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Test

Im Test: LEGO 2K Drive

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Das Fahr-Adventure LEGO 2K Drive ist seit heute erhältlich und wir klären euch über die Einzel- und Mehrspielerinhalte auf.

Vor weniger als zwei Wochen wurde LEGO 2K Drive angekündigt und seit heute ist es für PS5, PS4, Xbox Series X|S, Xbox One und PC (Epic Games Store, Steam) zu haben.

Im Story-Modus ist es eure Aufgabe den Sky Cup zu gewinnen. Hierfür müsst ihr in Bricklandia zunächst die Grand-Brick-Arenen der drei Spielwelten meistern. Um diese Arenen freizuschalten müsst ihr eine bestimmte Anzahl von Zielflaggen sammeln, indem ihr Rennen gewinnt. Bricklandia lädt zum Erkunden an. Allein in der ersten Welt Sandsteinwelten gibt’s eine mit zahlreichen Details gespickten Stadt, einen Dino-Park uvm. Die in der Spielwelt verteilten Garagen dienen als Schnellreiseorte und als Anlaufpunkt um im mächtigen Fahrzeug-Editor euer eigenes LEGO-Auto zu bauen. Im Laufe der Kampagne schaltet ihr neue Teile und Fahrzeuge frei, alternativ könnt ihr diese auch im In-Game-Shop für Echtgeld kaufen. Hierin liegt bereits der erste Kritikpunkt an LEGO 2K Drive, den man häufiger hört. Die Teile und Fahrzeuge können zwar gekauft, aber auch erspielt werden. Die meisten Autos kosten im Shop ca. 10.000 Brickbux. Am Ende der 5- bis 6-stündigen Kampagne hatten wir ziemlich genau so viel Geld zusammen und wir haben dabei alle Rennen, einen Großteil der Herausforderungen und Missionen absolviert. Die Kritik ist also durchaus angebracht, da das Freispielen der Teile und Fahrzeuge sehr lange dauern kann. Ist man allerdings auf diese Teile und Fahrzeuge angewiesen, um das Spiel im Einzel- oder Mehrspielermodus genießen zu können? Keineswegs. Ihr müsst keinen Cent zusätzlich zum Kaufpreis ausgeben, um mit LEGO 2K Drive eine Menge Spaß zu haben.

Bis wir den Oberschurken Shadow Z stellen sammeln wir ganze 24 Zielflaggen. Die Rennen sind sehr abwechslungsreich gestaltet und verlangen euch insbesondere gegen Ende eine Menge ab, schließlich werden die Strecken immer komplexer und eure Rivalinnen und Rivalen, derer es eine bzw. einen pro Strecke gibt. Sie werden in kurzen Zwischensequenzen im typischen LEGO-Slap-Stick-Stil vorgestellt. Eine besonders mitreißende Geschichte oder gar große Entscheidungsfreiheit solltet ihr nicht erwarten, darauf liegt aber auch nicht der Fokus bei einem solchen Rennspiel. Einige Lacher haben uns die Zwischensequenzen allerdings doch entlockt. Das Spiel gibt euch immer eine Hand voll an Rennen vor, die ihr in beliebiger Reihenfolge angehen könnt und gewinnen müsst um weiter zu kommen.

LEGO 2K Drive ist ein Arcade-Rennspiel und so kommen Mario Kart-Fans voll auf ihre Kosten. Das Spiel unterscheidet zwischen klassischen Rundkursen und Sprintrennen. Die Kurse wechseln ständig zwischen den drei Untergründen Straße, Gelände und Wasser. Für jeden Untergrund steht euch ein eigenes Fahrzeug zur Verfügung, zu dem das Spiel automatisch wechselt. Landet ihr im Wasser, verwandelt sich euer fahrbarer Untersatz automatisch in ein Schnellboot, und sobald ihr wieder zurück auf der Strecke seid, verwandelt sich das Boot in ein Rennauto – selbiges gilt für Offroad-Passagen. Die Auswahl an Fahrzeugen ist riesig und die Fahrzeuge unterscheiden sich in Werten wie Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit, Handling und Stabilität. Jedes Vehikel hat dabei Vor- und Nachteile, nur die Startkarossen sind ausgeglichen. Während etwa der Pizza-Express eine miserable Beschleunigung hat, hält er dafür einiges aus und räumt reihenweise Gegner auf den engen Stadtkursen aus dem Weg. Das Formel-Rennauto hingegen ist super schnell, bricht aber schnell in seine Einzelteile auseinander. Ähnlich wie in Mario Kart könnt ihr diverse Power-ups einsammeln, um euch zur Wehr zu setzen, etwa eine zielsuchende Rakete, zwei stachelige Kugeln, einen Blitz, der die Reifen eurer Gegnerinnen und Gegner durchdrehen lässt oder ein Spinnennetz, welches eurer Widersacherin bzw. eurem Widersacher kurzzeitig die Sicht nimmt. Die meisten dieser Waffen kennt man tatsächlich schon aus Nintendos Kart-Racer, LEGO 2K Drive hat allerdings auch einige Alleinstellungsmerkmale. So könnt ihr jederzeit einen Sprung vollführen und so feindlichen Raketen ausweichen, Abkürzungen nehmen oder höher gelegene Plattformen oder gar Power-ups erreichen. Besonders die Brick-Arenen und der Sky Cup bieten mehrere interessante Ebenen und Routen. Wer nicht boostet verliert. Durch Driften und Power-ups könnt ihr euren Boost steigern, was im späteren Spielverlauf unabdingbar ist. Die Rennen sind das Herzstück von LEGO 2K Drive und machen dank der gut konzipierten Rennkurse, herausfordernden Künstlichen Intelligenz und der interessanten Power-ups eine Menge Spaß.

Oft passiert es allerdings, dass die Rivalin oder der Rivale gerade andere Sorgen hat, etwa wenn in der Spukwelt die Fledermäuse abhanden gekommen sind. Dann müsst ihr kurze Missionen absolvieren, um das Rennen beginnen zu können. Diese Missionen sind recht vielseitig und sind unterhaltsam. In der zweiten von reißenden Flüssen und dichten Wäldern geprägten Spielwelt, die einen schönen Kontrast zur Wüstenwelt darstellt, stehlen wir Delfinen Gold, holen an anderer Stelle UFOs vom Himmel und bringen die gestohlenen Kühe zurück zum Bauernhof oder machen immer wieder aufs Neue Jagd auf Schmugglerin Sally mit unserem Streifenwagen. Neben diesen Missionen gibt es auch sehr viele Zwischendurch-Events, in den wir kurze Checkpoint-Rennen oder Weitsprung-Events absolvieren. Hinzu kommen Herausforderungen, in denen wir beispielsweise Gebäude vor drei Wellen an Außerirdischen beschützen sollen.

Jedes Rennen kann in den Lizenzklassen C, B und A bestritten werden. Die Klasse A-Rennen haben es wirklich in sich, ihr erhaltet aber auch deutlich mehr Belohnungen für einen Rennsieg in dieser Disziplin. Für jede Lizenzklasse schaltet ihr unterschiedliche Fertigkeiten frei, von denen ihr eine pro Klasse ausrüsten könnt, darunter die Stärkung der Basiswerte wie Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit oder das Umwandeln von Energie in Boost. Hier könnt ihr euren Spielstil weiter individualisieren, ohne dabei in Mehrspielerrennen einen unfairen Vorteil zu erhalten.

LEGO 2K Drive unterstützt bis zu vier Zockende im lokalen Split-Screen und bis zu sechs Spielende in privaten Lobbies im Online-Modus, der in der Switch-Version nicht enthalten ist. Hinzu kommt ein Matchmaking-Modus, um allein gegen zufällige Spielerinnen und Spieler von allen Plattformen anzutreten. Letzteres haben wir bislang nicht ausgetestet, allerdings haben wir den “Mit Freunden spielen”-Modus gespielt, siehe u.s. Videos. Hier könnt ihr plattformübergreifend zusammen spielen, sobald ihr euren 2K-Account mit dem Spiel verbunden und eure Freundinnen und Freunde hinzugefügt habt. Es steht die Geteilte Welt, die Pokalserie und einzelne Rennen zur Verfügung. Wie im Einzelspielermodus könnt ihr jedes Rennen im Spiel auch einzeln angehen, ohne es aufwendig in der Offenen Spielwelt freizuschalten. In der Pokalserie könnt ihr eine Reihe von Rennen am Stück fahren, ähnlich den Cups in Mario Kart. In der Geteilten Welt, die wir ausführlich gespielt haben, könnt ihr euch zu sechst frei durch Bricklandia bewegen. Die Ladezeiten für das Schnellreisen sind dabei etwas länger als im Einzelspielermodus, das ist aber verschmerzenswert denn der Modus funktioniert wirklich gut. Wir können in Zwischendurch-Events unsere Bestzeiten gegenseitig unterbieten (leider wird hier keine Rangliste angezeigt und wir müssen uns über den Sprachchat entsprechend abstimmen), jede Rennstrecke von Beginn an spielen (die übrigen Plätze werden von KI-Autos aufgefüllt) oder einfach Bricklandia nach freien Zügen erkunden, durch die unterschiedlichen Biotope brausen und die zahlreichen LEGO-Kunstwerke bestaunen. Euer Fortschritt wird dabei in das Hauptspiel integriert was Sammelobjekte anbelangt. Die Rennen müsst ihr im Story-Modus eigenständig spielen.

LEGO 2K Drive ist nicht frei von Fehlern. So haben wir, wohlgemerkt vor der Veröffentlichung des Spiels, sowohl auf der PlayStation 5 als auch auf dem PC einige Abstürze erlebt, meist aber in nicht alltäglichen Situationen, etwa wenn wir gerade an den Grafikeinstellungen spielen während ein Mitspieler unser Fahrzeug in der Geteilten Welt zur Explosion bringt. Manchmal setzt das Spiel das Fahrzeug auch innerhalb von Gebäuden ab, wodurch weitere Respawns erforderlich sind. Schwerer wiegen hingegen die wiederholt auftretenden Fehler in einem Event, in dem ihr LEGO-Figuren vor einer Meute von Skeletten retten müsst. Hier haben sich einige Charaktere immer wieder verkeilt und wir konnten den erforderlichen Punktewert partout nicht erzielen und auch nicht in der Story voranschreiten. Mehrere Neustarts des Spiels führten dann dazu, dass es letztendlich doch klappte. Dieser Fehler trat wohlgemerkt nach der Veröffentlichung im Early Access für Besitzerinnen und Besitzer der Awesome (Rivals) Editionen am 16. Mai auf. Hiervon abgesehen haben wir allerdings keine größeren Fehler oder Abstürze feststellen können und vor allem die großartige technische Optimierung am PC ist im Anbetracht der zuletzt vielen technisch mangelhaften Heimcomputerversionen überzeugt uns. Auf einem 286er läuft es aber vielleicht dann doch nicht mehr. Auf der PlayStation 5 haben wir an einigen Orten, in denen sehr viele Klemmbausteine dargestellt werden, Einbrüche in der Bildwiederholrate feststellen können. Die Rennen können aber auch auf der Konsole problemlos bestritten werden.

Fazit

LEGO 2K Drive ist ein gelungenes Arcade-Rennspiel mit wunderschöner Klemmbausteinoptik, einem mächtigen Fahrzeug-Editor, vielen enthaltenen Vehikeln, abwechslungsreichen Strecken und eingängiger Steuerung. Die kindgerechte Aufmachung und die charmanten Charaktere, die auch Witze für ältere Semester reißen, heben das Spiel von so manchen Genre-Konkurrenten ab. Die Preise des Ingame-Shops sind leider ziemlich gesalzen und hinterlassen einen bitteren Nachgeschmack. Sieht man davon ab, bekommt man bereits im Basisspiel eine Menge Fahrzeuge, Strecken und Teile geboten, um von LEGO 2K Drive für viele Stunden bestens unterhalten zu werden. Hinzu kommen neue Fahrerinnen und Fahrer, Aufkleber, Flairs, Sounds und ein komplett neues Biom, die kostenfrei im Zuge des Drive Pass hinzugefügt werden sollen. Zusätzlich bietet 2K einen Premium Drive Pass in vier Saisons an, deren Inhalten nicht zeitbegrenzt spielbar sein sollen.

Der Publisher hat uns das Spiel für die PlayStation 5 und den PC (Steam) zur Verfügung gestellt. Die Screenshots und Videos haben wir mit der PC-Version aufgenommen.