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Download Donnerstag: Galcon Labs

“Bei der Eroberung des Weltraums sind zwei Probleme zu lösen: die Schwerkraft und der Papierkrieg. Mit der Schwerkraft wären wir fertig geworden,” sagte der Wegbereiter der Raumfahrt Wernher von Braun einst. In Galcon Labs stellt beides kein Hindernis dar und wir erobern das All in Windeseile. Doch wir sind nicht allein…

Phil Hassey dürfte einigen von euch schon ein Begriff sein. Im Mai veröffentlichte der Ziegenhirte sein 2D-Stealth-Actionspiel Dynamite Jack (Download Donnerstag vom 23. August). Doch seine Karriere als Indie-Game-Entwickler begann wesentlich früher. Im Sommer 2008 veröffentlichte er mit Galcon einen Überraschungshit im iOS App Store. Das süchtig machende Action-Strategie-Spiel schlug ein wie eine Bombe und Ende letzten Jahres wurde das Spiel auf die PlayStation minis-Plattform portiert, dessen Version wir uns heute vornehmen.

In Galcon Labs geht es darum, alle Planete einzunehmen und den Gegner zu besiegen. Die Planeten unterscheiden sich in Größe und Fassungsvolumen für Schiffe. Größere Planeten produzieren zwar schneller Einheiten, deren Eroberung schluckt aber mehr Truppen und dauert somit länger. Da ihr euch die Galaxis mit einem Computergegner teilt, entbrennt ab der ersten Sekunde ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die am besten gelegenen Planeten. Kommt es zur Schlacht um einen Planeten, gewinnt die größere Truppe. Galcon Labs ist also das ideale Spiel für Mathe-Liebhaber und erfordert besonders in den höheren Schwierigkeitsgrade Kopfrechen-Talente vom anderen Stern (haha!).

In der mit rund einer Stunde Spielzeit kurz bemessenen Kampagne werdet ihr den fünf Spielmodi vertraut gemacht. Im klassischen Modus müsst ihr strategisch wichtige Planeten einnehmen und alle feindlichen Streitkräfte besiegen. Im Crash-Modus ist die Anzahl der Planeten wesentlich geringer. Die Anordnung ist so gehalten, dass ihr den Gegner frontal angreifen könnt. Kleinere Planeten sind aber besonders bei gesteigerter KI-Intelligenz (sprich Reaktionsfähigkeit) wichtig und machen den Unterschied über Sieg oder Niederlage aus. Im Assassin-Modus gilt es die rote Fraktion so schnell wie möglich auszuschalten. Hier mischt ein weiterer Gegner mit, dessen Signalfarbe grün ist. Den braucht ihr aber kaum beachten, da dieser euch weder sonderlich gefährlich wird noch euch die roten Ziele wegschnappt – schade. In Billiard bewegen sich die Planeten in unterschiedliche Richtungen, Stealth versteckt die Gegneraktivitäten.

Die Unterschiede in den Modi sind spielerisch minimal. Ihr müsst stets euer Reich expandieren und dabei die Aktivitäten des Gegners im Auge behalten. Setzt ihr zum Angriff an, solltet ihr immernoch genügend Truppen in der Hinterhand haben, um zu verteidigen bzw. weitere Planeten zu übernehmen. Hat man die knappe Kampagne abgefrühstückt, kann man sich im Fusion-Modus in allen fünf Modi versuchen. Die Karten sind dabei zufallsgeneriert und es stehen ganze zehn Schwierigkeitsgrade zur Auswahl, die sich hauptsächlich in der Geschwindigkeit der KI differenzieren.

Am Ende jeder Partie erhaltet ihr Punkte, die sich akkumulieren und neue Ränge freischalten. So arbeitet ihr euch von Cabin Boy zum Master of the Universe. Mehr als Prestige ist das aber nicht, echte Ranglisten gibt es auch nicht. Galcon mag sich auf dem iPhone aufgrund der Touchscreen-Bedienung mit etwas Fingerfertigkeit sehr intuitiv bedienen lassen, mit dem DualShock 3 der PS3 hingegen gestaltet sich das Anwählen der Planeten und Einheiten, die man losschicken möchte, sehr fummelig und es bricht ab der Stufe “hard” unnötig viel Hektik aus. Dass man so ein Spielprinzip vernünftig umsetzen kann, hat der von Galcon sicherlich mehr als inspirierte Indie-Titel Eufloria gezeigt.

Galcon Labs ist ein Spiel, das mit einer Erweiterung der Kampagne und Touch-Steuerung auf der PS Vita ein Heidenspaß wäre. In der aktuellen minis-Version ist es ein ordentliches Weltraum-Strategiespiel, bietet aber wenig Abwechslung und einen geringen Wiederspielwert. Galcon Labs ist als Teil des Beatshapers Indie Bundle für 5,99 Euro im PlayStation Network erhältlich, das vier weitere Spiele (Canabalt, Wizorb, BreakQuest und Enigmo) enhtält, die allesamt auf PS3, PSP und PSVita spielbar sind.