauptspiel dar. Während die Judgment-und Yakuza-Serien für gewöhnlich zahlreiche absurde Nebengeschichten an unterschiedlichen Schauplätzen – etwa Ijincho in Lost Judgment – bieten sind in der Erweiterung keinerlei Nebenmissionen enthalten und die Handlung spielt zum Großteil in Kamurocho. Zwar könnt ihr in The Kaito Files versuchen, jede Fähigkeit freizuschalten und höhere Schwierigkeitsgrade anzugehen, einen echten Wiederspielwert bietet die Story-Erweiterung allerdings im Vergleich zum Hauptspiel nicht.

In den Untersuchungsequenzen kommen Kaitos Urinstinkte ins Spiel. Anders als Yagami kann Kaito nicht nur seine Umgebung detailliert untersuchen, sondern auf animalische Sinne zurückgreifen und visuell hervorgehobene Gerüche oder Geräusche besser wahrnehmen. Auf Gadgets braucht Kaito daher nicht zurückzugreifen und die Suche nach den versteckten Katzen wird deutlich vereinfacht. Die Stärke der Erweiterung ist die packende Handlung, wie zuvor erwähnt. The Kaito Files setzt euch einen der miesesten Schurken der Serienhistorie vor die Nase, und das will bei den ganzen Miesepetern in Yakuza schon etwas heißen. In den Bosskämpfen werden zwar eine Menge bereits bekannter Charaktere zweitverwertet, die neue Musik, Kampfstile und Hintergründe machen sie dennoch sehr unterhaltsam.

Fazit

Für den Vollpreis von 29,99 Euro bietet The Kaito Files insgesamt zu wenig. Für Fans der Serie, denen Lost Judgment gefallen hat und die mehr über Kaito erfahren möchten, ist die Story-Erweiterung genau richtig. Neulinge warten besser auf einen Rabatt. Solltet ihr den Season Pass oder die Digital Deluxe Edition von Lost Judgment bereits besitzen, könnt ihr The Kaito Files für lau spielen. Die Geschichte der Erweiterung ist deutlich packender als die des Hauptspiels, welches doch einige klaffende Plotlöcher hatte. Story-Fetischisten kommen an The Kaito Files kaum herum. Derzeit können wir nicht abschätzen, ob die Judgment-Serie fortgesetzt werden wird. Mit The Kaito Files schlägt SEGA den richtigen Weg ein, indem Kaito als charismatischer Protagonist und wesentlicher Bestandteil der Geschichte etabliert wird. Wir können es gar nicht erwarten, weitere Abenteuer mit ihm zu erleben.

Francesco und Patrick haben The Kaito Files auf der Xbox Series S und PS5 getestet. SEGA hat uns diese Versionen zur Verfügung gestellt.