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Im Test: The Invincible

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Sci-Fi-Fans haben der Versoftung des Romans The Invincible von Stanislaw Lem schon länger entgegen gefiebert und wir haben uns für euch auf zu Regis III gemacht.

The Invincible wurde von Starward Industrie entwickelt und wird am 6. November 2023 für PC, PlayStation 5 und Xbox Series X|S von 11 Bit Studios veröffentlicht. Das Spiel basiert auf dem gleichnamigen Science-Fiction-Roman von Stanislaw Lem. Eine Forschungsmission macht sich auf den Planeten Regis III, welcher ideale Voraussetzungen für Leben bietet, zu erkunden. Wir schlüpfen in die Rolle von Yasna, die als einziges Besatzungsmitglied nach einem Crash erwacht und sich entgegen ihrer Erwartungen einem lebensfremden Planeten wiederfindet. Im Camp angekommen trifft sie ihren körperlich unversehrten, aber psychisch labilen Kollegen Krauta. Sie macht sich auf die Reise herauszufinden, was mit der restlichen Crew bestehend aus Marit, Koval und Gorsky passiert ist. Kommandant Novik unterstützt Yasna per Funk vom Mutterschiff aus.

Sowohl in den Dialogen als auch in den Wegen, die ihr in dem narrativen Abenteuer einschlägt, könnt ihr den Fortlauf der Geschichte beeinflussen. Das reicht von simplen Abzweigungen, die ihr mit eurem Vehikel, welches ihr relativ schnell findet, nimmt, bis hin zu schwerwiegenden Story-Entscheidungen, die über Leben und Tod entscheiden. Obwohl das Spiel recht linear ist, bietet es in dem von ausgetrockneten Flussbetten geprägten Planeten auch Raum zur Erkundung. So treffen wir beispielsweise einen der zahlreichen ARTi-Hilfsroboter, der uns zu einem Tagebuch führt, welches mehr über die Hintergrundgeschichte enthüllt.

Wir finden in stillgelegten Maschinen auch Dias, die weitere wichtige Puzzlestücke zum Verstehen der Story darstellen. Ähnlich wie im Ubisoft-Spiel I am Alive gilt es im Dialog das Vertrauen eines anderen Überlebenden zu erlangen. Die Gespräche sind dabei hervorragend in englischer Sprache vertont und deutsche Untertitel sind enthalten. Der Score von Brunon Lubas unterstützt das Gefühl von Hilflosigkeit, wenn wir in der Rolle von Yasna einmal mehr in einer schrägen Situation aufwachen, oder die nähernde unbekannte Gefahr, wenn wir flüchten.

Wir laufen oder fahren also von Punkt A zu Punkt B, erkunden, setzen unser Equipment wie einen Bewegungsmelder oder ein Messgerät für Bodenstrukturen ein und führen Dialoge. Sowohl die Fahrten durch die Ödnis als auch die Pausen zwischen den Dialogen können manchmal allerdings ausarten und selbst die geduldigsten Freunde des Genres auf die Probe stellen. Dieser Loop wird gegen Ende des Spiels, als sowohl die Story als auch das Gameplay Fahrt aufnehmen, etwas aufgebrochen und wir dürfen uns der planetären Gefahr gegenüber auch physisch zur Wehr setzen, was erstaunlich gut funktioniert, auch wenn das nicht der Fokus des Spiels ist. Einmal ist unser Vehikel leider im Äther verschwunden und wir mussten ca. eine halbe Stunde zum nächsten Schauplatz laufen, um die Story voranzutreiben – so kann man zumindest die detaillierten Modelle der schweren Baumaschinen auf Regis III wertschätzen.

Die Spielzeit von The Invincible beträgt ca. sechs bis sieben Stunden. Um alle elf Enden zu erleben, müsst ihr etwas mehr Zeit einplanen. Am Ende des Spiels gibt es tatsächlich eine binäre Entscheidung, was grundsätzlich nicht sehr einfallsreich ist, allerdings dürften die vorhergehenden Entscheidungen ebenfalls Einfluss auf die verhältnismäßig hohe Anzahl an Enden nehmen.

Regis III bietet viele malerische Ausblicke, wie ihr aus unserer Screenshots entnehmen könnt, und das mit wenigen kurzen Ladezeiten. Besonders die Lichteffekte hauchen dem toten Planeten Leben ein, gleiches gilt allerdings nicht für die Gesichter der Charaktere. Trotz der emotionalsten Dialoge blicken wir oft in leere Augen und puppenhafte Gesichter – und das hat in Bezug auf die Story nichts mit ihrem mentalen Zustand zu tun. Zudem reißen uns fehlende Umgebungstexturen und Animationsfehler ab und an aus der sonst dichten Atmosphäre des Sci-Fi-Thrillers.

Fazit

The Invincible erzählt eine spannende wendungsreiche Sci-Fi-Geschichte im Rahmen eines Walking Simulators und wenn man sich auf das gemächliche Spieltempo einlassen kann, funktioniert das auch sehr gut. Gerade die Interaktionen zwischen Yasna und Novik, die gemeinsam versuchen das Mysterium um Regis III zu lüften, halten uns bei der Stange, auch wenn wir zum x-ten Mal durch karges Gebirge wandern. Am Ende landen wir schließlich dann doch wieder in einem interessanten Gebiet voller neuer Hinweise. Wenn euch etwa das Gameplay aus Firewatch und das Setting aus den Deliver Us Moon/Mars-Spielen gefällt, solltet ihr The Invincible in jedem Fall eine Chance geben.

 

Der Publisher hat uns die PC-Version des Spiels zur Verfügung gestellt. Damit haben wir die Screenshots angefertigt.