Loading...
Test

Im Test: Sorcery Saga – Curse of the Great Curry God

This post is a translation. Rate it!

Switch to: Englisch

Vor ein paar Monaten setzte Ghostlight das eher maue Omega Quintet für den PC um. Die vielen Probleme, die das Spiel sowieso schon hatte, wurden durch die Performance-Probleme sogar verschlimmert. Sorcery Saga: Curse of the Great Curry God macht beim Umzug von der PlayStation Vita zum PC eine weitaus bessere Figur, doch fehlerfrei ist das Ganze nicht verlaufen.

Die Geschichte von Sorcery Saga ist einfach gehalten, doch die Curry-Thematik, die sich durch das gesamte Spiel zieht, verleiht dem Spiel seinen eigenen Geschmack. Pupuru ist eine junge Studentin, die total auf Curry steht. Es schmeckt ihr gar nicht, dass ihr Lieblingscurryladen Kunden an ein neues und wesentlich größeres Geschäft verliert. Der einzige Ausweg: Alle Zutaten für das legendäre magische Curry finden und sie dem Laden überlassen. Die Story erfüllt ihren Zweck, sie verfolgt jedoch das Thema Curry mit zu wenig Konsequenz. Jede einzelne Erwähnung von Curry könnte auch durch etwas vergleichbares ersetzt werden und die Handlung würde im Grunde gleich verlaufen. Selbst wenn ihr das als vernachlässigbar erachtet, fehlt auch jegliche Charakterentwicklung. Die Art, wie sich ein Charakter bei eurer ersten Begegnung mit ihm verhält, ist identisch mit dem Verhalten, das er an den Tag legt sobald der Abspann erscheint. Das gleiche gilt für den Humor. Eingangs sind die Dialoge noch relativ unterhaltsam, doch der Reiz des Neuen endet recht schnell, da man in jeder Zwischensequenz die gleichen Scherze eingebaut hat.

Sorcery Saga ist eines der einfachsten Roguelikes, das wir je gespielt haben. Viele Mechaniken, die sich im Genre etabliert haben, wurden entweder vereinfacht und komplett entfernt. Als gemeinsamer Nenner bleibt, dass Dungeons zufällig generiert werden. Theoretisch macht das das Spiel vielfältig, in der Praxis sieht es anders aus. Die einzelnen Stockwerke wurden eher öde designt, denn es gibt nur zwei Blaupausen für die Dungeons: Außengebiete bestehen aus ein paar großen Räumen und die Innenareale beherbergen viele kleinere Zimmer. Die zugrunde liegenden Thematiken sind genauso fade, da wir uns meist in Waldgebieten und Höhlen wieder finden. Nach dem Abschluss des ersten Gebiets hat man bereits alle Dungeon-Designs gesehen, die das Spiel zu bieten hat.

Kuu ist Pupurus ewig hungriges Haustiermonster. Hier haben sich die Entwickler dafür entschieden, ein typisches Element eines Roguelikes zu vereinfachen und schlechter zu machen. Statt Pupuru eine von uns zu füllende Sättigungsanzeige zu geben, um einen Verlust der Gesundheit zu vermeiden, hat man diese Kuu spendiert. Er verschlingt buchstäblich jeden Gegenstand, den ihr ihm zuwerft. Manche Items mindern gar die Kuus Sättigung. Ist dieser Balken leer, könnt ihr erst zum nächsten Stockwerk voranschreiten, sobald ihr Kuu gefüttert habt. Problematisch ist, dass es viel zu einfach ist, den als schier endlos präsentieren Hunger von Kuu zu stillen und so hat dieses Element kaum spielerischen Einfluss.

Eingangs sind wir darauf eingegangen, dass Sorcery Saga nicht viel aus dem Thema Curry macht. Es gab zumindest den Versuch, Curry spielerisch umzusetzen. Bei der Erkundung der unterschiedlichen Dungeons, die die Spielwelt zu bieten hat, kann Pupuru Curry-Zutaten sammeln und zum Curry-Shop bringen. Als Belohnung winken neue Rezepte, die in der Wildnis verwendet werden können. Jedes Curry hat eigene positive Effekte, deren Wirksamkeitsdauer von der Qualität des Gerichts abhängt. Das Kochen von Curry ist thematisch passend, leidet allerdings am gleichen Problem wie der Rest des Spiels: Die spielerischen Auswirkungen dieses Systems sind so gering, dass es kaum einen Grund gibt, es zu benutzen. Die Qualität des Currys wird von den verwendeten Zutaten bestimmt. Zur Bestimmung der Beschaffenheit der Nahrung ist es erforderlich zu experimentieren. Selbst wenn ihr etwas gutes kocht, sind die kreierten Buffs so gering, dass sich der entstandene Aufwand nicht lohnt.

 

Die oben genannten Systeme wurden nicht sinnig zu Ende entwickelt, doch das für die Verbesserung eurer Ausrüstung zuständige System macht Sorcery Saga zum Kinderspiel und zerstört jegliche Chance auf Komplexität. Von einem Dungeon-Durchlauf zum nächsten nehmt ihr lediglich Pupurus Ausrüstung und Verbrauchsgegenstände mit, die gewonnene Erfahrung hingegen nicht. Ausrüstung besteht aus Waffen und Rüstung und kann entweder in der Stadt oder durch eine von Kuus zufälligen Fertigkeiten verbessert werden. Die einzige Voraussetzung zum Verbessern eurer Ausrüstung ist, dass ihr die gleiche Art – etwa ein Schwert um ein anderes Schwert aufzurüsten – verwendet und über etwas Bargeld verfügt. Das hat zur Folge, dass selbst die schwächsten Ausrüstungsgegenstände in kürzester Zeit extrem verstärkt werden können. Schließlich finden wir in den Verließen Geld und Ausrüstung im Überfluss.

Am Ende des zweiten Dungeons war unsere Ausrüstung bereits so stark, dass wir Bosse mit maximal zwei Schlägen niedergestreckt und Standardgegner keine Gefahr dargestellt haben. Würde die Verbesserung unserer Ausrüstung kostspieliger oder im Laufe der Zeit bessere Gegenstände dafür erforderlich sein, würde das Spiel zumindest den Anschein erwecken, ausgewogen zu sein. Da dieses System in keiner Weise beschränkt ist, trägt es nicht dazu bei Sorcery Saga fordernder zu machen. Der Nebeneffekt ist, dass das bereits kurze Spiel noch schneller durchgespielt werden kann – von Anfang bis Ende könnt ihr mit sechs Spielstunden rechnen. Nachdem ihr den letzten Boss besiegt habt, schickt euch das Spiel in einen extrem langen Bonus-Dungeon. An der Anspruchslosigkeit des Spiels ändert dies nichts.

Die PC-Umsetzung leidet unter keinen all zu großen Problemen und läuft deutlich besser als es die originale Vita-Version je tat. Letztere hatte, wie viele von Compile Hearts Spielen, Probleme überhaupt in 30 Bildern pro Sekunde dargestellt zu werden. In Sorcery Saga kommen charmante einfach gehaltene 3D-Modelle zum Zug. Daher läuft das Spiel auf dem PC stets flüssig in 60 Bildern pro Sekunde, anders als in Dark Rose Valkyrie und dem bereits genannten Omega Quintet. Grafikoptionen sind Mangelware, doch das war von einer PC-Umsetzung von Ghostlight nicht anders zu erwarten.

Fazit

Durch den verunglückten Schwierigkeitsgrad sind die Dungeons in Sorcery Sagas lachhaft einfach zu bewältigen und man verliert schon nach wenigen Stunden den Appetit am potentiell leckeren Curry-Gericht. Wir können euch das Spiel lediglich empfehlen, wenn ihr blutige Anfänger im Genre der Roguelikes seid, sonst werdet ihr durch die Bank enttäuscht.