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Im Test: Etrian Odyssey Nexus

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Die Etrian Odyssey ist die wahrscheinlich bekannte Serie im Genre der Dungeon Crawler. Seit der Veröffentlichung des ersten Teils für den DS gab es viele weitere Ableger. Nexus ist das letzte Aufbäumen und der bislang beste Teil der ergiebigen Etrian Odyssey-Serie auf Geräten mit zwei Bildschirmen.

Die Etrian Odyssey-Spiele erzählen für gewöhnlich in sich geschlossene Geschichten, auch wenn die ein oder andere Referenz zu einem anderen Serienteil eingestreut wird. Das ist in Etrian Odyssey Nexus immer noch der Fall, doch das Szenario wurde stark von den Vorgängern inspiriert. Auf der Insel Lemuria nehmen zahlreiche Abenteurer die Aufgabe an, den geheimen Schatz von Prinzessin Persephone zu finden. Hier gibt es zahlreiche Labyrinthe, die – wie sich schnell herausstellt – die verschiedenen Schauplätze innerhalb der Spielwelt wiederspiegeln, zu finden.

Die Welten der Serienteile 1 bis 4 verschmolzen in die Welt von Etrian Odyssey Nexus, sodass die Hauptstädte aus diesen Spielen wiederzufinden sind. Euer Startpunkt und Rückkehrpunkt ist die fliegende Stadt Maginia, die darüber hinaus als Knotenpunkt für alle Abenteurer Lemurias dient. Die Ausgangssituation ist einfach gehalten, aber das ist zu verschmerzen, schließlich liegt das Augenmerk im Spiel anders im Vergleich zu anderen Rollenspielen auf dem Erforschen der Spielwelt.

Nach einer Reihe kurzer Eröffnungsszenen könnt ihr eure Gilde kreieren und Mitglieder hinzufügen. Das Aufsetzen der Gruppe wird Spielern des ersten Etrian Odyssey bekannt vorkommen, da sich hier im Laufe der Jahre wenig geändert hat. Die Anzahl an Charakterklassen, zwischen denen ihr euch entscheiden könnt, ist hingegen mit 19 bei weitem die größte in der gesamten Serienhistorie und bietet eine Auswahl der beliebtesten Klassen der Serie. Dadurch wird der Charaktererstellung ein so hoher Stellenwert beigemessen wie in keinem Spiel der Reihe zuvor, schließlich gibt es zahlreiche Zusammensetzungen und Klassenverbundeffekte. Zur Mitte der Hauptgeschichte hin feiern die Unterklassen, die noch mehr Skills freischalten und Kombinationen für jedes einzelne Gruppenmitglied ermöglichen, ihre Rückkehr. Zudem verfügt das Spiel über viele abwechslungsreiche Charakterportraits, insbesondere unter Berücksichtigung der zu jedem einzelnen Charakter Portraits hinzufügenden gratis Downloadinhalte. Charakterportraits können unabhängig von ihrer Klasse nach Lust und Laune miteinender kombiniert werden und bietet euch damit Hunderte von Optionen bevor ihr überhaupt erst die Farbe oder Stimme der Charaktere angepasst habt.

Das Fortschrittsystem hat sich im Vergleich zu den vorangehenden Spielen etwas verändert. In der Stadt rüstet ihr eure Gruppe aus, schreitet dann so weit wie möglich in einem Labyrinth voran, um daraufhin wieder in die Stadt zurückzukehren und eure Ausbeute zu verkaufen und eure Aufträge abzuschließen. Diese Spielmechanik ist unglaublich befriedigend. Dazu trägt vor allem die Tatsache bei, dass sich die Karten der einzelnen Labyrinthe Stockwerk für Stockwerk füllen. Die Etrian Odyssey-Spiele nutzen als einzige seit jeher die beiden Bildschirme des Nintendo (3)DS, um den Spieler die Karten zeichnen zu lassen. Sobald man die Karte anhand eigener Notizen und Krizeleien vollendet und das Labyrinth gemeistert hat verspürt man ein unglaubliches Erfolgsgefühl.

Die Dungeons an sich wurden ebenso fantastisch designt, da sie bestehende Areale und Ideen verwenden und frische Inhalte damit generieren. Oftmals führt Etrian Odyssey Nexus Serienveteranen mit Charakteren und Dungeon-Spielereien auf die falsche Fährte. Zwar können auch Neueinsteiger viel Spaß mit dem Spiel haben, es richtet sich allerdings eher an die, die der Serie all die Jahre die Treue gehalten haben.

In den Kämpfen wird eure Klassenwahl auf die Probe gestellt. Im späteren Teil des Spiels setzt euch Nexus die stärksten Feinde entgegen. Serien- oder DRPG-Kenner (Dungeon Crawling Role-Playing-Game) fühlen sich hier zuhause, die neue Kraftanzeige erfordert aber neue Denkansätze. Jede Klasse verfügt über einen Kraftschub, der einem oder mehreren Charakteren Buffs verleiht. Der Kraftkonter kann hingegen das Kampfgeschehen komplett verändern, der Charakter hat aber erst nach der Rückkehr in die Stadt wieder Zugang zu dieser Kraft. Ein Beispiel gefällig? Imperiale verbrauchen für ihre Angriffe viele Magiepunkte (MP), doch letztgenannte Kraft lässt sie eine Vielzahl an MP, die weiter über ihr eigenes Limit hinausgeht, regenerieren. Das ist ein großartiges System, welches Spielern viele Möglichkeiten gibt, mit den Gegnern fertig zu werden.

Da man in Etrian Odyssey Nexus die Serie zelebriert, wird neben Schauplätzen und Charakteren auch die Musik wiederverwendet. Die schiere Masse an unterschiedlichen Melodien für Labyrinthe und Kämpfe ist beachtlich und es ist schön neue Kompositionen bestehender Lieder zu hören. Es wäre zwar schön gewesen, ein paar neue Songs einzubauen, langjährige Fans der Serie werden mit der Musik trotzdem ihre Freude haben. Anders als im ersten Spiel, das noch über englische Sprachausgabe und deutsche Texte verfügte, hat man sich in Nexus nicht nur dafür entschieden wie in den anderen Teilen ausschließlich englische Texte anzubieten, sondern auch lediglich die japanische Originalsprachausgabe zu verwenden und keine englische Synchronisation aufzufahren. Das wird vielen Spielern sauer aufstoßen. Es gibt im gesamten Spiel nicht viele Szenen, die überhaupt vertont wurden, und es ist gewissermaßen verständlich, dass es sich so spät im Lebenszyklus des Nintendo 3DS nicht lohnte die Synchro zu lokalisieren. Trotzdem fehlt sie im vermeintlich letzten Teil der Serie einfach.

Fazit

Etrian Odyssey wurde über Jahre hinweg verbessert und erweitert und Etrian Odyssey Nexus ist die Krönung der Serie. Das Spiel schließt die Serie auf fantastische Weise ab und ist eines der besten DRPGs, die wir je gespielt haben.